Ein Ende und ein Neubeginn?
Ein Schlag ins GesichtRobert Fallner ist ein Exbulle - das ist allerdings erst ganz neu. Er hat einen jungen Typen in Notwehr erschossen, und, obwohl eigentlich so ein richtig cooler Typ, kommt er damit gar nicht klar. Und ...
Robert Fallner ist ein Exbulle - das ist allerdings erst ganz neu. Er hat einen jungen Typen in Notwehr erschossen, und, obwohl eigentlich so ein richtig cooler Typ, kommt er damit gar nicht klar. Und verliert seine Frau. Möglicherweise auch seine Würde und Selbstachtung - das ist ihm selbst noch nicht so ganz klar.
Er wird eine Art Sicherheitsmann in der Firma seines Bruders Hans - schon das erniedrigend genug. Und dann noch der Fall - es geht um eine alternde Schauspielerin auf dem absteigenden Ast, die gestalkt wird. Nur angeblich oder wirklich?
Irgendwie sind in diesem Buch alle auf dem Weg nach unten - außer Hans. Oder? Und was ist mit dem Fall?
Franz Dobler hat es wirklich drauf - zumindest, was den Stil anbelangt, der ist so unterkühlt wie in den allerbesten Noir- Krimis der 1960er Jahre. Sein Held Robert Fallner ist eine Mischung aus Raymond Chandlers Philip Marlowe und Jo Nesbos Harry Hole. Eigentlich sehr einladend, finde ich, aber so gut seine Hauptfigur angelegt sind, so cool - manchmal auch heiß, irgendwie samtig-glatt seine Schilderungen, so wenig fluppt der Fall. Irgendwie ist das nichts Halbes und nichts Ganzes und so hatte ich mit dem Buch und den extremen Längen, die dem Fall die ganze Spannung raubten, so meine Schwierigkeiten. Er zog sich, ebenso wie meine Lektüre.
Man muss schon sehr auf den Noir-Stil stehen, um Gefallen an der Geschichte zu finden und genügend Geduld aufzubringen.