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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2018

Gut recherchierter, historischer Roman

Die letzte Borgia
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„Die letzte Borgia“ ist ein historischer Roman über das Leben der Lucrezia Borgia von Sarah Dunants und schließt direkt an das Buch „Der Palast der Borgia“ an.

Nachdem Lucrezia Borgias zweiter Ehemann ...

„Die letzte Borgia“ ist ein historischer Roman über das Leben der Lucrezia Borgia von Sarah Dunants und schließt direkt an das Buch „Der Palast der Borgia“ an.

Nachdem Lucrezia Borgias zweiter Ehemann von ihrem Bruder Cesare aus Eifersucht ermordet wurde, heiratet sie den Herzog von Ferrara Alfonso d`Este. Diese Ehe soll die Macht und den Reichtum der Borgias vergrößern und wurde von ihrem Vater Papst Alexander VI eingefädelt. Gerüchte über Lucrezias Affären sind überall zu hören. Aber sie weiß sich zu behaupten und kennt die Skrupellosigkeit ihres Vaters und ihres Bruders und weiß, welche Aufgaben sie zu erfüllen hat….

Mit dem Roman nimmt einen die Autorin direkt mit nach Italien in das Jahr 1502. Durch spannende Intrigen, Machtspiele und unerwartete Wendungen ist das Buch durchgehend spannend. Die Charaktere wirken authentisch und werden gut detailliert beschrieben, allerdings fiel es mir trotzdem schwer einen Bezug zu ihnen aufzubauen.

Die historischen Gegebenheiten werden gut in die Geschichte eingearbeitet und man merkt, dass Sarah Dunants viel Wert auf historische Fakten und Details gelegt hat. Mir hat das Buch einiges an Konzentration abverlangt und ich habe es als recht anspruchsvoll aber auch ausgesprochen interessant empfunden. Die Charaktere handeln keineswegs immer moralisch aber stets nachvollziehbar.

Die Familiengeschichte der Borgias, der Prunk an den Höfen, die Intrigen und die dunklen Seiten der Zeit werden interessant dargelegt und man merkt, dass dieses Buch gut recherchiert wurde.
Der gut verständliche im Großen und Ganzen flüssige Schreibstil wird teilweise durch lang verschachtelte Sätze ein wenig erschwert.

Mir hat das Buch insgesamt – obwohl ich einige Stellen ein wenig langatmig fand- gut gefallen, es war spannend, informativ, emotional berührend und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Ungewöhnlich & herzzerreißend

Die Herzen der Männer
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Mit dem Buch „Die Herzen der Männer“ hat der Autor Nickolas Butler seinen zweiten Roman im Klett-Cotta Verlag veröffentlicht.
Nelson ist mit seinen 13 Jahren der jüngste Teilnehmer des Pfadfinderlagers ...

Mit dem Buch „Die Herzen der Männer“ hat der Autor Nickolas Butler seinen zweiten Roman im Klett-Cotta Verlag veröffentlicht.
Nelson ist mit seinen 13 Jahren der jüngste Teilnehmer des Pfadfinderlagers und hat eine Sonderrolle. Als Trompeter ist er für den morgendlichen Weckruf zuständig und hat ein eigenes Zelt. Von seinen Kameraden wird er gemobbt, von seinem Vater wurde er misshandelt. Dieser war im zweiten Weltkrieg und sein Vater im ersten und die Erfahrung eines Pfadfinders sahen sie als Teil des Lebens eines Mannes, der später zur Armee geht.
Nach einem Zeitsprung von 30 Jahren leitet Nelson ein Pfadfindercamp nachdem er im Vietnamkrieg zum Einsatz kam. In das Lager kommt Trevor der Sohn von Jonathan, dem einzigen Menschen, der damals im Pfadfinderlager zu Nelson gehalten hat.
Anschließend – wieder ein Zeitsprung - erfährt man einiges über Thomas, den Sohn von Trevor. Auch dieser besucht wieder das Sommercamp.
Über Rückblenden erfährt man immer wieder Versatzstücke aus dem Leben der Männer, die durch die verschiedenen Kriegserlebnisse traumatisiert wurden.
Der Schreibstil von Nickolas Butler ist intensiv, flüssig zu lesen aber durchweg ein wenig deprimierend. Man erlebt, wie Väter ihre Söhne immer wieder dazu nötigen, den gleichen Weg wie sie selbst einzuschlagen. Der Autor beschreibt seine Charaktere wenig liebenswert, sondern gierig und hinterhältig. Die Beschreibungen des Camps, der Natur und der Atmosphäre lassen Bilder im Kopf des Lesers entstehen und die Beklemmung ist spürbar.
Das Leben der Männer ist einfühlsam und die Charaktere facettenreich beschrieben, so dass mich hat der Roman trotz einiger Längen berührt und beeindruckt hat.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Düster & blutig

Der Fluch des Feuers
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„Der Fluch des Feuers“ ist ein eindrucksvoller und sehr düsterer Debütroman von Marc de Jager.

Ohne Erinnerung und bewegungsunfähig erwacht Stratus im Sand während schon die Geier über ihm kreisen. ...

„Der Fluch des Feuers“ ist ein eindrucksvoller und sehr düsterer Debütroman von Marc de Jager.

Ohne Erinnerung und bewegungsunfähig erwacht Stratus im Sand während schon die Geier über ihm kreisen. Als er von fremden Männern gefunden wird, kann er ihnen nichts über sich sagen außer seinen Namen. Ein herbeigerufener Magier sorgt dafür, dass Stratus wieder ausreichend Kraft erhält um sich zu bewegen. Dabei spürt Stratus, dass auch in ihm Magie steckt, aber auch noch etwas Anderes, das auch der Magier gespürt hat und ihn gefangen nehmen lässt. Stratus flieht und entdeckt dabei an sich außergewöhnliche Fähigkeiten….

Als Leser ist man lange Zeit ebenso ratlos wie der Protagonist Stratus und fragt sich, was es ist, das in Stratus steckt und ihm seine außergewöhnlichen Fähigkeiten verleiht. Während seiner Flucht und der Suche nach seinen Erinnerungen geht Stratus ungewöhnlich brutal vor.
Die Anzahl der Charaktere ist gut überschaubar, da sich das Buch größtenteils um den Protagonisten Stratus dreht. Obwohl seine Gedanken - durch die vom Autoren gewählte Ich-Perspektive - und detaillierten Beschreibungen ausführlich dargestellt wird, konnte ich sein Verhalten nur schwer nachvollziehen. Es mangelt ihm an Gefühlen und Emotionen, er weiß nicht, was falsch und was richtig ist, welches Verhalten angemessen ist und welches nicht.
Außerdem möchte ich noch Tatyana erwähnen, mit der sich Stratus humorvolle Dialoge liefert und die die ganzen düsteren Ereignisse ein wenig aufgelockert hat. In diesem Buch war sie eindeutig mein Lieblingscharakter.

Der Schreibstil des Autors ist sehr detailliert und bildgewaltig. Der Gedanke mit dem Protagonisten gemeinsam herauszubekommen um wen oder was er sich handelt, fand ich interessant und auch faszinierend. Die vielen Kämpfe und die aus meiner Sicht oftmals unnötig blutige Brutalität, die Stratus an den Tag legt, war mir ein wenig zu viel. Gleichzeitig war ich beeindruckt, dass es dem Autoren gelungen ist Gerüche und Bilder so authentisch zu beschreiben, dass ich wirklich angewidert war und sicherheitshalber beim Lesen die Luft angehalten habe.

Einige Beschreibungen zogen sich ein wenig in die Länge aber insgesamt ist das Buch spannend und eindrucksvoll.
Fans historischer Fantasy Romane mit starken Nerven, die einmal etwas Anderes lesen möchten und vor blutigem und brutalem Lesestoff nicht zurückschrecken, werden mit dem Roman gut bedient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Idee
Veröffentlicht am 31.12.2017

Die Dämonensaga geht weiter

Das Leuchten der Magie
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„Das Leuchten der Magie“ von dem amerikanischen Autor Peter V. Brett ist der erste Teil des Abschlusses seiner Dämonensaga. Der zweite Teil wird im Frühjahr 2018 unter dem Titel „Die Stimmen am Abgrund ...

„Das Leuchten der Magie“ von dem amerikanischen Autor Peter V. Brett ist der erste Teil des Abschlusses seiner Dämonensaga. Der zweite Teil wird im Frühjahr 2018 unter dem Titel „Die Stimmen am Abgrund erscheinen“.

Das Buch setzt nahtlos am Geschehen des vierten Bandes an.
Die Dämonen kommen jede Nacht in die Städte und Dörfer der Menschen, jagen sie und versetzten sie somit in große Aufregung. Jadir und Arlen wollen den Dämonenprinzen besiegen, aber bis dahin ist es ein weiter Weg….

Die Welt der Magie hat mich fasziniert. Die zu Beginn orientierungslos erscheinenden Dämonen beginnen überlegt und mit Tücke anzugreifen. Immer wieder erscheinen neue bösartige Wesen.
Den Ideenreichtum, mit dem Peter V. Brett die verschiedenen Dämonen unschädlich macht, fand ich genial.

Der Schreibstil des Autors ist - wie in seinen vorherigen Bänden - spannend und lässt sich leicht lesen. Allerdings habe ich einige Stellen als ein wenig ausschweifend empfunden und fand die vielen Dämonenkämpfe unnötig und seitenfüllend, da sie sich zum Teil sehr ähnelten. Trotzdem ist dieses komplexe und sehr detailreich geschriebene Werk spannend und fesselnd, so dass ich nicht aufhören konnte zu lesen.
Ein wenig entsetzt hat mich allerdings wie häufig in diesem Band die - zuvor detailliert beschriebenen - Charaktere zu Tode kommen mussten, da ich von ihnen zum Teil sehr gerne noch mehr erfahren hätte.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und in die komplexe und düstere Fantasywelt von Peter V. Brett mitgenommen. Nun bin ich sehr gespannt auf das Finale.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Fantastische Reise in fremde Welten

Noras Welten
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„Noras Welten: Durch den Nimbus“ von der Autorin Madeleine Puljic wurde mit dem ersten Selfpublishing-Preis 2017 ausgezeichnet. Es ist der gelungene Auftakt zu einer faszinierenden Fantasy-Serie.

Nora ...

„Noras Welten: Durch den Nimbus“ von der Autorin Madeleine Puljic wurde mit dem ersten Selfpublishing-Preis 2017 ausgezeichnet. Es ist der gelungene Auftakt zu einer faszinierenden Fantasy-Serie.

Nora Winter hat ein ungewöhnliches Problem. Sie hat Angst vor Büchern, da sie, sobald sie etwas liest in die Geschichte hineinfällt. Deswegen begibt sie sich zu dem Psychologen Dr. Benjamin Pawell. Schon in der ersten Stunde fällt Nora bei einer Demonstration unbeabsichtigt gemeinsam mit Dr. Pawell in das Buch „Eldinor“. Sie befinden sich direkt im Mittelalter, zwischen Kämpfen und Drachen wird es richtig spannend.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und lässt sich leicht lesen. Spannung und überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man gerne weiterliest und wissen möchte, ob es Ben und Nora gelingen wird aus Eldinor herauszukommen.

Die überschaubare Anzahl an Charakteren, die gut und facettenreich ausgearbeitet sind, haben Seiten, die sich nicht von Beginn an vorhersehen lassen. Nora und Ben sind zwei sehr unterschiedliche Protagonisten, die sich gut ergänzen, wodurch aber auch einige Spannungen auftreten. Besonders gut hat mir der Minidrache Rashuk gefallen, der für die richtige Dosis Humor gesorgt hat.
Die Geschichte in Eldinor, Kämpfe und das Mittelalter nehmen in dem Buch großen Raum ein. Man erfährt leider recht wenig über Nora und ihre Fähigkeiten.

Insgesamt haben mir die Grundidee des Buches und auch die Umsetzung gut gefallen.
Das Ende bietet eine optimale Vorlage für weitere Bände in denen ich mir wünschen würde, mehr über Nora und ihre Gabe zu erfahren.

Für mich war das Buch kurzweilige, überraschende und spannende Unterhaltung, das mich durchaus neugierig auf Band zwei gemacht hat.