Unscheinbar und doch so gewaltig
Myriam und Paul führen ein scheinbar glückliches und zufriedenes Familienleben, mit zwei tollen Kindern und erfolgreichen Berufen. Doch hinter der Maske bröckelt es. Scheinbar das Glück im Familienleben ...
Myriam und Paul führen ein scheinbar glückliches und zufriedenes Familienleben, mit zwei tollen Kindern und erfolgreichen Berufen. Doch hinter der Maske bröckelt es. Scheinbar das Glück im Familienleben gefunden und es Leid zu sein, sehnt sich Myriam nach mehr als nur den Aufgaben als Mutter und möchte wieder in den Beruf einsteigen. Doch bleibt da das Problem mit den Kindern. Eine Nanny muss her und durch einen (Un)Glücksfall treffen sie auf die perfekte Louise, die mit so vielen Qualitäten brillieren kann und nebenbei auch noch als Haushälterin fungiert. Nach den anfänglichen Freuden schleicht sich jedoch eine unheimliche Nuance in das Wesen der Nanny...
Das Buch stand schon so lange auf meiner Wunschliste, weil mich diese Plötzlichkeit so fasziniert hat, mit der das Unglück hereinbricht. Eine ganz typische französische Familie im mittelständischen Leben, nicht reich, nicht arm und dem ganz einfachen Wunsch neben der Familienarbeit noch einen eigenen erfüllenden Beruf ausüben zu können, in Zeiten des feministischen Gleichberechtigungsstrebens. Die Familie hat niemandem etwas Schlechtes getan und doch schlägt das Schicksal mit solch grausamer Wucht in ihr Leben und erschüttert es bis auf die Grundmauern. Ich bin mir sicher, davon werden sich die Eltern nie erholen. Dabei fängt es so harmlos und unbedeutend an mit einer Frau, die so viel in ihrem Leben erleiden musste, dass ich zutiefst Mitleid mit ihr hatte. So langsam schleicht sich auch dieses unheimliche Gefühl beim Lesen ein und ganz am Ende, vor der Tragödie, ahnt der Leser die Katastrophe schon nahen. Nur ist es dann bereits zu spät.
Ein sehr emotionales Buch, welches die Fäden verschiedener Leben in einer ausschlaggebenden Tat vereint und für immer zerbricht.