Cover-Bild Walter Nowak bleibt liegen
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 07.03.2017
  • ISBN: 9783627022433
Julia Wolf

Walter Nowak bleibt liegen

Jeden Tag schwimmt Walter Nowak seine Bahnen im Freibad. Eines Morgens bringt eine Begegnung ihn aus der Fassung, mit fatalen Folgen: Der Länge nach ausgestreckt findet er sich wenig später auf dem Boden seines Badezimmers wieder, bewegungsunfähig und auf sich allein gestellt. "Von nun an geht es abwärts, immer abwärts", schießt es ihm durch den Kopf. Zunehmend verliert er die Kontrolle, Gedankenfetzen, Bilder aus der Vergangenheit stürzen auf ihn ein: das Weihnachtsfest mit seiner ersten Frau Gisela, ihr Schweinebraten, ihre Tränen; der Blick seines Sohnes Felix, als er von der Trennung erfährt; Erinnerungen an seine eigene Kindheit als unehelicher Sohn eines GIs; und, vor kurzem, eine Diagnose seiner Ärztin. Während nach und nach alles vor seinen Augen verschwimmt, ziehen seine Gedanken immer engere Kreise, nähern sich einem verborgenen Zentrum, dem Anfang, dem Ende ... Als das Hitzegewitter endlich losbricht, steht plötzlich sein Sohn Felix vor der Tür.
Mit verblüffender erzählerischer Souveränität und großer Empathie zeichnet Julia Wolf in ihrem zweiten Roman ein eindrückliches Männerporträt: Walter Nowak, Kind der Nachkriegszeit, steht an einem Scheidepunkt. Seinem Gedankenstrom folgend macht der Leser eine faszinierende Reise in die menschliche Psyche.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2023

Ein Buch, das einen beim Lesen mehr und mehr in seinen Bann zieht

0

Walter Nowak ist nur bedingt ein sympathischer Zeitgenosse. Julia Nowak bringt in ihrem Roman „Walter Nowak bleibt liegen“ eben diesen in eine sehr unangenehme Lage: er stürzt und bleibt erst einmal liegen. ...

Walter Nowak ist nur bedingt ein sympathischer Zeitgenosse. Julia Nowak bringt in ihrem Roman „Walter Nowak bleibt liegen“ eben diesen in eine sehr unangenehme Lage: er stürzt und bleibt erst einmal liegen. In dieser Situation lässt er nach und nach sein Leben rekapitulieren.

Vom Besuch im Schwimmbad weitet sich der Erzählbogen bis in die Kindheit hinein. Obwohl er als uneheliches Kind der Häme seiner Mitschüler ausgesetzt war, ist es eher die Gegenwart, die ihn an seine Grenzen bringt. Ist alles in Ordnung?, fragt ihn sein Sohn Felix. Der Leser hat allen Zweifel, dass dem so ist. Warum sonst liegt seit mehreren Tagen ein aufgetautes Wildschwein in der Küche?

Walter Nowak fantasiert, sieht Dinge, die es nicht gibt. Er wirkt wie in Trance. Liegt es an einer Krankheit oder am Knall mit dem Kopf gegen den Beckenrand im Schwimmbad? War nun eine Fledermaus im Bad oder ist das ein Hirngespinst Walters?

Dass der Roman als innerer Monolog verfasst ist, macht ihn an manchen Stellen mühevoll zu lesen, vor allem weil die Autorin sich an Anakoluthen sehr erfreut. Sätze. Wie abgebrochen. Angedachte, nicht zu Ende gedachte Sätze, Weggelassenes – all das gehört zu „Walter Nowak bleibt liegen„. Hinzu kommen Stichwort-Verknüpfungen quer durch die Zeiten. Vom eigenen Röntgenbild zum Ultraschallbild des Sohnes, vom Sohn zur Ärztin, von der Ärztin zur eigenen Mutter, von der Mutter vom Kindsein in der Nachkriegszeit und wieder zurück in die Gegenwart. Das ist einerseits sehr anstrengend zu lesen, auf der anderen Seite aber eben auch sehr reizvoll.

Denn ist es die Sprache, die dem Leser immer wieder deutlich macht: Wir wissen nichts über diesen Walter Nowak. Nichts, was wir nicht von ihm selbst erfahren. Ist Yvonne wirklich auf einer Tagung oder hat sie ihn verlassen? Was für eine Krankheit wurde bei ihm diagnostiziert? Das ist es, was dem Roman auch seine Kraft gibt. Man steht vor einem unzuverlässigen Erzähler, der zudem noch Schwierigkeiten hat, seinen Alltag zu leben. Doch was haben seine Aussetzer zu bedeuten? Wie kommt es, dass der 70-jährige Walter Nowak plötzlich so völlig hilflos darin ist, sein Leben zu leben?

Dass zuletzt die Beziehung zu seinem Sohn immer mehr in den Vordergrund rückt, gibt dem Buch gegen Ende zudem noch einmal einen neuen Drive.

„Walter Nowak bleibt liegen“ ist ein Buch, das einen beim Lesen mehr und mehr in seinen Bann zieht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 30.12.2017

Das war dann wohl nix...

0

Julia Wolf - Walter Nowak bleibt liegen
eBook - 160 Seiten

Oh. Mein. Gott. - ich kann kaum glauben, dass ich es wirklich abgeschlossen habe…
Das Beste kommt zum Schluss - sagt man doch so, oder? Nun - ...

Julia Wolf - Walter Nowak bleibt liegen
eBook - 160 Seiten

Oh. Mein. Gott. - ich kann kaum glauben, dass ich es wirklich abgeschlossen habe…
Das Beste kommt zum Schluss - sagt man doch so, oder? Nun - dem war in diesem Fall definitiv nicht so.
Dieses Buch ist leider mein "Jahreshighlight" - im negativen Sinne, das schlechteste Buch, welches ich 2017 gelesen habe.
Dabei klang der Klappentext echt interessant, nach einer etwas anderen Geschichte.
Aber die Geschichte sucht man hier meiner Meinung nach vergeblich.
Es ist ein unsteter Wechsel zwischen verschiedenen Orten, Zeiten - ja scheinbar sogar Geisteszustände.
Auf mich machte das Gelesene von Anfang an einen extrem wirren Eindruck, was sich leider im Fortschritt nicht geändert hat.
Willkürlich geformte "Sätze", häufig mitten im Gedanken abgebrochen - oftmals musste man nochmal zurück, um den Gedanken wenigstens für sich selbst zu Ende formulieren zu können, gedankliche Absätze sind ebenso Mangelware wird ein angenehmes Lesegefühl.
Ich habe das Buch immer wieder zur Seite gelegt, um mal was Vernünftiges zwischendurch zu lesen.
Habe sogar mehrfach mit dem Gedanken gespielt, das Buch einfach abzubrechen - es wäre mein erstes überhaupt gewesen.
Am Ende habe ich mich aber doch durchgequält - gelohnt hat es sich für mich persönlich allerdings nicht.
Somit leider doch eine negative Premiere - meine erste 1-Stern Rezension - sorry, aber das ging echt gar nicht.

* digitales Rezensionsexemplar von NetGalley & Frankfurter Verlagsanstalt