Eine lehrreiche Mäuse-Geschichte für Kinder
Eine lehrreiche Mäuse-Geschichte für Kinder
„Der Hass und die Angst lassen alles, wovor man sich fürchtet, größer erscheinen als es ist. Und die Angst selbst wird dadurch immer größer.“
Im Domizil einer ...
Eine lehrreiche Mäuse-Geschichte für Kinder
„Der Hass und die Angst lassen alles, wovor man sich fürchtet, größer erscheinen als es ist. Und die Angst selbst wird dadurch immer größer.“
Im Domizil einer Mäusesippe, dem so genannten „Mäuseschloss“ im Dachgeschoß einer alten Mühle, stehen die Zeichen auf Krieg. Eine alte Fehde aus Zeiten der Vorväter wurde den kommenden Generationen immer wieder überliefert, und damit verbunden auch der Hass und die Ablehnung gegen die Sippschaft der Ratten von Generation zu Generation weiter vererbt. Als eines Tages das kleine Mäusemädchen Pecorini plötzlich nicht mehr nach Hause kommt, wird die Schuld an ihrem Verschwinden sofort der gegnerischen Rattensippe in den tieferen Geschoßen der Mühle in die Schuhe geschoben. Die Mäusesippe sinnt auf Rache. Eine besonders geschickte Maus bastelt an einer Falle und verletzt damit den grausamen Anführer der Ratten… ist ein Krieg nun noch aufzuhalten?
Der Autor Tees Carstens präsentiert mit „Biola und das Geheimnis der alten Mühle“ ein wunderschönes und sehr lehrreiches Kinderbuch. Bei den Hauptakteuren handelt es sich vorwiegend um Mäuse, die dank der witzigen Idee des Autors nach einer alten Preisliste für Käse benannt sind. So wurde aus dem Name Robiola unsere Protagonistin Biola, ein ungewöhnliches junges und sehr eigensinniges Mäusemädchen, das äußerst neugierig ist und ihren Eltern gerne mal widerspricht. Ihr bester Freund Ched wurde nach Cheddar benannt, ihre kleine Schwester wird Pecorini genannt, während es in der Familie auch noch einen Mascarpone, einen Brie, eine Ricotta, einen Gorgonzola und sogar eine Halbfettstufe gibt. Ein überaus humorvoller Einfall des Autors, der mir beim Lesen zwischendurch immer wieder ein Schmunzeln abgerungen hat.
Das Gute und das Böse, Schuld und Vergebung, Frieden und Krieg, werden zwar in diesem Buch thematisiert, sind jedoch absolut kindgerecht aufgearbeitet. Ich war im Verlauf des Buches überrascht, wie wunderbar es Thees Carstens gelungen ist, wertvolle Inhalte zu vermitteln, sie dabei aber in diese bezaubernde Mäusegeschichte zu verpacken.
Abschließend möchte ich noch kurz auf die optische Aufmachung dieses Buches eingehen, wobei ich das Coverfoto mit der alten Mühle und den beiden kleinen Mäusen davor als überaus gelungen bezeichnen würde. Die Illustrationen im Inneren des Buches jedoch sind es, die sofort mein Herz erobert haben. Die Mitglieder der Mäusesippe und deren Abenteuer wurden vom Autor grafisch festgehalten und untermalen den Text auf zauberhafte Art und Weise. Ich fand Mäuse bereits vor Lektüre dieses Buches niedlich, und habe die Zeichnungen zu dieser Geschichte aus diesem Grund umso mehr genossen. Als kleiner „Schlusspunkt“ hinter jedem abgeschlossenen Buchkapitel befindet sich eine winzige, mal nach vorne, mal nach hinten sehende, oder flüchtende Maus. Eine wunderschöne Ergänzung dieses Buches!
Fazit: Ich kann „Biola und das Geheimnis der alten Mühle“ uneingeschränkt weiter empfehlen – und zwar nicht nur als unterhaltsame und wertvolle Lektüre für Kinder, sondern durchaus auch für jung gebliebene Erwachsene.