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Veröffentlicht am 19.01.2018

Die Oleanderfrauen

Die Oleanderfrauen
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Handlung:
Hamburg 1936:
Sophie Terhoven, Tochter eines Kaffeebarons, lebt zusammen mit ihrer Familie in einer imposanten Villa in Hamburg. Dort lebt auch Hannes, der Sohn der Köchin des Hauses, mit dem ...

Handlung:
Hamburg 1936:
Sophie Terhoven, Tochter eines Kaffeebarons, lebt zusammen mit ihrer Familie in einer imposanten Villa in Hamburg. Dort lebt auch Hannes, der Sohn der Köchin des Hauses, mit dem Sophie nicht nur eine Freundschaft verbindet, sondern auch eine heimliche Liebesbeziehung. Das junge Paar kann diese Liebe leider nicht öffentlich zeigen, da es noch immer zu große Unterschiede zwischen Arm und Reich gibt. Undenkbar, dass die Tochter eines Unternehmers mit dem Sohn einer Köchin eine Beziehung eingeht. Und dann gibt es auch noch ein Geheimnis, welches schwer auf der Villa lastet und eine Liebe scheinbar unmöglich macht.

Hamburg 2017:
Jule leitet ein Café in Hamburg und muss sich überlegen, wie sie die anstehende Mieterhöhung stemmen wird. Nebenbei hat sich die junge Frau noch ein zweites Standbein aufgebaut, sie schreibt für andere Leute deren Biographien und Familiengeschichten nieder. Eines Tages nimmt auch Johanna, eine pensionierte Dame, den Dienst in Anspruch, nachdem sie auf dem Dachboden der verstorbenen Mutter ein Tagebuch findet, welches von der jungen Sophie Terhoven geschrieben wurde. Die spannende und aufregende Geschichte hat beide Frauen von der ersten Seite an fasziniert und sie stellen Nachforschungen darüber an.

Meinung:
Das Cover finde ich sehr gelungen, es erinnert sofort an die anderen beiden Bücher der Autorin und die Gestaltung ist sehr ähnlich. Die Farben sind sehr leicht und sommerlich, es gibt einige kleine Details, die sehr niedlich gewählt wurden und auch zu dem Inhalt des Romans eine Verbindung haben. Sehr gelungen.

Von der ersten Seite an war ich angetan von der Schreibweise, sie ist recht einfach, wirkt gleichzeitig aber trotzdem anspruchsvoll. Dabei gibt es ein ausgeglichenes Verhältnis von Gesprächen und Beschreibungen, man hatte immer den Eindruck, dass man stets gut informiert ist, auch wenn es so viele Rätsel gibt, die dem Buch viel Spannung verleihen.
Es war immer klar erkennbar, aus wessen Sicht die Dinge gerade beschrieben werden, besonders die Tagebucheinträge wurden immer durch eine andere Schrift gekennzeichnet. Die Schrift war zarter und auch leicht kursiv, für manche schwer zu lesen, mir hat sie keine Probleme bereitet, ich fand dies im Gegenteil sogar recht angenehm, da sie für mich schöner anzusehen ist.

Es gibt drei Personen, aus deren Leben man näheres erfährt. Zum einen werden die Ereignisse aus der Vergangenheit immer aus Sophie´s Blickwinkel beschrieben. Dies finden entweder in Form von Tagebucheinträgen statt oder man erlebt die Dinge direkt mit Sophie. Durch diese Verknüpfung erfährt man viele verschiedene Details und bekommt auch einen sehr nahen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Sophie. Eine Tatsache, die mir dabei geholfen hat, die junge Frau besser zu verstehen und mit ihr mitzufühlen.
Die Ereignisse aus der Gegenwart beherbergen die Charaktere Jule und Johanna. Zwei Frauen, die sich erst im Verlauf des Romans kennenlernen und mehr miteinander gemeinsam haben, als anfangs gedacht.

Alle Personen waren für mich sehr lebendig gezeichnet, bei einigen hatte ich am Ende fast das Gefühl, als würden sie so wirklich existieren. Sie sind sehr vielfältig und bei einigen hatte ich am Ende einen vollkommen anderen Eindruck als noch am Anfang. Dies zeugt von einer Entwicklung und Reifung der Protagonisten, die mir unglaublich gut gefallen hat, da sie wirklich sichtbar ist und sich über den gesamten Roman erstreckt. Es scheint, als wären viele Personen am Ende ein anderer Mensch als noch am Anfang.
Ein wenig wurde beeinflusst, welchen Charakter man sympathisch oder unsympathisch findet, eine Tatsache, die mich bei vielen Romanen stört. Hier jedoch nicht, da alles trotzdem sehr lebendig gewirkt hat und ich bei manchen Personen am Ende meine Meinung doch noch einmal überdenken musste.

Die historischen Ereignisse wurden eindrucksvoll geschildert, besonders die Auswirkung des Krieges auf die Bevölkerung. Jeder musste sich zurücknehmen und auf Dinge verzichten, sowohl Arm, als auch Reich. Die Beschreibungen dessen waren einfach geschildert und für mich gerade deshalb sehr eindrucksvoll und eingänglich.

Fazit:
Viele Dinge in dem Buch haben mich überrascht und sich im Laufe der Handlung verändert. Man konnte viele Überlegungen anstellen und am Ende kam doch vieles anders, als ich es erwartet hätte. Genau das fand ich große Klasse, da letztendlich alles Sinn gemacht hat und keine offenen Fragen geblieben sind. Schon so früh am Jahr habe ich ein Highlight gefunden, dass mich durch seine perfekt durchdachten Geheimnisse und die ganzen Wandlungen mitgenommen hat! Eine wunderbar feinfühlige und mitreißende Geschichte, die mich in ihren Bann gerissen hat.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Winterzauber in Paris

Winterzauber in Paris
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Handlung:
Die Weihnachtszeit steht bevor und Ava´s Beziehung geht in die Brüche. Und als ob das Beziehungsende nicht schon schlimm genug ist, will Ava´s Mutter sie für einen Detoxurlaub begeistern, damit ...

Handlung:
Die Weihnachtszeit steht bevor und Ava´s Beziehung geht in die Brüche. Und als ob das Beziehungsende nicht schon schlimm genug ist, will Ava´s Mutter sie für einen Detoxurlaub begeistern, damit sie für einen von ihr arrangierten Modeljob bestens vorbereitet ist. Kurzherhand packt Ava ihre Koffer und reist zusammen mit ihrer besten Freundin nach Paris, in die Stadt der Liebe. Beide sind sofort angetan von dem Charme der Stadt und genießen die Zeit. Und schon kurze Zeit nach der Ankunft lernt Ava den Fotografen Julian kennen. Anfangs findet sie es nur angenehm, mit ihm über die Fotografie und über Bilder zu diskutieren, doch schon bald teilen sie einander Erlebnisse aus der Vergangenheit an. Nun befindet sich Ava etwas in der Zwickmühle, da sie der Liebe eigentlich abgeschworen hatte...

Meinung:
Nachdem ich letztes Jahr um die Weihnachtszeit „Winterzauber in Manhattan“ gelesen hatte, war ich schon sehr gespannt auf dieses Buch. Und auch wenn die Weihnachtszeit schon längst vorbei ist, war es mir ein großes Vergnügen, das Buch zu lesen.

Von der ersten Seite an ist mir wieder der sehr entspannte und lockere Schreibstil aufgefallen. Dies hat sich über das ganze Buch erstreckt und hat mir ein unglaubliches leichtes Lesen ermöglicht. Außerdem hat diese Tatsache natürlich auch dazu beigetragen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Viele Dinge wurden wunderbar beschrieben und es gab Dialoge, die ich mir teilweise doppelt durchgelesen habe, weil sie mir gefallen haben und manchmal auch sehr poetisch wirkten.

Das Buch ist in 71 Kapitel eingeteilt und hat auch noch einen kleinen, sehr niedlich geschriebenen Epilog. Dabei sind die Kapitel immer in recht kleine Abschnitte eingeteilt worden, von teilweise nicht einmal 10 Seiten. Eine Tatsache, die mir gut gefallen hat, weil man auch etwas lesen konnte, wenn man mal nicht so viel Zeit hatte. Außerdem hat die Einteilung dazu beigetragen, dass ich mir immer gedacht habe, dass ich noch ein Kapitel lesen werde und meistens ist es nicht nur bei einem Kapitel geblieben.

Von den Weihnachtsbüchern, die ich diese Saison gelesen habe, ist dieses auf jeden Fall ein Highlight für mich, neben dem „Weihnachtswald“ von Angelika Schwarzhuber. Die Weihnachtszeit wurde einfach unglaublich schön und harmonisch beschrieben, mehrmals habe ich mich beim Lesen gefühlt, als würde Weihnachten kurz vor der Tür stehen, so sehr hat mich das Buch mitgenommen. Dies zu vermitteln fehlt mir bei vielen Büchern, Mandy Baggot ist es jedoch hervorragend gelungen.

Die Protagonisten waren sehr liebevoll gezeichnet und viele Handlungen wirkten sehr natürlich. Dadurch entstand eine Lebendigkeit, die mir gefallen hat und das Buch abgerundet hat. Dabei waren sich die Charaktere nicht sofort sympathisch und mussten alle ihr Päckchen tragen, was auch teilweise zu kleinen Konflikten untereinander geführt hat. Dies hat der Natürlichkeit keinen Abbruch getan und außerdem gezeigt, dass man manche Erlebnisse überwinden muss, egal wie schmerzhaft dies auch sein mag.
Mir waren alle Protagonisten auch direkt sympathisch und besonders großen Spaß hat es mir bereitet, mit ihnen in Gedanken durch Paris zu gehen. Die Beschreibung der Stadt war wunderschön, viele Örtlichkeiten, die angesprochen wurden, habe ich gegoogelt, damit ich genau weiß, was gerade beschrieben wird. Außerdem wurde dadurch mein Wunsch vergrößert, selbst endlich einmal nach Paris zu reisen und die Stadt endlich mit eigenen Augen zu sehen. Bevorzugt im Winter.

Fazit:
Meine hohen Erwartungen an das Buch haben sich mehr als erfüllt. Ich konnte nicht nur eine wunderschöne, weihnachtliche Geschichte lesen, sondern habe mich auch in das beschriebene Paris verliebt. Eine Geschichte, die ich jedem weiterempfehlen kann und die teilweise auch etwas märchenhaft anmutet.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Schwert und Krone - Meister der Täuschung

Schwert und Krone - Meister der Täuschung
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Handlung:
Im Dezember 1137 stirbt Kaiser Lothar, woraufhin ein langwieriger und intriganter Kampf um den Thron ausbricht. Nicht nur verschiedene Fürsten sind darauf erpicht, den Welfen den Thron zu verweigern, ...

Handlung:
Im Dezember 1137 stirbt Kaiser Lothar, woraufhin ein langwieriger und intriganter Kampf um den Thron ausbricht. Nicht nur verschiedene Fürsten sind darauf erpicht, den Welfen den Thron zu verweigern, auch die Geistlichkeit spielt eine große Rolle bei der Ernennung des neues Königs. Letztendlich gelingt es der Gruppe, den Welfen ihren Thron zu entziehen und einen Staufer auf diesen zu setzen. Doch der neue König, Konrad von Staufen, wurde in die neue Rolle gezwungen, er hat die Königswürde nicht komplett freiwillig angenommen. Diese Zweifel, die Konrad an seinem Thronanspruch hat, sind bemerkbar und nicht nur verschiedene Fürsten im Reich akzeptieren den König auf dem Thron, selbst Konrads eigener Bruder und sein Neffe sympathisieren mit den Feinden. Es beginnen Streitigkeiten, um die Königswürde, aber auch um verschiedene Gebiete im Reich und unter den Herrschern im Reich. Ein raffiniertes Intrigenspiel beginnt.

Meinung:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr gespannt auf die neue Buchreihe von Sabine Ebert bin und auch mit hohen Erwartungen mit dem Lesen begonnen habe. Dies kommt daher, dass ich die Hebammen-Reihe und auch „Blut und Silber“ großartig fand und nun haben sich diese positiven Gedanken auf den neuen Roman übertragen. Und ich muss sagen: Von der ersten bis zur letzten Seite des Buches war ich begeistert. Ich habe es richtig genossen, das Buch zu lesen und in die Geschichte einzutauchen. Für mich war es auch der erste historische Roman, dessen Handlung im Mittelalter stattfindet, der mich vollkommen überzeugt hat. Nach langem Überlegen, weshalb dies so ist, bin ich auch auf eine Antwort gestoßen: Von der ersten Seite an wird deutlich, dass die Geschichte perfekt recherchiert wurde, diese Informationen perfekt geschildert wurden und man wirklich das Gefühl hat, sein Wissen zu erweitern.

Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre, es gibt ab und an auch einen Zeitsprung von ein paar Jahren, was mich jedoch nicht im Geringsten gestört hat. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass eine Szene oder Information fehlt, die für das Verständnis des Buches wichtig ist.

Sehr positiv finde ich die Gestaltung von den Innenseiten des Buches. Man findet nicht nur eine Karte von Mitteleuropa aus dem Jahre 1147, sondern auch eine Aufstellung der Adelsgeschlechter, die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen.
Des weiteren gibt es ein Personenverzeichnis, eine ausführlichere Stammtafel der Adelsgeschlechter und ein Glossar im Buch, was ich immer sehr hilfreich finde und auch öfters genutzt habe.

Die Personen wurden nicht sehr ausführlich beschrieben, es gab wenige Details zu aussehen oder dem Charakter. Trotzdem ist es der Autorin perfekt gelungen, ein lebendiges und authentisches Bild der Charaktere entstehen zu lassen. Durch Dialoge oder Handlungen kann man sich als Leser sehr gut ein Bild machen und die Protagonisten besser verstehen und mögliche Sympathien aufbauen.

Äußerst interessant finde ich es, dass die Geschichte fast ausschließlich über die Adelgeschlechter handelt und nur wenig fiktive Personen auftreten. Dadurch verstärkt sich nicht nur der Eindruck, dass ein wichtiges Stück deutscher Geschichte erzählt wird, sondern dadurch erfährt man auch viel mehr über das höfische Leben und die Intrigen, welche eine sehr große Rolle in dem Roman spielen. Trotzdem finde ich aber auch die Geschichte von Lukian, Hanka und Christian interessant, da sie einen wunderbaren Zusammenhang zu der Hebammen-Reihe finden und auch den Roman auflockert.

Das Hauptaugenmerk des Buches liegt also auf der wirklich geschehenen Geschichte und der Politik im 12. Jahrhundert. Wer auf eine tragische und herzzerreißende Liebesgeschichte hofft, die sich über den gesamten Roman erstreckt und bei der man die Charaktere durchweg auf Abenteuern begleutet, hat hier kein Glück. Es werden knallharte Fakten dargestellt, die Hauptthemen sind die Streitigkeiten um den Thron und die Erweiterung von Herrschaftsgebieten. Dabei wird auch sehr eindrucksvoll dargestellt, wie schnell manche Fürsten die Seiten gewechselt haben, um stets einen Vorteil zu haben.

Fazit:
Meine sehr hohen Erwartungen wurden definitiv erfüllt und ich freue mich jetzt schon darauf, den zweiten Teil zu lesen und erneut in die wundervoll beschrieben Welt einzutauchen. Das Buch gehört für mich zu den besten, die ich dieses Jahr gelesen habe und ich werde es noch viele Male weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Ein Koffer voller Träume

Ein Koffer voller Träume
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Handlung:
Tess will ihrem bisherigen Leben entfliehen. Viele Jahre lang hat sie von ihrer Mutter gelernt, wie sie Kleider näht und ihre derzeitige Arbeitsstelle beinhaltet nicht, wie versprochen, das Nähen, ...

Handlung:
Tess will ihrem bisherigen Leben entfliehen. Viele Jahre lang hat sie von ihrer Mutter gelernt, wie sie Kleider näht und ihre derzeitige Arbeitsstelle beinhaltet nicht, wie versprochen, das Nähen, sondern Tess wird wie ein Dienstmädchen behandelt, das alle Arbeiten ausführen muss, die gerade anfallen.
Als sie davon hört, dass die Titanic ihre Jungerfernfahrt nach New York antritt, zögert die junge Frau nicht lange und verlässt ihre Herrschaft, um ihr Glück in Amerika zu versuchen, einem Ort, von dem sie sich viel verspricht. Durch einen Zufall begegnet Tess der berühmten Designerin Lucile Duff Gordon und findet kurzerhand bei ihr eine Anstellung. Für Tess geht ihr großer Wunsch in Erfüllung, nach Amerika zu reisen, jedoch geschieht auf der Reise eine weltweit bekannte Katastrophe, die Titanic rammt einen Eisberg und sinkt.
Tess gelingt es, zu überleben und mit Lucile in New York einzutreffen. Sie taucht in die Welt der Schönen und Reichen ein und bekommt eine Gelegenheit, ihre große Leidenschaft auszuleben, mit Stoffen zu arbeiten und deren Vielfalt zu entdecken. Außerdem wird in sie in dem Land von zwei Männern umworben, die beide um Tess ihre Gunst buhlen.
Eigentlich scheint es, als würde nun alles gut enden für Tess, jedoch verschwinden die Ereignisse nicht einfach so aus ihrem Gedächtnis und es gibt noch einige, ungeklärte Fragen und Anklagen.
Schafft es die junge Frau, nicht nur beruflich Fuss zu fassen, sondern auch privat glücklich zu werden? Oder wird sie ihre Reise bereuen?

Meinung:
Schon als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, war ich von dem Klappentext sehr begeistert und hätte es am liebsten sofort gelesen. Jedoch ist dies erst vor kurzem geschehen und nun kann ich sagen, dass mich das Buch sehr gefesselt hat und ich froh bin, es endlich gelesen zu haben.

Die Ereignisse rund um die Titanic und die auf den Untergang folgenden Verhandlungen und Spekulationen sind sehr interessant beschrieben und geben einen guten Einblick. Das Hauptaugenmerk wurde hierbei auf die Verhandlungen in New York gelegt, wo Schuldfragen und Verständnisfragen geklärt wurden. Von Verhandlungen habe ich zwar schon gehört, jedoch waren mein Wissen darüber sehr beschränkt und deshalb hat das Buch einiges behandelt, von dem ich noch nichts wusste. Hierbei hat es mir sehr gut gefallen, dass die Autorin sich sehr auf die Beschreibungen von den Verhandlungen und Zeugen verlassen hat, welches dem Buch einen spannenden Charakter verleihen. Die Geschichte von Tess wurde sehr geschmackvoll in das Schiffsunglück eigebunden und hat dabei nicht die historischen Fakten gestört.

Während des gesamten Romans gab es eine angenehm zu lesende Schreibweise, die recht einfach war, für mich sehr gut zu dem Inhalt gepasst haben. Es ließ flüssig lesen und hat durch Beschreibungen ein Bild entstehen, was angenehm ruhig war und der Geschichte recht wurde.

Einige der Protagonisten sind historisch verbürgt und waren wirklich bei dem Schiffsunglück dabei, haben es teilweise überlebt oder den Prozess geleitet. Dies wurde vermischt mit fiktiven Charakteren, die sich aber gut in das bereits bestehende Bild eingefügt haben und alles haben rund wirken lassen. Die Charakterzeichnungen habe ich als sehr realistisch empfunden.

Das Buch beherbergt zwar auch eine leichte Geschichte über eine Romanze, jedoch stand diese häufig im Hintergrund und wurde nicht ständig erwähnt. Ein Aspekt, der mir gefallen hat, da somit das Unglück und die darauf folgenden Verhandlungen im Vordergrund standen und das Hauptaugenmerk vollkommen darauf lag.

Fazit:
Ich hatte große Erwartungen in den Roman, welche auch erfüllt wurden. Zwar hatte ich mir vor dem Lesen den Verlauf der Handlung anders vorgestellt und bin eher davon ausgegangen, dass eine seichte Liebesgeschichte erzählt wird, deren Ursprung auf der Titanic stattgefunden hat, jedoch wurde ich positiv überrascht. Es hat sich als eine andere Geschichte entpuppt, welche viel spannender ist und ein wenig Historie näher beschreibt.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Der Weihnachtswald

Der Weihnachtswald
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Handlung:
Die äußerst erfolgreiche Anwältin Eva verbringt die Weihnachtsfeiertage wie jedes Jahr bei ihrer Großmutter Anna. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wuchs Eva in dem Haus der Großmutter auf und ...


Handlung:
Die äußerst erfolgreiche Anwältin Eva verbringt die Weihnachtsfeiertage wie jedes Jahr bei ihrer Großmutter Anna. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wuchs Eva in dem Haus der Großmutter auf und verbindet mit dem staatlichen Anwesen so einige positive, wie auch negative Erinnerungen. Wie jedes Jahr hält sich die Vorfreude der jungen Frau auf das bevorstehende Weihnachtsfest in Grenzen und auch ihre Großmutter behält eine Tradition bei, welche von Eva nicht gerne gesehen wird: Sie unterstützt ein Waisenheim in der Nähe und das Mädchen Antonie verbringt das Fest mit in Anna´s Haus. Eva fällt es sichtbar schwer, mit der Situation umzugehen und auch das Kind spürt den Unwillen der jungen Frau deutlich.
Während eines Schneesturms ist Antonie plötzlich verschwunden und nicht nur Eva und Anna machen sich Sorgen um den Verbleib des Kindes, sondern auch Philipp, ein Jugendfreund von Eva. Philipp und Eva machen sich sofort auf die Suche nach dem Kind und geraten dabei aus heiterem Himmel in die Vergangenheit.

Meinung:
Das Cover ist sehr schön weihnachtlich und wirkt gleichzeitig märchenhaft, eine gelungene Kombination, nicht nur für einen Weihnachtsroman, sondern auch sehr passend zu dem Inhalt des Buches. Die Farben sind recht leicht gewählt wurden, was mir gut gefällt, und zeigen die schönsten Seiten des Winters.

Schon von der ersten Seite an war der Schreibstil recht locker und hat geradezu dazu verleitet, dass man immer mehr lesen will und das Buch erst aus der Hand legen will, wenn es ausgelesen ist. Mit wenigen und simplen Worten ist es der Autorin perfekt gelungen, ein modernes Märchen zu schreiben, welches meiner Meinung nach in keinster Weise als kitschig beschrieben wird. Die Sprache ist einfach gewählt wurden, hat mich jedoch nicht gestört, das hat für mich noch zu dem weihnachtlichen Faktor gepasst, als wenn in einer Passage plötzlich irgendwelche hochtrabenden Begriffe gewählt wurden wären. Diese hätten den Inhalt irgendwie aus dem Gleichgewicht gebracht und auch der märchenhafte Aspekt des Buches wäre verschwunden gewesen.

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Jeder einzelne wurde sehr lebendig dargestellt und auch Macken und Angewohnheiten wurden erwähnt, sodass man das Gefühl hatte, eine teilweise wahre Geschichte zu lesen. Besonders gelungen ist die Entwicklung, welche die Charaktere durchmachen. Auch wenn diese womöglich einen kleinen Tacken zu schnell passiert ist, habe ich lange keinen Roman mehr gelesen, in dem die Protagonisten einen so deutlichen Wandel mitmachen.
Nicht jeder Charakter wurde sofort als sympathisch und liebenswürdig dargestellt, bei einigen brauchte ich einige Zeit, ehe ich mit ihnen warm wurde und mit ihnen mitfiebern konnte. Jedoch war auch diese Detail etwas, was mir ein Gefühl von Authentizität vermittelt hat.
Die Anzahl der Charaktere war recht beschränkt, als Leser lernt man fast nur Personen der Familie Koffler kennen. Zwar gab es innerhalb der Familie recht viele Personen, welche man durch eine kleine Zeitreise kennenlernt, jedoch fiel es mir sehr leicht, diese einzuordnen und bei wiederholtem Auftauchen sofort wiederzuerkennen.

Fazit:
Schon auf dem Cover wird ein „Wintermärchen“ angepriesen und für mich passt dieser Begriff perfekt zu dem Roman. Von der ersten bis zur letzten Seite hat der Roman mich überzeugt und war nicht nur sehr liebevoll geschrieben, sondern hat die schönen Seiten des Weihnachtsfestes perfekt dargestellt.