Ich hatte schon vor dem Lesen, doch einige recht negative Meinungen zum Buch gelesen, wollte mir aber auf jeden Fall mein eigenes Bild zu dieser Geschichte machen. Zuerst fiel mir der gefühlvolle und mitreißende Schreibstil auf, wie er mir aus den Solowerken der Autorin bereits bekannt war. Dadurch fiel es mir recht leicht, binnen weniger Seiten föllig in die Geschichte einzutauchen und gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören zu wollen.
Die Handlung fand ich einerseits sehr spannend, besonders die Idee, dass sich der Gedächtnisverlust nach 48 Studen wiederholt und es wäre, als würden sie erneut am Anfang stehen. Dennoch lösten manche Dinge bei mir ziemliche Verwirrung aus. Zeitweise fiel es mir sehr schwer die Handlung zu fassen, da sie für mich nicht immer schlüssig verlief. Wann immer ein paar Fragen beantwortet wurden, kamen beim Lesen direkt doppel so viele neue auf. Aber genau das hat mir an dieser Geschichte spaß gemacht. Denn ich konnte das ganze Buch über mit dein beiden Protagonisten mitfiebern und miträtseln und hatte wohl ebensowenig Ahnung, wie die beiden. Auch die Tatsache, dass man nicht nur als Leser die Figuren erst kennen lernen muss, sondern die beiden einander und allen voran sich selbst, machte diese Leseerfahrung zu einer ganz besonderen.
Dennoch war die Story durchweg unterhaltsam, spannend und keinen Moment lang langweilig. Die zeitweise doch etwas düstere Stimmung, durch der Suche nach Antworten, auf die sich die Beiden machen, wurde durch die liebevollen Details und Gesten aufgelockert und durch eine romantische Stimmung, ohne viel Kitsch ersetzt. Obwhol natürlich Silas und Charlie im Vordergrund standen, hätte ich dennoch gerne ein wenig mehr zu dem einen oder anderen Nebencharakter erfahren. Doch das Fehlen dieser Details ist wohl eher dem untypischen Aufbau der Geschichte geschuldet. Eine Kleinigkeit störte mich an der Handlung im Part 2 des Buches, jedoch kann ich darauf nur schwer eingehen, ohne zu spoilern. Nur so viel dazu, die Reaktion von manchen Aussenstehenden konnte ich absolut nicht nachvollziehen und auch nicht wie manche Geschehnisse einfach untergehen, als wären sie völlig nichtig.
Das einzige wirkliche Manko der Geschichte sind für mich die Protagonisten, um genau zu sein Charlie. Silas war mir von der ersten Seite an sympathisch und war ein angenhemer Protagonist, den ich sehr gerne auf seiner Reise begleitet habe. Charlize, die von allen Charlie genannt wird, fand ich in den ersten beiden Teilen des Buches eher ein wenig nervig. Ich konnte ihre Gedanken nur schwer nachvollziehen und fand, dass sie zeitweise unmöglich gegenüber anderen verhielt. Jedoch wurde dies auch mit der Zeit besser und schlussendlich fand ich, dass sie und Silas sich hervorragend ergänzt haben.
Fazit
Zwar fand ich es schade, dass Never Never für mich kein typisches CoHo Buch war, bin aber dennoch fasziniert von der Geschichte. Sie war spannend, emotional und definitv mal etwas völlig anderes. Man muss für dieses Buch einfach offen sein und versuchen hinter all die, zweitweise verwirrende, Handlung zu Blicken um den romantischen Kern der Geschichte richtig aufnhemen zu können.