Der Rattenfänger
EismädchenIm Thriller geht es darum, dass kleine Mädchen entführt, brutal gequält und dann ermordet werden. Oft entledigt sich der Täter erst nach Tagen der Leichen und dann immer so, dass sie auch schnell gefunden ...
Im Thriller geht es darum, dass kleine Mädchen entführt, brutal gequält und dann ermordet werden. Oft entledigt sich der Täter erst nach Tagen der Leichen und dann immer so, dass sie auch schnell gefunden werden. Alles deutet auf die Handlungsweise von Louis Kinsella hin, doch der sitzt seit Jahren schon im Hochsicherheitstrakt einer Klinik für stark gestörte Schwerverbrecher.
Es ist ein brillant geschriebener Thriller. Aus dem Blickwinkel der Hauptfigur, Alice Quentin, wird der Fall und die Ermittlungen geschildert. Dabei beschreibt die Autorin die Gefühle und Selbstzweifel von Alice so anschaulich, dass dem Leser die Lektüre unter die Haut geht. Ein Bespiel: „Denn noch immer spürte ich seinem Blick, der über meine Haut gekrochen war.“ Streckenweise hat mich das Buch an Hannibal Lecter erinnert.
Auf Seite 420 dachte ich dann: Jetzt kennst du den Mörder!, aber weit gefehlt! Das baut natürlich zusätzlich Spannung auf, wenn der Leser fast bis zum Schluss rätseln muss.
Meine größten Sympathien galten der kleinen Ella, die bereits von Schicksal gebeutelt war und notgedrungen vorzeitig die Kindlichkeit ablegen musste. Als sie dann ebenfalls entführt wurde, wächst sie über sich hinaus: ihr gelingt es den Täter zu täuschen und sie schafft es eine Beziehung zum Psychopathen aufzubauen. Unfassbar, aber glaubhaft geschildert.
Ich finde dieses Buch macht süchtig – konnte es gar nicht aus der Hand legen.