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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein richtiger Thriller, aber trotzdem spannend und lesenswert

Die stille Kammer
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Susan wurde schuldig gesprochen ihren 12 Wochen alten Sohn aufgrund einer postnatalen Depression ermordet zu haben. Nach ihrer Entlassung ändert sie ihren Namen und möchte ein neues Leben beginnen. Leider ...

Susan wurde schuldig gesprochen ihren 12 Wochen alten Sohn aufgrund einer postnatalen Depression ermordet zu haben. Nach ihrer Entlassung ändert sie ihren Namen und möchte ein neues Leben beginnen. Leider tauchen plötzlich ein Foto ihres toten Sohnes und andere seltsame Gegenstände auf. Dreht Susan nun durch? Hat jemand bemerkt, dass sie eine Kindsmörderin ist und möchte sie vertreiben oder lebt ihr Sohn etwa doch noch? Fragen über Fragen, Schuldgefühle, Selbstzweifel und irgendwann auch brandgefährliche Situationen folgen, aber Susan und ihre Cassie, sowie der Journalist Nick versuchen das Geheimnis zu lüften.

Ob das nun ein Thriller war? Wenn, dann nur auf den letzten rund 150 Seiten und trotzdem war das Buch gut und unterhaltsam - nur nicht ganz so, wie ich es mir vorab vorgestellt hatte. Es hatte deutlich mehr von einem Familien- und Liebesdrama als einem Thriller, aber das war kein Problem. Auf eine falsche Fährte hat mich er absolut unpassende Titel gelockt. Auch nach der Lektüre erschließt sich der Titel überhaupt nicht! Hier wäre eine wörtliche Übersetzung des Originaltitels deutlich besser gewesen, also „Wie ich dich verlor“.

Die parallel verlaufenden Geschichten treffen zeitlich immer mehr aufeinander und erst nach und nach wird auch deutlich, was der Vergangenheitsstrang überhaupt in dem Buch zu suchen hat. Der Schreibstil war flüssig, verlor sich aber manchmal etwas zu sehr in den Gefühlen der Protagonistin und ähnlichen Kleinigkeiten. Die Auflösung fand ich etwas speziell, weil zu dramatisch und hollywoodlike, aber an und für sich war sie logisch, interessant und vollständig. Die Wendungen in beiden Geschichten waren toll gelungen und ich nicht selten völlig auf dem Holzweg. Eine Frau glauben zu lassen sie habe ihren eigenen Säugling getötet ist eine unvorstellbar grausame Tat! Wie eine Frau sich da fühlen muss, kann und will ich mir gar nicht richtig vorstellen. Das Buch hat schon gute, extrem emotionale Einblicke geboten, die nicht so leicht zu verdauen waren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Komischer Roadtrip

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
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Allan Karlssons 100. Geburtstag soll mit Kuchen, Stadtrat, Presse und allem Drum und Dran im Seniorenheim gefeiert werden. Alle stecken in Vorbereitungen - einzig Allan hat keine Lust darauf und entflieht ...

Allan Karlssons 100. Geburtstag soll mit Kuchen, Stadtrat, Presse und allem Drum und Dran im Seniorenheim gefeiert werden. Alle stecken in Vorbereitungen - einzig Allan hat keine Lust darauf und entflieht durch ein Fenster. Anstelle eines langweiligen Geburtstagsfestes, beginnt ein irrsinniger Roadtrip durch die Zeit und die Welt mit einem Koffer voller Geld.

Jonas Jonasson ist eine urkomische Flucht in Verbindung mit einer unglaublichen Lebensgeschichte, rund um den Erdball durch die letzten Jahrzehnte gelungen. Der eigentlich Politikverdrossene Allan, der oft wie ein naiver, aber sympathischer Trottel wirkt, gerät immer wieder in die größten politischen Verstrickungen des vergangenen Jahrhunderts. An manchen Stellen war es doch sehr abstrus, jedoch auch witzig. Die wenigen etwas langatmigen Stellen im Mittelteil sind zu vernachlässigen, wenn man auf schwarzen Humor steht und ein außergewöhnliches Buch lesen mag.
Der Schreibstil ist einfach zu lesen, jedoch an manchen Stellen recht ausufernd. Die aktuellen Geschehnisse wechseln sich mit Rückblicken auf Allans Lebensgeschichte ab, sodass ab und an das Gefühl entsteht nicht weiter zu kommen, aber es lohnt sich das Buch fertig zu lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Typische, aber sehr unterhaltsame Frauenlektüre für zwischendurch

Kuss und Kuss gesellt sich gern
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Felicia ist eine hochintelligente, aber in zwischenmenschlichen Beziehungen, unerfahrene und äußerst unsichere junge Frau. Sie träumt davon „normal“ zu sein und eine Familie zu gründen. Doch wie angelt ...

Felicia ist eine hochintelligente, aber in zwischenmenschlichen Beziehungen, unerfahrene und äußerst unsichere junge Frau. Sie träumt davon „normal“ zu sein und eine Familie zu gründen. Doch wie angelt man sich einen Mann? Gideon soll ihr dabei helfen und etwas Normalität in ihr Leben bringen, doch für eine Beziehung ist der ehemalige Soldat, der mit schlimmen Erfahrungen in die USA zurückkehrte, nicht zu haben. In Fools Gold, einer kleinen Kleinstadt mit zahllosen Events und Festivals, leben sie und erleben so manche Überraschung…und ein Happy End!?

Es ist einiges los in Fools Gold und vieles an den Geschichten, ob nun zwischen Felicia und Gideon, oder auch an den vielen Nebenschauplätzen (die in kommenden Büchern sicher aufgegriffen werden) sollte man nicht so eng sehen. Absolut realistisch ist was anderes, aber das ist wohl auch nicht zu erwarten bei einem US-amerikanischen, modernen Kleinstadtmärchen, welches einzig der humorvollen Unterhaltung dienen soll!? Ich kam super schnell durch das Buch, dank einem einfachen Schreibstil, interessanten Personen, überraschenden Wendungen und den klassischen Frauenliteraturthemen Romantik und Herzschmerz. Man möchte erfahren, ob und wie der Plan von Felicia und Gideon funktioniert, welche Herausforderungen auf die beiden warten und was sonst noch in dem Städtchen vor sich geht.

Es ist bereits das 11. Buch der Reihe, doch das musste mir erst einmal jemand verraten, denn ich hatte noch kein Buch der Reihe gelesen und kam trotzdem sehr gut rein! Der Einstieg ist mit den Vorgängern sicher leichter, aber nach zirka 40 Seiten ist auch der Neuling gut drin.

Wer diese Art Bücher mag, wird Susan Mallery und dieses Buch lieben! Alle anderen werden es wohl eher als Schund bezeichnen, aber who cares? :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend gutes, unterhaltsames Buch

Folge dem blauen Vogel – Die Twitter-Story
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Eine Biografie lesen, dann noch die eines, mir vorab unbekannten Amerikaners, der ein Produkt entwickelt hat, dass ich nur sporadisch nutze? Kaum vorstellbar, aber Cover, Titel und Kurzbeschreibung überzeugten ...

Eine Biografie lesen, dann noch die eines, mir vorab unbekannten Amerikaners, der ein Produkt entwickelt hat, dass ich nur sporadisch nutze? Kaum vorstellbar, aber Cover, Titel und Kurzbeschreibung überzeugten mich, sodass ich das Wagnis einging und von „Folge dem blauen Vogel“ von Biz Stone äußerst positiv überrascht wurde!

Statt eines langweiligen „Nerdlebens“ zeigt Stone einen Einblick in sein Leben mit Witz und Charme. Wie er die Liebe seines Lebens traf, sein Studium hinschmiss, oder auch richtig auf die Schnauze fiel mit seinem ersten Start-Up – genau genommen, fängt er da sogar an…trotzdem nimmt er alle Hürden, die sich ihm in den Weg stellen. Teils hilft ihm absolute Naivität, teils seine Beharrlichkeit weiter. Zentral ist jedoch, dass er an sich, seine Fähigkeiten und Ideen glaubt, selbst nach empfindlichen Niederschlägen!

Es ist eine Art Motivationsbuch (besonders, aber nicht nur für junge Unternehmer), das nicht genaue Wege zum Glück/Erfolg vorgibt, sondern ungefähre Empfehlungen, die auch zu realisieren sind. Man sollte für seine Idee brennen, seiner Kreativität freien Lauf lassen, sich selbst verwirklichen und vor allem, den Versuch wagen.Das klappt auch bei Stone nicht immer (er lebt lange mit großen Schulden), aber er ist zufrieden UND später noch erfolgreich dazu.

Nebenbei zeigt er äußerst anschaulich die Entwicklung von einer Idee zum Start-Up bishin zm Millionenkonzern auf. Er gibt Twitter im Besonderen ein Gesicht und zeigt die verschiedenen Entwicklungsschritte auf, die nicht zuletzt auch durch die Menschen, die sich zu Schwärmen zusammenfanden, entstanden.

Der Schreibstil ist pfiffig und flott, am vielen Stellen musste ich laut lachen – vorab hätte ich das für unmöglich gehalten! Die technischen Erklärungen sind nicht so umfassend wie befürchtet und auch für Laien sehr gut nachvollziehbar. Insgesamt ein sehr rundes Buch, dass nicht nur Twitternutzer, Internetfreaks oder junge Unternehmern gefallen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend und detailreich!

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Harriet, die Nichte des Großunternehmers Henrik Vanger ist vor über 40 Jahren verschwunden. Jedes Jahr erhält er an seinem Geburtstag eine gepresste Blume, wie es Harriet früher zu tun pflege. Zwischenzeitlich ...

Harriet, die Nichte des Großunternehmers Henrik Vanger ist vor über 40 Jahren verschwunden. Jedes Jahr erhält er an seinem Geburtstag eine gepresste Blume, wie es Harriet früher zu tun pflege. Zwischenzeitlich ist der 82. geworden und da seine Anstrengungen den Fall zu lösen ins Leere liefen, sieht er in Mikael Blomkvist seine letzte Chance. Der Wirtschaftsjournalist, der durch seine letzte Story gehörig die Finger verbrannt hat und aktuell nicht in seinem Job arbeiten kann, nimmt den Auftrag als Biograf getarnt an, obwohl er sich kaum Chancen ausrechnet den Fall zu lösen… Hilfe bekommt er von Lisbeth Salander, die gleichermaßen talentiert, als auch unkonventionell ist.

Der Start des Buches ist etwas zäh und äußerst detailreich, trotzdem von Beginn an interessant. Richtig spannend wird es allerdings ab der Mitte, obwohl auch dort noch die eine oder andere fast zu detaillierte Beschreibung Längen erzeugte. Die Handlung ist sehr gut durchdacht, und man möchte unbedingt erfahren, was weiter geschieht, sodass sich das Buch kaum noch aus den Händen legen lässt. Die Charaktere sind gut gelungen, besonders die äußerst spezielle Lisbeth hat es mir angetan. Das Ende der Geschichte gefiel mir sehr gut, war logisch und trotzdem überraschend, wenn auch nicht einfach und somit stand fest, die Folgebände müssen auch noch her.