Gar nicht so unkühl Alter ;-) Gute Umsetzung mit besonderer Sprache
Worum geht's? Der Klapptext:
Mit 16 sollte das Leben so richtig cool werden, findet Memo. Da passt die Offenbarung, dass der Mann, den er sein Leben lang für seinen Vater gehalten hat, gar nicht sein leiblicher ...
Worum geht's? Der Klapptext:
Mit 16 sollte das Leben so richtig cool werden, findet Memo. Da passt die Offenbarung, dass der Mann, den er sein Leben lang für seinen Vater gehalten hat, gar nicht sein leiblicher Vater ist, absolut nicht ins Drehbuch. Sein Vater ist Türke und obendrein Lehrer – uncooler geht’s ja wohl nicht! Memo will wissen, was für ein Typ sein Erzeuger so ist, und stattet dessen Schule einen Besuch ab. Er schleicht sich in den Sportunterricht seines Vaters, wo ihn der nächste Schock erwartet, denn Atilla sitzt im Rollstuhl. Und auf den Unterricht des Rollstuhl-Paukers hat die Truppe um King Kongo, die dicke Gigi und Karate-Paul mal gar keinen Bock. Von wegen cooles Leben, denkt Memo, das ist reinstes Assi-TV und alles so was von unkühl, Alter!
Wie ist mein Eindruck?
Manchmal muss es einfach ein Jugendbuch sein und das hier macht es eigentlich aller Ehre, denn alleine dieser Schreibstil passt einfach
Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern wie ich auf dieses Buch gestoßen bin, naja auch nicht so wichtig.
Der Schreibstil ist etwas besonderes, sicherlich einerseits vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber für dieses Buch ideal. Mag zwar sein das die Jugendlichen nicht überwiegend nur ausschließlich so miteinander kommunzieren, aber ich habe das auf dieser Ebene schon öfters mitbekommen. Es wird in der Ich-Form, aus Memo's Sicht, erzählt, so findet man eigentlich relativ rasch ein Bezug zu Memo und seiner Geschichte. Flüssig und einfach zu lesen zudem.
Ich bin zwar einerseits gut hineingekommen und doch dachte ich anfangs das wird ein normales typisches Jugendbuch, nichts besonderes. Zeitweise fragte ich mich sogar warum ich mir ausgerechnet das nun ausgesucht habe, obwohl ich ja nicht gerade wenige Bücher auf meinem SUB etc. hätte Nach ein paar Seiten gefiel es mir aber immer besser. Immer besser konnte man sich in Memo hineinversetzen, Teil von ihm werden. Größtenteils konnte ich ihn auch verstehen. Wie es wohl auch für einen Jugendlichen sein mag plötzlich zu erfahren das sein Vater eigentlich gar nicht sein Vater ist und dann noch zu erfahren wer sein wirklicher Vater/Erzeuger ist und dann kommt da beinahe nochmal ein kleiner Schlag ins Gesicht, als er vor ihm steht.
Die Geschichte ist vielleicht nicht neu, aber die Umsetzung ist ganz ok.
Memo finde ich sympathisch, er passt gut hinein. Sein Kumpel Bobo passt auch sehr gut in die Geschichte. Memo's Eltern bzw. Mutter und Erwin, sicher war es nicht einfach für sie, aber vielleicht hätten sie sich besser in Memo hineinversetzen sollen. Schwierig in so einer Situation das richtige zutun. Memo's richtiger Vater, Attilla, war mir sympathisch, wenn ich auch finde das dieses Selbstmitleid etwas nervte, aber ich will nicht wissen wie ich mich vielleicht fühlen würde, wenn ich jetzt in so einer Situation wäre, nachdem ich so ein Leben wie er geführt hätte. Zusätzlich gabs ja noch die beiden Kriminellen, Douglas I und Douglas II, über die kann man einfach nur lachen. Hätten nicht sein müssen, aber nette Nebengeschichte und für die Überraschung die Memo für seinen Vater am Ende hatten waren sie ja doch noch gut zu gebrauchen
Insgesamt hat mir dieses Jugendbuch mit dem etwas anderen Schreibstil ganz gut gefallen. Stellenweise gab es zwar kleine Hänger oder gerade einerseits der Anfang, aber mit der Zeit, besonders das Ende, fande ich gut. Gut und gerne hätte ich mir noch etwas mehr von der Geschichte gewünscht, wenn sie wohl wiederum vielleicht auch genau an der richtigen Stellen fertig war.
Einerseits könnte man meinen durch die Geschichte hätte es etwas gefühlvoll zur Sache gehen können, aber fande ich nun gar nicht, oder sie hat mich nun nicht richtig berührt...aber komischerweise störte mich das nun insgesamt gesehen nicht so arg.
Trotz kleinen Zwischenfällen oder dem nicht ganz perfekten Start vergebe ich 4 von 5 Sterne. Trotzdem ein Buch das, gerade durch den Schreibstil bzw. deren Sprache wahrscheinlich nicht jedermanns Sache ist oder eher wirklich für Jugendliche.
Ich bin auch erst spät darauf gestoßen das Adnan Maral, der Autor, niemand anderes ist als der Schauspieler der bei "Türkisch für Anfänger" Metin, den Vater bzw. Stiefvater, gespielt hat. Ich gebe zu ich bin ein Fan von der Serie wie von den Film. Welch ein Zufall g