Cover-Bild Zur rechenhaften Stabilisierung einer freiheitlichen Wirtschaftsgesellschaft
19,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Metropolis
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 177
  • Ersterscheinung: 31.01.2019
  • ISBN: 9783731613770
Adolf Wagner

Zur rechenhaften Stabilisierung einer freiheitlichen Wirtschaftsgesellschaft

Zwischen Kinetik und Kybernetik. Zur guten Erinnerung an Günter Krüsselberg (1929-2018) und Erich Reigrotzki (1902-1997)
Eine Volkswirtschaft, die man wegen der unvermeidlichen staatlichen Einbindung als Nationalökonomie bezeichnet, soll stets und überall bestens zum Wohle der Bürger und des Gemeinwesens funktionieren. Dafür sorgen freie Menschen oft selbst im Kräftefeld einer "Marktwirtschaftlichen Demokratie" (mit Marktmechanismen und Demokratiemechanismen). Freiheit und Geld stehen in einer festen Verbindung - vor allem in der globalisierten Welt mit kosmopolitischen Neigungen. Hier wird deshalb eine monetäre Ordnungsvision zum guten Funktionieren einer Volkswirtschaft skizziert: Geschäftsfähige Personen halten ihre Budgets ein, so dass sich "jede nach der Decke streckt" und Ausgaben möglichst mit Einnahmen deckt. Insgesamt ergibt sich auf diese Weise die "rechenhafte Stabilisierung einer freiheitlichen Gesellschaft" aus der von mir so bezeichneten Hayek-Zimmer-Perspektive. Daniel Zimmer sieht die Rechtsordnung als eine Infrastruktur zur Ausübung von Freiheiten, und Friedrich A. von Hayek äußerte seinerzeit eine nur vage Vermutung der rechnerischen Stabilisierung. Diese wird mit Budget-Restriktionen, Kreislaufrechnung und Saldenmechanik konkretisiert.

Beruht das totale Mikrogleichgewicht nach Gérard Debreu auf hypothetischen, aber völlig unbestimmbaren kardinalen Nutzenmessungen, so setzt die "monetäre Ordnungsvision" bescheidener an. Die Geld-Budgets, die man aus der Mikroökonomik nur als scheinbar harmlose Nebenbedingungen für Optimierungen kennt, ermöglichen und begrenzen zugleich den persönlichen Freiheitsspielraum im Rahmen der staatlichen Rechtsordnung. Wie und wodurch die Menschen - als Konsumenten oder als Unternehmer - sodann ihren Freiheitsspielraum ausfüllen, kann wegen fehlender kardinaler Nutzenmessung nicht erklärt werden, und braucht übrigens auch nicht erklärt zu werden. Zu nachträglich sichtbaren Endergebnissen können Markt- wie auch Demokratiemechanismen aktiviert werden.

"Über das mikroökonomische Totalmodell hinaus" (vgl. 1.) und "Anwendbare Makrokonzeptionen" (vgl. 2.) führt die Abhandlung zu "Ausgewählten Spezialthemen" (vgl. 3.). Diese reichen vom "Drang zu maßvollem Wirtschaftswachstum" (3.1) über "Digitalisierung" (3.4) und "Regionalökonomik" (3.5) mit einem Exkurs "Zur deutsch-deutschen Vereinigung" bis zum "Projekt Europa" (3.9) mit "Friedenssicherung und Umverteilung". Der Autor versucht - in respektvollem Gedenken an seine Marburger Altkollegen Erich Reigrotzki und Günter Krüsselberg - zu zeigen, wie man für die Praxis fallweise feste Standpunkte erarbeitet, um nicht in Vielfalt und Beliebigkeit abzugleiten.

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