solider, unterhaltsamer Krimi!
„1944 im besetzten Paris. Bei einem Versuch ein Kunstwerk vor der Verschleppung zu retten findet Pauline Ducat sich in einer Affäre mit Paul Henkmann, einem deutschen Nazi der für den ERR arbeitet, wieder. ...
„1944 im besetzten Paris. Bei einem Versuch ein Kunstwerk vor der Verschleppung zu retten findet Pauline Ducat sich in einer Affäre mit Paul Henkmann, einem deutschen Nazi der für den ERR arbeitet, wieder. Doch als Nazis schließlich Paris aufgeben und verlassen scheint das Bild für immer verloren. Gleichzeitig kommt der junge Inspektor Jean Ricolet nach Paris und bringt mit seiner ehrlichen, wahrheitsliebenden Art sein ganzes Dezernat durcheinander. Als plötzlich auf einem Dachboden eine Leiche gefunden wird und sein Chef den Fall so schnell wie möglich abschließen will stößt er nicht nur auf Korruption, deutsche Sympathisanten und Pauline, sondern befindet sich plötzlich im wohl größten Fall seiner Karriere.“
Ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut, da ich lange keinen Krimi mehr gelesen hatte und auch kein Buch, das zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt. Pauline scheint ein schweres Kreuz zu tragen als wir sie treffen, doch im Verlaufe des Buches bin ich nicht wirklich mit ihr warm geworden. Sie schien mir immer ein wenig zu selbstsüchtig und undurchsichtig. Wohingegen mir Ricolet sofort sympathisch war. Man wollte einfach, dass er den Fall aufklärt! Die Liebesgeschichte, die zwischen Ricolet und Pauline entstand hielt ich allerdings für sehr überflüssig. Ich sehe ein, warum die Beiden sich begegnen mussten, aber sie hätten auch gut nur Freunde sein können.
Einige Passagen waren mir zu lang, doch wenn es endlich Action gab dann hat sie mir gut gefallen und ich habe bis zum Ende mitgefiebert, ob sie das gesuchte Bild nun finden! Der Schreibstil an sich hat mir auch sehr gut gefallen und die vielen französischen Begriffe, die immer wieder eingestreut wurden, haben gut zum Pariser Flair beigetragen.
Was mich allerdings wirklich gestört hat, war das Ende! Ricolet wird das ganze Buch über als rechtsliebender Mensch dargestellt und trotzdem lässt er Pauline am Ende einfach davon kommen. Sicher, das Gemälde gehört theoretisch ihrer Familie, trotzdem hat sie eine Fälschung erstellt und mehrere Polizeibeamten damit getäuscht. Durch seine rosarote Brille, von einer Romanze die ich wirklich überflüssig fand, hat er sich also blenden lassen. Das hat dem Buch noch mal einen ganzen Stern genommen.
Trotz alledem war ich gut unterhalten! Es war zwar nicht der beste Krimi den ich je gelesen habe, aber es war eine solide Geschichte für zwischendurch!