Ein überzeugender, geheimnisvoller Roman
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In dem Roman „Crown of lies“, von Pepper Winters, erstmals erschienen im Januar 2017, geht es um die Protagonistin Noelle Charlston, die als Geschäftsführerin von dem Konzern Belle Elle nur das ...
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In dem Roman „Crown of lies“, von Pepper Winters, erstmals erschienen im Januar 2017, geht es um die Protagonistin Noelle Charlston, die als Geschäftsführerin von dem Konzern Belle Elle nur das Leben in Form von Arbeiten kennt, da sie schon als Kind immer mit dem Vater in der Firma war und kein anderes Leben kennengelernt hat. Dies führt dazu, dass sich Elle eingesperrt fühlt und aus diesem Käfig ausbrechen möchte. Dies tut sie auch und wird dort von einem Unbekannten vor Verbrechern gerettet. Dieser küsst sie und wird danach festgenommen. Elle denkt auch in ihrem weiteren Leben immer wieder an ihn. Bis sie dann, durch ihren Vater Mr. Everett trifft, der sie verführt und sie an den Unbekannten erinnert. Er beschützt sie vor Leuten, die ihr nichts Gutes wollen und gibt seine Absichten offen zur Schau.
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Die Schrift ist sehr gut gewählt und passend zum Buch und dem Titel. Die kleine Krone über dem „o“ des „of“ ist ein kleines nettes Detail. Der Titel passt zu dem, was Elle im Laufe des Buches verkörpern wird. Das Bild, welches den Hintergrund des Covers darstellt wird im weiteren Verlauf des Buches noch erläutert. Dies werte ich persönlich als einen Pluspunkt für das Buch. finde es immer gut, wenn es eine nicht zu weit hergeholte Verbindung zwischen dem Cover des Buches und dem Handlungsverlauf gibt.
Viele bemängeln den Spannungsbogen dieses Buches, ich hingegen vertrete dabei eine ganz andere Meinung. In meinen Augen ist ein sehr guter Spannungsbogen gegeben. Er beginnt schon fast direkt am Anfang mit Elles Ausbruch und dem Treffen mit dem Unbekannten. Von dort an wird fast die ganze Zeit mit gerätselt und man versucht versteckte Hinweise auf dessen Identität zu finden. Auch wenn der Spannungsbogen ungefähr zur Mitte des Buches etwas abflacht ist dies nicht allzu schlimm. Der Spannungsbogen steigt mit dem letzten Kapitel noch einmal um ein vielfaches. Dies weckt die Vorfreude und Neugierde auf den zweiten Teil des Buches.
Zu dem Allgemeinen Handlungsverlauf der Geschichte lässt sich sagen, dass es eine sehr gelungene Ausführung der Geschichte bzw. der Handlung ist. Die Geschichte verläuft rund und es gibt nichts, was ganz offensichtlich nicht zusammen passt. Was ich jedoch als kleinen Minuspunkt bewerten würde ist, dass ich aus dem Klappentext nicht dieses „Erotik“ angehauchte entnehmen konnte. Dies ist eine wesentliche Komponente der Geschichte und ich hätte es daher schön gefunden diese auch im Klappentext wieder zu finden. Dennoch finde ich, dass die Geschichte sehr schön umgesetzt wurde. Es ergibt sich ein rundes Gesamtbild und die Entwicklung einer arbeitsamen, schüchternen jungen Frau, zu einer selbstbewussten, selbstsicheren und sich selbst liebenden jungen Frau. Dies wird auf wundervolle Weise gezeigt. Die neuen Eindrucke Eindrücke und Erfahrungen werden einprägsam gestaltet und ihr komplett „neues“ Leben ist schön ausgearbeitet.
Auf mich wirken die meisten Figuren unsympathisch. Die Protagonisten Elle ist neben ihrem Fahrer die einzige Figur, die ich als sympathisch betiteln kann. Elle wird mir durch ihre selbstbestimmende und liebevolle Art sympathisch. Auch ihre Entwicklung, die sich das ganze Buch über vollzieht zeigt in meinen Augen ihre Selbstreflektion und ihren starken Charakter auf. Ihren Fahrer mag ich, da man merkt, dass er seine Arbeit sehr ernst nimmt und stets pflichtbewusst ist. Elles Sekretärin und ihr Vater ordne ich in die Schublade der Menschen ein, die sich ziemlich schnell verändern und somit nie wirklich standhaft sind. Ich finde es gut, dass Elles Sekretärin ihr bei der Kleiderwahl hilft und sie nicht aus Neid lächerlich macht, jedoch finde ich andere Dinge, z. B. wie sie sich manchmal verhält für eine Sekretärin ziemlich unangemessen. Ich finde den Beschützerinstinkt von Elles Vater sehr gut. Man muss Elle beschützen und unterstützen, jedoch finde ich es eine Frechheit, dass er in anderen Situationen gar nicht an Elles Wohl denkt, sondern nur an sein eigenes. Er verschließt die Augen davor, dass Elle Greg nicht leiden kann und versucht sie, gegen ihren Willen, immer wieder mit ihm zu verkuppeln. Auch Greg und Mr. Everett sind mir unsympathisch. Greg ist ein ekeliger Schleimer, der nur an das Geld denkt und Elle, trotz ihrer so offensichtlichen Abneigung gegen ihn, immer wieder berührt. Mr. Everett ist viel zu sehr von sich überzeugt. Ein gesundes Selbstbewusstsein finde ich sehr gut, doch sein überhebliches und besserwisserisches Auftreten gehen mir zu weit. Natürlich kümmert er sich um Elle und hilft ihr an vielen Stellen des Buches, doch dennoch denke ich nicht, dass seine Absichten unbedingt immer gut sind. Besonders das letzte Kapitel bekräftigt mich in dieser Annahme.
Der Schreibstil ist sehr gut. Er ist passend zum Buch, dazu trägt vor allem die ab und zu verwendete Umgangssprache bei und das in eigentlich jeder Situation und für jede Person, die passende Art/Sprache gewählt ist. Über die Originalität des Buches lässt sich streiten, der erotische Aspekt ist nicht neu, doch ist die Idee, dass auch eine Frau eine große Führungsposition innehält eine selten Vorhandene Abwechslung, die ich sehr begrüße.
Alles in Allem lässt sich sagen, dass das Buch dem Leser viele Leseeindrücke vorführt. Das Buch hat kleinere, aber keine großen Schönheitsfehler, die das Buch nicht weniger attraktiv gestalten. Wem das Thema dieses Buches gefällt, dem kann ich das Buch nur weiterempfehlen, da es auch von dem Schreibstil her mehr als überzeugend ist. Nochmals vielen Dank an die Bastei Lübbe AG und die Lesejury, dass ich dieses Buch rezensieren durfte.