In der Familie ihrer Freundin Clementine fand Erika stets Halt und Geborgenheit, in ihrem eigenen Zuhause nicht. Auch heute ist Clementine ihr Zufluchtsort, und nun hofft Erika in einem delikaten Fall auf Hilfe: Sie und ihr Mann Oliver sind ungewollt kinderlos, und sie möchte die Freundin um einen mehr als großen Gefallen bitten. Als Erika das Thema bei einem gemütlichen Barbecue anspricht, nehmen Ereignisse ihren Lauf, die in eine Katastrophe münden. Ist ihre Freundschaft stark genug, um diese zu überstehen?
Clementine und Erika sind seit ihrer Kindheit miteinander befreundet oder wie auch immer man ihre Beziehung zueinander nennen kann. Denn sie ist nicht ganz einfach und hat ihren Ursprung in der Kindheit. ...
Clementine und Erika sind seit ihrer Kindheit miteinander befreundet oder wie auch immer man ihre Beziehung zueinander nennen kann. Denn sie ist nicht ganz einfach und hat ihren Ursprung in der Kindheit. Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich. Während die Cellistin Clementine mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in einem chaotischen Haus lebt, in dem immer mal wieder Dinge gesucht werden, lebt Erika mit ihrem Mann Oliver in einem ordentlichen Haus, in dem nie etwas herumliegt und Erika weiß immer ganz genau, wo ihre Sachen sind. Die beiden Paare gehen gemeinsam zu einer Grillparty zu den Nachbarn von Erika und Oliver. Vid und Tiffany mit ihrer Tochter Dakota sind so ganz anders als Erika und Oliver. Irgendetwas ist am Tag dieser Grillparty passiert. Doch was hat das Leben all dieser Menschen durcheinander gebracht?
Liane Moriarty schreibt diese Geschichte ausgehend vom Tag der Grillparty und der Gegenwart, einige Wochen später. Aufgrund der abwechselnden Perspektiven erhält der Leser nach und nach Einblicke in die Selbst- und Fremddarstellung der einzelnen Charaktere. Was ist wohl passiert? Und wer ist wem etwas schuldig? Nach und nach wird eine Schicht nach der anderen aufgedeckt und der Leser erfährt, was an dem Tag passiert ist, aber auch wie die Vergangenheit die jeweilige Person geformt hat.
Ein sehr gelungener Roman, der bis zur letzten Seite die Spannung aufrecht erhält und mich dazu angeregt hat, über das Leben und das, was man hat oder nicht hat (oder meint, nicht zu haben) nachzudenken.
In Truly, Madly, Guilty bekommen wir auf spannende Art und Weise das Leben von drei Paaren geschildert und einen mysteriösen Vorfall auf einer Grillparty.
Erika und Oliver beide hatten eine schwierige ...
In Truly, Madly, Guilty bekommen wir auf spannende Art und Weise das Leben von drei Paaren geschildert und einen mysteriösen Vorfall auf einer Grillparty.
Erika und Oliver beide hatten eine schwierige Kindheit und sind daher ein perfektes Paar, alles was sie machen muss einfach perfekt sein, schließlich war es ihre Kindheit nicht. Zu dem wünschen sich beide endlich eine Familie zu gründen und man könnte meinen damit fängt das Unglück an. Dem ist nicht so.
Clementine und Sam, sie die angeblich beste Freundin von Erika, die jedoch seid ihrer Kindhheit durch diese Freundschaft sich eher belastet fühlt. Diejengigen mit der angeblichen perfekten Beziehung obwohl sich ziemlich schnell rauskristallisiert, dass ihre Ehe doch die schwächste ist.
Tiffany und Vid ein nettes Paar, die Nachbarn die zu einer spontanen Grillparty einladen. Die über ihre Geheimnisse sprechen und einen in ihren Bann ziehen. Dort wo das mysteriöse geschieht.
Dann der unfreundliche Nachbar, der in seinem Haus Tod aufgefunden wird.
Drei unterschiedliche Familien mit der gleichen Geschichte. Liane Moriarty hat es auf eine sehr gute Art und Weise geschafft uns von dem Vorfall zu berichten. Wir lernen alle Figuren kennen, vor und nach der Grillparty und immer wenn man der Meinung ist, nun müsste doch endlich das Geheimnis gelüftet werden, wird der Blickwinkel gewechselt.
Sobald das Geheimnis gelüftet ist und wir alles darüber erfahren haben, hat das Buch auf den letzten Seiten ein paar längen, da nun alles aufgeklärt ist. Aber bis dahin macht es einfach neugierig es zu lesen.
Ein besonderer Schreibtstil den ich schon bei anderern Büchern der Autorin kennengerlent habe und sehr mag.
Erika und Clementine sind seit der Schulzeit Freundinnen. Scheinbar. Denn viel Neid und negative Gefühle spielen in ihrer Beziehung eine Rolle – woher das rührt erfährt der Leser im Verlauf der Geschichte. ...
Erika und Clementine sind seit der Schulzeit Freundinnen. Scheinbar. Denn viel Neid und negative Gefühle spielen in ihrer Beziehung eine Rolle – woher das rührt erfährt der Leser im Verlauf der Geschichte. Der Dreh- und Angelpunkt in dieser Geschichte sind Kinder. Clementine hat zwei Töchter, Erika wünscht sich mit ihrem Partner Oliver sehnlichst Kinder.
Als Erika und Oliver Clementine und deren Ehemann Sam um eine Eizellspende bitten nimmt die Geschichte ihren Lauf. Es geht um Schuld, um Rache und um die Aufgaben, die man als Eltern erfüllen muss.
Die Geschehnisse werden im Rückblick geschildert, so dass man als Leser immer nur langsam, Stück für Stück erfährt, was die alles entscheidende Frage nach der Eizellspende ausgelöst hat. So wird die Spannung enorm gesteigert, teilweise wirkte dies für mich aber nach einem künstlichen Spannungserhalt und hat etwas genervt.
Nachdem der Leser erfahren hat, was geschehen ist, sind die Gedanken und Gefühle der Akteure jedoch wunderbar einfühlsam beschrieben. Die Akteure selbst machen Entwicklungen durch, die nachvollziehbar und reinigend zugleich sind.
Alles in allem ein gutes Buch mit einer interessanten Thematik, die vom Gesichtspunkt der Psyche der beiden Freundinnen aus behandelt wird.
Cover:
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Das Cover wirkt ein bisschen mysteriös mit den dunklen Farben im Hintergrund und der zerrissenen Gänseblümchenkette als Symbol für eine zerrissene Freundschaft. Das passt zwar gut ...
Cover:
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Das Cover wirkt ein bisschen mysteriös mit den dunklen Farben im Hintergrund und der zerrissenen Gänseblümchenkette als Symbol für eine zerrissene Freundschaft. Das passt zwar gut zum Inhalt, wirkt auf mich jedoch wenig anziehend. Mir hätte das US-Cover mit dem Haus, über dem ein Gewitter schwebt und einer Glasglocke viel besser gefallen. Für mich ein gutes Beispiel, dass eine Änderung des Covers für einen anderen Markt nicht immer vorteilhaft ist.
Inhalt:
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Drei Pärchen treffen sich zu einem Grillabend: Erika und Oliver, die sich Kinder wünschen, aber keine bekommen können. Clementine, Erikas beste Freundin aus Kindheitstagen mit ihrem Mann Sam samt ihrer Kinder Ruby und Holly. Und als drittes Tiffany und Vid mit ihrer Tochter Dakota. Der Abend entwickelt sich zu einem Desaster und die vorher scheinbar heile Welt beginnt nach und nach zu bröckeln. Es werden viele Geheimnisse offenbart, es gibt ein Unglück und einen mysteriösen Todesfall. Danach ist nichts mehr so, wie es vorher zu sein schien.
Mein Eindruck:
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Nachdem ich "Tausend kleine Lügen" verschlungen hatte, war ich sehr gespannt auf dieses Werk. Vom Stil ist sich die Autorin treu geblieben: es gibt einen Toten, dessen Tod nicht eindeutig geklärt ist, es gibt einen geheimnisvollen Event, von dem abwechselnd mit dem Geschehen der Gegenwart in den einzelnen Kapiteln erzählt wird. Soweit nichts Neues. Durch eine Vielzahl von Andeutungen und dem ständigen Rückwärts-Vorwärts-Spulen der Handlung entsteht auch hier ein gewisses Knistern, eine Spannung. Man liest einfach weiter, weil man das Bedürfnis hat, zu erfahren, was genau passiert ist. Wie bereits bei "Tausend kleine Lügen" hat Liane Moriarty für ihren Roman ein bestimmtes zentrales Thema gewählt, um das sie die vielen kleinen Handlungen ihrer Figuren herum strickt und dabei geschickt weitere, gesellschaftliche Nebenthemen darin einfließen lässt. In diesem Fall steht das Thema Angehörige von Messies im Vordergrund, begleitet von Freundschaft, Ehe und der Bedeutung von Kindern für eine Paarbeziehung.
Wieder einmal mochte ich die Sprache, mal blitzt ein leichter Humor auf, mal wird es tragisch und ernst und manchmal auch poetisch:
"Wenn man Kinder hatte, wurde man zu einer kleineren, rudimentären, primitiven Ausgabe seiner selbst: Talente, Ausbildung oder berufliche Erfolge - das alles zählte nicht mehr. Aber kein Mensch sagte einem das." (S. 72)
"Und dann gab es Augenblicke, in denen sie sich fragte, ob sie sich das alles nur einbildete, ob sie mal wieder viel zu melodramatisch wegen etwas ganz Normalem und Unvermeidlichem war. Dass die Beziehung fade und langweilig wurde, passierte schließlich jedem. Das nannte man »Ehe«. (S. 288)
"Hatte nicht jeder ein anderes Leben im Ärmel, das ihn vielleicht glücklich gemacht hätte?" (S. 216)
Moriarty schafft es, durch kleine Einstreuungen den Leser nachdenklich zu machen und beweist damit eine scharfe Beobachtungsgabe der Menschen und ihres Alltags. Wieder einmal geht es um Geheimnisse, die so unterschiedlich sind, wie die Protagonisten selbst und die wie bei einer Zwiebel schichtweise enthüllt werden. Die Kapitel sind aus wechselnder Sicht der Figuren beschrieben, so dass der Leser ein umfassendes Bild jeder Person und letztendlich des gesamten Geschehens bekommt. Im Vergleich zu "Tausend kleine Lügen" liest sich diese Buch nicht ganz so spannend, das verhängnisvolle Ereignis betreffend. Dafür fokussiert er sich mehr auf die zwischenmenschlichen Konflikte und besonders ab der zweiten Hälfte auf den Umgang der Personen mit diesem Ereignis und ihrer Veränderung hierdurch. Das Ende des Roman ist hoffnungsvoll und versöhnlich und fühlte sich für mich rund an.
Fazit:
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Ein Todesfall, ein tragisches Ereignis und jede Menge Geheimnisse - Wieder mal zeigt Moriarty ihre scharfe Beobachtungsgabe und einen pointierten Sprachstil, lässt aber in der Spannung etwas nach
Liane Moriarty hat die Gabe, aus alltäglichen Geschichten gannze Dramen zu schreiben und sie dabei spannungsgeladen wie einen Thriller klingen zu lassen.
Was sie für mich in Tausend kleine Lügen geschafft ...
Liane Moriarty hat die Gabe, aus alltäglichen Geschichten gannze Dramen zu schreiben und sie dabei spannungsgeladen wie einen Thriller klingen zu lassen.
Was sie für mich in Tausend kleine Lügen geschafft hat, hat sie auch hier größtenteils wiederholt. Sie schafft es, den alltäglichen Wahnsinn perfekt einzufangen, die Höhen und Tiefen, die jede Ehe und Freundschaft durchläuft. Den Makel hinter den scheinbar perfekten Fassaden zu zeigen.
Dieses Mal geht es um drei befreundete Ehepaare, die einen gemütlichen Grillabend miteinander verbringen. Und hinterher ist nichts mehr so wie vorher.
Was überhaupt geschehen ist, wird natürlich erst gegen Ende des Buches enthüllt. Das Buch ist in zwei Zeitsträngen aufgebaut, dem Davor und dem Danach. Neben dem eigentlichen Ereignis (und dessen Auswirkungen) werden aber nach und nach auch viele andere Problemchen und alte Geschichten ausgepackt, die diese sechs Menschen und ihre Kinder offensichtlich nachhaltig geprägt haben.
Auch wenn das Buch leider nicht mehr ganz die Stärke seines Vorgängers erreicht, ist Frau Moriarty doch wieder eine unnachahmliche Gesellschaftskritik gelungen, die den Finger in die kleinen, verborgenen Wunden unserer übersättigten Welt legt.