Leserunde zu "Ministry of Souls - Die Schattenarmee" von Akram El-Bahay

Poetisch, bildgewaltig und einfach magisch!
Cover-Bild Ministry of Souls – Die Schattenarmee
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Mit Autoren-Begleitung
Akram El-Bahay (Autor)

Ministry of Souls – Die Schattenarmee

Roman

London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministry of Souls dafür, die Seelen Verstorbener in die Zwischenwelt zu befördern. Der Soulman Jack und die arabische Prinzessin Naima sind dem mysteriösen Schattenspieler auf der Spur — einem Wesen, das zwischen den Welten wechseln kann und Jack mit einem Fluch belegt, der dafür sorgt, dass er immer mehr an Kraft verliert und so durchscheinend wird wie Glas. Ihnen bleibt wenig Zeit, um nicht nur den Fluch zu brechen, sondern auch die finsteren Pläne des Schattenspielers zu durchkreuzen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 09.08.2021 - 29.08.2021
  2. Lesen 20.09.2021 - 03.10.2021
  3. Rezensieren 04.10.2021 - 17.10.2021

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 17.10.2021

Von Wüsten, Geistern und der Kraft der Liebe

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Der zweite und abschließende Band über das "Ministry of Souls" ist spannend, ehrlich und definitiv lesenswert. Nachdem der geheimnisvolle Ifrit, dessen böse Machenschaften Großbritannien und die ganze ...

Der zweite und abschließende Band über das "Ministry of Souls" ist spannend, ehrlich und definitiv lesenswert. Nachdem der geheimnisvolle Ifrit, dessen böse Machenschaften Großbritannien und die ganze Welt bedrohen am Ende des ersten Teils zurückgeschlagen aber nicht besiegt werden konnte, stehen der durch einen Fluch geschwächte Protagonist Jack, die kluge Prinzessin Naima und der schlagfertige sprechende Kater Oz vor keiner geringeren Aufgabe als der, die Welt zu retten. Dafür begeben sie sich zunächst in Naimas Heimat, ein Wüstenemirat unter britischer Kolonialherrschaft, um dort nach einer Methode zu suchen, mit der ein Ifrit besiegt werden kann. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Geschichte der Kolonialisierung und die mit ihr in Verbindung stehenden Verbrechen in diesem Buch sehr feinfühlig und in meinen Augen gut verständlich beschrieben wurden. Es handelt sich nicht um ein historisches Drama, sondern bleibt natürlich ein Fantasy-Roman, aber wer über diese Zeit schreibt, hat meiner Meinung nach auch eine gewisse Aufklärungspflicht. Diese erfüllte der Autor wirklich sehr gut. Doch auch die Reise von London nach Ras al'Chaima wurde sehr anschaulich und wie immer mit interessanten kleinen historischen Fakten beschrieben.

Im Verlauf der Geschichte stellen sich Jack, Naima und Oz also dem Ifriten und seiner Schattenarmee, nach der das Buch benannt ist und begeben sich auf die Suche nach dem Motiv und der ursprünglichen Identität des Rachegeists. Dabei stoßen sie auf ungeahnte Erkenntnisse...

Wie auch im ersten Band begeisterten mich hier nicht nur der teils lockere, teils spannende Erzählstil, sondern besonders die Figurengestaltungen: Oz ist schlagfertig und stolz, aber auch mächtig und loyal. Jack benimmt sich dem Kater gegenüber frech und jugendlich, der Prinzessin gegenüber liebevoll und erwachsen. Naima ist die Personifikation einer starken und eigenständigen Frau und zugleich sowohl zart als auch scharfsinnig. Selbst der Ifrit ist nicht lediglich rachsüchtig, sondern berechnend und zuweilen ironisch.
Mit anderen Worten: In diesem Roman begegnet man ein weiteres Mal ganz besonderen, sehr lebendigen und eigenen Charakteren, mit denen ich zumindest sehr gern dieses Abenteuer durchlebt habe.

Auch die Geschichte war abwechslungsreich und in sich schlüssig. Lediglich der finale Höhepunkt der Ereignisse, auf den ich, um nicht zu spoilern, hier nicht näher eingehen möchte, war in meinen Augen an einigen Stellen etwas verworren beschrieben, weswegen es mir zwischenzeitlich schwer fiel, der Handlung richtig zu folgen. Die Logik hinter der Lösung des eigentlichen Konflikts gefiel mir hingegen sehr gut und bereitete meiner Meinung nach einen zu der Geschichte passenden Abschluss.

Insgesamt fand ich das Buch also ein ganz klein wenig schwächer als den ersten Band der Reihe, aber noch immer sehr lesens- und empfehlenswert. Ich hoffe, Jack, Naima, Oz und ihre Freunde wie Feinde können noch viele weitere Leser*innen begeistern!

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Eine Reise durch 1001 Nacht

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Das Buch “Die Schattenarmee” ist der zweite und abschließende Band der Erzählung um das Ministerium der Seelen. Es hat mir drei sehr kurzweilige Abende beschert, in denen meine Leidenschaft für Märchen ...

Das Buch “Die Schattenarmee” ist der zweite und abschließende Band der Erzählung um das Ministerium der Seelen. Es hat mir drei sehr kurzweilige Abende beschert, in denen meine Leidenschaft für Märchen und die Geschichten von 1001-Nacht vollauf befriedigt wurden. Über eingestreute Kommentare kann man der Handlung auch folgen, ohne dass man den ersten Band zwangsläufig gelesen haben muss --- es schadet aber auch nicht, wenn man das erste Buch gelesen hat, da die Geschichte in diesem Teil noch mehr Fahrt aufnimmt und die Spritzigkeit der Dialoge nicht abnimmt.

Akram El-Bahay schreibt sehr lebendig und es wurde mir an keiner Stelle langweilig. Sehr schön wurden Punkte aus der realen Welt um das Jahr 1850 herum anderen Geschichten, die ebenfalls in dieser Zeit spielten, in die eigentliche Geschichte eingewoben. Gut getroffen finde ich die Beschreibung der Briten während des Kolonialismus und wie leicht man auf die dunkle Seite rutschen kann. Die gesamte Handlung ist in sich sehr stimmig, die Moral aus der Geschichte kann man auch in unserer heutigen Zeit beherzigen.

Ich habe mich in meiner Kritik mit Absicht bewusst kurz gehalten, um ein Spoilern zu vermeiden --- ich denke, jedes zuviel über die Handlung würde den Lesegenuss schmälern. Ich denke, ich werde auch weitere Bücher des Autors lesen …

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Jack und Freunde gegen die Schattenarmee

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'Die Schattenarmee' ist der zweite und abschließende Band der Reihe Ministry of Souls. Während der erste Band: 'Das Schattentor' 1850 in London spielt und der Leser das London zu dieser interessanten Zeit ...

'Die Schattenarmee' ist der zweite und abschließende Band der Reihe Ministry of Souls. Während der erste Band: 'Das Schattentor' 1850 in London spielt und der Leser das London zu dieser interessanten Zeit und die Soulmen kennenlernt, geht es im zweiten Band auf eine große, gefährliche Reise. Von London nach Ra's al-Chaima, einer der sieben vereinigten Emirate. Es ist auch die Heimat von Prinzessin Naima, derJack (der Soulman), nicht nur das Leben gerettet hat, sondern damit auch die Zwischenwelt durcheinandergebracht hat. Um alles wieder in Ordnung zu bringen müssen die drei, der Kater Oz gehört natürlich immer dazu, ein Buch finden, welches sich wahrscheinlich im Palast des Emir von Ra's al-Chaima befindet.
Akram El- Bahay ist es wieder gelungen, mich als Soft - Fantasy Leserin mit dieser Diologie in den Bann zu ziehen. Die Figuren sind so lebensecht und liebenswert (die Guten) beschrieben, die Örtlichkeiten erscheinen bildlich beim Lesen und die Handlung ist größtenteils nachvollziehbar. Ein paar kleine Längen schaffen Platz um zwischen den Schlachten auch mal zu verschnaufen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und verführt dazu, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Meine Empfehlung lautet aber, Band eins vorher zu lesen. Man kann der Handlung zwar auch ohne alle Vorkenntnisse folgen, aber mir hätten einige kleine Details dann doch gefehlt.
Die Recherchen des Autors, hinsichtlich der geschichtlichen Daten und des Aussehens Londons um 1850 sind genial, ebenso die Anspielungen auf Werke seiner Autorenkollegen. Die humorvollen Äußerungen des sprechenden, miauenden Katers runden alles ab.
Ich gebe auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Ein gelungenes Finale

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Nachdem mich bereits der erste Band begeistert hat, war ich natürlich neugierig, wie es weitergeht – und ich wurde nicht enttäuscht.
Sprachlich hat Akram El-Bahay wieder alles gegeben und gezeigt, wie ...

Nachdem mich bereits der erste Band begeistert hat, war ich natürlich neugierig, wie es weitergeht – und ich wurde nicht enttäuscht.
Sprachlich hat Akram El-Bahay wieder alles gegeben und gezeigt, wie sehr er sich darauf versteht, mit Worten zu verzaubern. Einmal angefangen, konnte ich mich dem Sog, den die Geschichte auf mich ausübte, kaum entziehen. Diesmal bereisen wir gemeinsam mit Jack, Oz und Naima den Orient, kehren in Naimas Heimat zurück, um die Pläne des Schattenspielers zu durchkreuzen. Doch leider sind ihnen nicht alle wohlgesonnen und der Kampf gegen die Schatten birgt so einige Risiken, wodurch sie mehrfach in Gefahr geraten … Aber mehr möchte ich nicht zur Handlung sagen, entdeckt sie lieber selbst.
Allerdings muss ich erwähnen, dass auch dieses Buch wieder einige Gesellschaftskritische Töne aufweist und uns all die negativen Seiten der Kolonisierung zeigt. Mir gefällt, wie er Fiktion und Fakten vermischt und dies zu einem überaus spannenden Abenteuer verwebt.
Alles in allem hatte ich wirklich wundervolle Lesestunden, die mich nicht nur in Atmen gehalten haben, sondern mich auch immer mal wieder schmunzeln ließen.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Von Urban Fantasy zu orientalischem Märchen: eine würdige Fortsetzung

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Mit dem Fantasy-Roman "Die Schattenarmee" schließt Akram El-Bahay seine 2021 mit "Das Schattentor" begonnenen Zweiteiler "Ministry of Souls" ab. Inhaltlich knüpft das Buch unmittelbar an den ersten Band ...

Mit dem Fantasy-Roman "Die Schattenarmee" schließt Akram El-Bahay seine 2021 mit "Das Schattentor" begonnenen Zweiteiler "Ministry of Souls" ab. Inhaltlich knüpft das Buch unmittelbar an den ersten Band an, wobei die Ereignisse aus Teil 1 zu Beginn kurz rekapituliert werden.

Worum es geht

Im viktoriansichen London im Jahr 1850 verfolgen Soulman Jack und die arabische Prinzessin Naima die Spur des geheimnisvollen Schattenspielers, einem Ifriten, der zwischen den Welten hin und her wechseln kann. Als dieser Jack verflucht, wodurch er durchsichtig wird und zunehmend an Kraft verliert, liegt es an der Prinzessin und der sprechenden Katze Oz, eine Lösung zu finden. Die Jagd führt in Naimas Heimat, wo sich in der königlichen Bibliothek ein altes Buch befindet soll, welches den Schlüssel enthalten könnte, um den Fluch zu brechen. Während der Ifrit eifrig Seelen zu einer dunklen Heerschar um sich sammelt, zeigt sich dort, dass das Geheimnis der Schattenarmee eng mit ihrer eigenen Familie verknüpft ist.

Kritik

Das markante Cover hat Wiedererkennungswert. Nach dem furiosen Auftakt von "Ministry of Souls", in dem Akram El-Bahay eine faszinierende Welt erschaffen hatte, deren Reiz nicht nur im historischen Schauplatz, sondern vor allem in der Beschäftigung mit dem Thema Sterben lag, konnte man sich als Leser auf die nun mit "Die Schattenarmee" vorliegende Fortsetzung freuen. Während jedoch in "Das Schattentor" der Fokus der Geschichte auf der Aufgabe der sogenannten Soulmen lag, die Seelen der Verstorbenen über eine Zwischenwelt ins Jenseits zu begleiten, führt "Die Schattenarmee" die Helden der Geschichte aus dem viktorianischen London mit einer abenteuerlichen Reise nach Arabien, der Heimat der Prinzessin Naima. Dieser exotische Schauplatz, der natürlich zu verwendeten Mystik des Ifriten passt, ist einerseits reizvoll und klang auch in ersten Teil an, andererseits wird dadurch der Roman weniger Urban Fantasy und mehr eine Erzählung aus 1001 Nacht. Nicht zum ersten Mal sucht El_Bahay Inspiration bei orientalischen Märchen. Durch Jacks geschwächte, prekäre Lage wird Naima, die schon zuvor als erfrischend mutige und starke Frauenfigur geschildert wurde, zum Hauptprotagonisten. Der Autor bricht hier bewusst mit dem Klischee der Märchenprinzession, die vom strahlenden Helden gerettet werden muss, indem er die Rollen vertauscht. Unterstützt werden die beiden wieder von der sprechenden Katze Oz, die teilweise die Rolle des Comic Relief übernimmt.

Obwohl der Mittelteil des Romans ein paar Längen aufweist, wo man als Leser den Eindruck hat, die Handlung dreht sich kurzfristig im Kreis, ist das Tempo der Erzählung insgesamt ähnlich hoch wie im ersten Band. Es ist nicht immer ganz einfach als Leser den Überblick über die einzelnen, verwobenen Handlungsfäden zu behalten. Der Autor bleibt seinem Stil treu, einen flüssig lesbaren Text abzuliefern, in den immer wieder auch längere, verschachtelte Sätze eingebaut sind. Zum Finale, wenn alle Handlungsstränge zusammenlaufen, setzt der Roman dann noch einmal richtig auf actionreiche Kämpfe und präsentiert eine zufriedenstellende Auflösung.

Fazit

Auch wenn mich der zweite Teil von "Ministry of Souls" nicht ganz so überzeugt hat wie "Das Schattentor", so ist "Die Schattenarmee" für sich genommen ein gelungener Fantasy-Roman und eine würdige Fortsetzung. Gerne würde man mehr aus der Welt der Soulmen erfahren, vielleicht aus anderen Epochen, doch der Autor hat mehrfach betont, dass dieses Thema nun abgeschlossen ist. Schade! Wer Band 1 gelesen hat, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

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