Engel fallen nicht vom Himmel, sie werden geboren..
Dante ist Mitglied einer Organisation, die sich die Suchenden nennt. Schon seit längeren versuchen sie hinter das Geheimnis des Planeten Eden zu kommen, der Menschen in Engel verwandelt und schleusen aus ...
Dante ist Mitglied einer Organisation, die sich die Suchenden nennt. Schon seit längeren versuchen sie hinter das Geheimnis des Planeten Eden zu kommen, der Menschen in Engel verwandelt und schleusen aus diesem Grund Dante als Spion bei den Liminalen ein, da sie scheinbar Kontakt zu Eden haben. Bei den Liminalen angekommen, muss Dante sich zuerst einmal der Prüfung des Altruismus stellen, die ihm doch mehr zusetzt, als er am Anfang für möglich hält, befindet er sich doch wieder auf seinem Heimatplaneten, der vor einiger Zeit einem Giftgasangriff zum Opfer gefallen ist. Allerdings ist dies erst der Anfang und schon bald fällt es Dante immer schwerer, zwischen Traum und Realität zu unterscheiden.
Ich war im Vorfeld schon sehr gespannt auf das Buch, da ich noch nie ein Buch aus dem Genre „Space Fantasy“ zuvor gelesen habe. Und ich muss jetzt schon sagen, dass ich den Ausflug sehr interessant und spannend fand. Am Anfang erlebt man die Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen lernt man Keri kennen, die in ihrem Haus auf Demeter von zwei Liminalen abgeholt wird, da sie sich freiwillig als Novizin gemeldet hat. Auf der anderen Seite lernen wir Renovas kennen, der sich später als der Spion Dante herausstellt. Beide haben unterschiedliche Gründe, warum sie Novize bei den Liminalen werden wollen und gerade diesen Ausgangspunkt fand ich sehr spannend. Zudem war mit Keri von Anfang an sympathisch und ich wollte unbedingt wissen, warum dieses Mädchen so traurig und aussichtslos wirkt.
Später lernt man natürlich auch noch andere Perspektiven kennen wie z.B. die Perspektive der Suchenden auf Cyberia. Diesen Mix fand ich sehr unterhaltsam, da er bis zum Ende hin konsequent ist und sich die Perspektiven gegenseitig ergänzen und so die Handlung vorantreiben. So hört man in einer Sicht z.B. nur von einem Schusswechsel und in der anderen Perspektive ist man live vor Ort und erlebt das ganze Ausmaß dieser Auseinandersetzung. Es wirkt wie ein schönes Muster, denn am Ende laufen alle Stränge in eine Richtung hin zu einem großen Finale. Allerdings muss man das Buch mit voller Aufmerksamkeit lesen, denn manche Kapitel sind nicht so einfach zu verstehen. Gerade zum Ende hin verschiebt sich Traum und Wirklichkeit immer mehr und man muss schon genau lesen, um kein Detail aus den Augen zu verlieren.
Zudem geht es viel um Cybermystik, die Suche nach der einen Wahrheit und sicherlich auch um die Frage, wer wirklich die Guten sind. Wenn man generell kein Fan von mystischen Themen ist, wird man wahrscheinlich wenig Freude an diesem Buch haben, aber ich fand es ziemlich interessant. Gerade am Ende gibt es ein Gespräch zwischen Ghazalel und Misaki, dass ich mehrmals gelesen habe, weil ich einfach jedes Detail verstehen wollte und selbst darüber nachgedacht habe, was eigentlich wirklich die eine Wahrheit ist. Auf jeden Fall ist es ein Buch, über das man wunderbar diskutieren kann!
Eine Sache, die ich ebenso interessant fand, war, die unterschiedlichen Planeten kennenzulernen. Neben dem Mond Cyberia lernt man auch die Planeten Demeter, Legba und Cuchulain kennen. Jeder hat seine Besonderheiten. So ist der Mond Cyberia eine Mega-Metropole, der fast nur die ewige Nacht kennt und eine Art Überwachungsstaat als Regierungsform hat. Daneben ist Demeter eher ein Planet, der den Fokus auf der Landwirtschaft hat und nur von Frauen regiert wird. Cuchulain dagegen ist eher ein kriegerischer Planet, auf dem es viel um die Ehre und das Schicksal eines Kriegers geht. Am meisten hat es mir dabei der Mond Cyberia angetan. Trotz Überwachungsstaat finde ich die Idee faszinierend in der ewigen Nacht zu leben.
Abschließend kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte lesen möchte, die fernab unseres Sonnensystems handelt und dabei auf die Suche nach Antworten auf mystische Fragen gehen möchte.