Die schleichende Zerstörung eines Lebens
Was als Merkwürdigkeit oder möglicher Streich im Internet beginnt, wird zur tödlichen und bis ins letzte Detail geplanten Falle. Wird Sarah unter dem Druck zerbrechen ? Wird sie von ihrer Familie und Freunden ...
Was als Merkwürdigkeit oder möglicher Streich im Internet beginnt, wird zur tödlichen und bis ins letzte Detail geplanten Falle. Wird Sarah unter dem Druck zerbrechen ? Wird sie von ihrer Familie und Freunden Hilfe bekommen ? Kann sie sich noch rechtzeitig aus der Falle befreien ?
Zum Inhalt:
Die Ärztin Sarah Havenant lebt glücklich mit ihrem Mann Ben und ihren drei Kindern in Barrow, Maine. Eine alte Freundin schickt ihr auf Facebook eine Freundschaftsanfrage und fragt dabei, welches der beiden Profile ihr echtes wäre. Sarah ist alarmiert und fragt sich, wer diese privaten Fotos mit ihrer Familie und aus dem Inneren ihres Haus gemacht haben könnte. Wer hat ein Fake-Profil erstellt und gibt sich als Sarah aus ?
Als dann noch weitere merkwürdige Dinge passieren, gerät Sarahs bisher so harmonisches Leben mehr und mehr aus den Fugen.
Mein Eindruck:
Wenn Dinge im Netz passieren, die man sich nicht erklären kann und dann noch andere unerklärbare Vorfälle immer mehr das reale Leben beeinflussen, kann und darf man wohl durcheinander kommen. Was als zweites, unerklärliches Facebookprofil beginnt, wird bald zu einer sehr realen Gefahr für Sarah und ihre gesamte Familie. Die Polizei ist redlich bemühlt, doch niemand weiß, wer hinter den Ereignissen steckt und es liegen letztlich keine Straftaten vor. Daher sind Sarah und ihr Mann ganz auf sich alleine gestellt.
Alex Lake hat ein kluges und hinterhältiges Szenario entwickelt, das er schleichend und spannend aufbaut. Das Buch lebt von den Sarahs Denken, ihren Ängsten und ihrer Verzweiflung. Ihr gesamtes Umfeld beginnt an ihrer geistigen Gesundheit zu zweifeln. Die bisher so harmonische Ehe droht kaputt zu gehen und Sarah an der Gesamtsituation zu zerbrechen. Kurze Einschübe aus Täterperspektive beschreiben eine unfassbare Aussichtslosigkeit, die für große Spannung sorgt.
Die Handlungen und das Denken der Charaktere sind absolut nachvollziehbar. Die vom Täter bis ins kleinste Detail geplante Falle und deren Auswirkungen lassen die Nackenhaare zeitweise aufstellen. Die durchaus überraschende Auflösung und die Motivation dahinter muss man allerdings als gegeben und psychisch begründet hinnehmen.
Der Schreibstil ist nach kurzer Eingewöhnung verständlich und gut zu lesen. Auf den ersten Seiten haben mich längere Sätze mit einigen Nebensätzen noch etwas aus dem Konzept gebracht.
Fazit:
Alex Lake bringt mit diesem Psychothriller eine Mutter mit ihrer Familie aus dem Alltag heraus in eine alles bestimmende und tödliche Situation. Sehr gelungen konstruiert, tiefgründig und sehr lesenswert.