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inkl. MwSt
- Verlag: Mensch & Buch
- Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 278
- Ersterscheinung: 11.12.2022
- ISBN: 9783967291803
Migrationsberatung in sozialen Medien
Mehrere Analysen von Minor zeigen, dass Neuzugewanderte – ebenso wie die jüngere Bevölkerung in Deutschland – ein grundlegend anderes Informations- und Kommunikationsverhalten an den Tag legen als vorherige Generationen. Durch die intensive Nutzung des Internets, insbesondere die umfangreiche Information und Kommunikation in sozialen Medien verlieren die „konventionellen“ Informationsangebote wie Beratungsstellen, Websites, Broschüren, Flyer etc. immer mehr an Bedeutung oder zumindest Sichtbarkeit für viele Zielgruppen und damit auch – trotz guter inhaltlicher Qualität– für die Integration.
Soziale Medien sind im Gegensatz zu herkömmlichen Massenmedien dadurch gekennzeichnet, dass alle Nutzenden auch selbst zu Produzierenden werden können. Bekannte Beispiele sozialer Medien sind YouTube, Facebook, Instagram, WhatsApp und Telegram. Die Nutzungsraten sozialer Medien von Zugewanderten liegen deutlich über denen der deutschen Durchschnittbevölkerung. In Umfragen werden soziale Medien als Quelle für Informationen und Selbsthilfe regelmäßig an erster Stelle nach Familie und Freunden genannt. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass Zugewanderte erstmals in der Migrationsgeschichte ohne Schwellen und Kosten selbst Medien (Gruppen, Kanäle) in ihren Herkunftssprachen anbieten können. So sind riesige Netzwerke der Kommunikation und Kooperation nur für Migrierende weltweit, auch in Bezug auf Deutschland entstanden.
Diese Communities sind Ausgangspunkt für die von Minor entwickelte Methodik der aufsuchenden Beratung und Information in sozialen Medien („Digital Streetwork“). Das Modellprojekt MB 4.0 erprobt diese aufsuchende Beratung und Information für zugewanderte EU-Arbeitnehmende und -Arbeitssuchende und entwickelt diese Beratungsmethodik auf Basis der Projekterkenntnisse ständig weiter.
Übergeordnetes Ziel dieses Projektes ist es, die Integrations- und Orientierungsprozesse von EU-Neuzugewanderten bei der Arbeitsmarktintegration effektiv zu unterstützen und gleichzeitig den spezifischen Gefahren der digitalen Räume (z. B. kursierenden Falschinformationen) entgegenzuwirken.
So dynamisch, reaktiv und nahbar sich die jeweilige Sprachcommunity den Projektmitarbeitenden zeigte, so flexibel, bedarfsorientiert und schnell konnte die
Informations- und Beratungsarbeit angepasst werden. Dies gelang vor allem, weil regelmäßige Übersichten gewonnen und in die weitere Arbeit einbezogen werden konnten. Die Dokumentation und Analyse der relevanten Social-Media-Spaces sowie der Frage- und Problemstellungen in der Community lieferten wichtige quantitative und qualitative Erkenntnisse zur Möglichkeit einer zielgerichteten Migrationsberatungs- und Informationsarbeit in den sozialen Medien.
Unser gesammeltes Wissen und unsere praktischen Erfahrungen sind in der vorliegenden Publikation nachzulesen. „Migrationsberatung in sozialen Medien“ kann anderen Akteurinnen und Akteure im Bereich der Migrationsberatung dienen, die Angebote des „Digital Streetwork“ für Zielgruppen (weiter-)zu entwickeln. Wenn sich dadurch Beratung und Information für Zuwanderte in Deutschland verbessern, hat dieses Buch seinen Zweck erfüllt.
Soziale Medien sind im Gegensatz zu herkömmlichen Massenmedien dadurch gekennzeichnet, dass alle Nutzenden auch selbst zu Produzierenden werden können. Bekannte Beispiele sozialer Medien sind YouTube, Facebook, Instagram, WhatsApp und Telegram. Die Nutzungsraten sozialer Medien von Zugewanderten liegen deutlich über denen der deutschen Durchschnittbevölkerung. In Umfragen werden soziale Medien als Quelle für Informationen und Selbsthilfe regelmäßig an erster Stelle nach Familie und Freunden genannt. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass Zugewanderte erstmals in der Migrationsgeschichte ohne Schwellen und Kosten selbst Medien (Gruppen, Kanäle) in ihren Herkunftssprachen anbieten können. So sind riesige Netzwerke der Kommunikation und Kooperation nur für Migrierende weltweit, auch in Bezug auf Deutschland entstanden.
Diese Communities sind Ausgangspunkt für die von Minor entwickelte Methodik der aufsuchenden Beratung und Information in sozialen Medien („Digital Streetwork“). Das Modellprojekt MB 4.0 erprobt diese aufsuchende Beratung und Information für zugewanderte EU-Arbeitnehmende und -Arbeitssuchende und entwickelt diese Beratungsmethodik auf Basis der Projekterkenntnisse ständig weiter.
Übergeordnetes Ziel dieses Projektes ist es, die Integrations- und Orientierungsprozesse von EU-Neuzugewanderten bei der Arbeitsmarktintegration effektiv zu unterstützen und gleichzeitig den spezifischen Gefahren der digitalen Räume (z. B. kursierenden Falschinformationen) entgegenzuwirken.
So dynamisch, reaktiv und nahbar sich die jeweilige Sprachcommunity den Projektmitarbeitenden zeigte, so flexibel, bedarfsorientiert und schnell konnte die
Informations- und Beratungsarbeit angepasst werden. Dies gelang vor allem, weil regelmäßige Übersichten gewonnen und in die weitere Arbeit einbezogen werden konnten. Die Dokumentation und Analyse der relevanten Social-Media-Spaces sowie der Frage- und Problemstellungen in der Community lieferten wichtige quantitative und qualitative Erkenntnisse zur Möglichkeit einer zielgerichteten Migrationsberatungs- und Informationsarbeit in den sozialen Medien.
Unser gesammeltes Wissen und unsere praktischen Erfahrungen sind in der vorliegenden Publikation nachzulesen. „Migrationsberatung in sozialen Medien“ kann anderen Akteurinnen und Akteure im Bereich der Migrationsberatung dienen, die Angebote des „Digital Streetwork“ für Zielgruppen (weiter-)zu entwickeln. Wenn sich dadurch Beratung und Information für Zuwanderte in Deutschland verbessern, hat dieses Buch seinen Zweck erfüllt.
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