Cover-Bild Solange es hell ist
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783641215286
Alexandra Kui

Solange es hell ist

Ein unvergesslicher Roadtrip für Fans von Wolfgang Herrndorf und Andreas Steinhöfel

Eine Irrfahrt von Leuchtturm zu Leuchtturm, ein verschollener Vater, zwei kleine Geschwister im Schlepptau: Manchmal, wenn sie nach Mitternacht aufs Meer schaut, kommt es Mika (15) vor, als ob die Pause zwischen zwei Lichtzeichen ewig dauert. „Man wartet und wartet, die Nacht wird immer schwärzer, aber irgendwann dann kommt es doch. Und solange es hell ist, für diesen kurzen Moment, ist plötzlich alles ganz einfach. Du siehst den Weg wieder“.

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Medea in einem Regal.
  • Medea hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2018

Roadtrip zu den Leuchttürmen von Dänemark

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Was veranlasst die 15-jährige Mika ihre beiden Geschwister in das Auto der Mutter zu packen und ohne Führerschein nach Dänemark zu fahren? Die drei Kinder sind eigentlich zusammen mit ihrer Mutter im Harz ...

Was veranlasst die 15-jährige Mika ihre beiden Geschwister in das Auto der Mutter zu packen und ohne Führerschein nach Dänemark zu fahren? Die drei Kinder sind eigentlich zusammen mit ihrer Mutter im Harz im Urlaub, der erste Urlaubstag war sehr harmonisch, warum also entschließt sich Mika dazu, so eine Verrückheit zu machen?

Schnell wird klar, dass es sich nicht um eine durchgeknallte „Verrücktheit“ einer Jugendlichen handelt, denn Mika erscheint für ihr Alter bereits sehr erwachsen. Sie fühlt sich für ihre Geschwister verantwortlich und will vermeiden, dass sie auseinandergerissen werden. Katie, die alleinerziehende Mutter der Drei, ist keine Unbekannte beim Berliner Jugendamt, hatte sie immer mal wieder Schwierigkeiten, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Seit Katie jedoch einer regelmäßigen Arbeit nachgeht, verlief das Familienleben in „normaleren“ Bahnen. Aber man merkt beim Lesen deutlich, dass Mika oftmals die Rolle der Mutter für ihre beiden jüngeren Geschwister eingenommen hat, da diese ihr blind vertrauen. Was aber nicht heißen soll, dass sie sich nicht auch fetzen, wie das bei Geschwistern normal ist.

Die Suche nach dem Leuchtturm gestaltet sich nicht ganz einfach: Mika kennt nicht den Namen des Leuchtturms, nur dass er in Dänemark steht und ihre Mutter dort die glücklichste Zeit erlebt hat. Dazu kommt, dass Mika mit 15 Jahren natürlich keinen Führerschein besitzt und damit das Alditüte genannte Auto der Mutter gar nicht fahren dürfte, ebenso sind die Geldmittel begrenzt, was die Drei zu gewagten Improvisationen zwingt und ihnen auch mehr oder weniger angenehme Bekanntschaften einbringt.

Die Reise nach Dänemark ist nicht nur eine Flucht, sondern auch eine Suche nach Hoffnung und Zukunft und auch wenn Mika dabei gezwungen ist, die Grenzen der Legalität zu überschreiten, habe ich mitgefiebert, ob sie ihr Ziel erreichen und sich ihre Wünsche erfüllen werden. In den sommerlichen Dünen am Nordseestrand erscheint das Leben jedenfalls viel leichter und unbeschwerter.

Ich fand, dass sich Mika mit ihrer 11-jährigen Schwester Penny, einer kleinen Diva und Teilzeitzicke, und dem 5-jährigen Elias, Sonnenschein und Nesthäkchen der Familie mit zeitweisen Temperamentsausbrüchen, sehr gut ergänzt hat. Die Drei kamen für mich sehr authentisch rüber und trotz der normalen Streitigkeiten merkte man, dass sie eine Familie sind.

Mit Mika teile ich übrigens eine Gemeinsamkeit: die Faszination für Leuchttürme. Mir geht es wie ihr, dass ich das Leuchtfeuer, welches mit gleichbleibender Regelmäßigkeit die Dunkelheit durchschneidet, als sehr beruhigend und verlässlich empfinde.

„Solange es hell ist“ ist für mich ein berührendes Buch, nicht nur für Jugendliche, zu deren Zielgruppe ich schon länger nicht mehr gehöre.

Veröffentlicht am 11.10.2020

Rezension

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Vorab noch mal Danke an das Bloggerportal Randomhouse, welche mir das Buch zur Verfügung gestellt haben.
Selten habe ich so ein schönes Cover gesehen. Die Hoffnung und Sehnsucht die der Leuchtturm in diesem ...

Vorab noch mal Danke an das Bloggerportal Randomhouse, welche mir das Buch zur Verfügung gestellt haben.
Selten habe ich so ein schönes Cover gesehen. Die Hoffnung und Sehnsucht die der Leuchtturm in diesem Bild ausstahlt ist greifbar, wozu auch der Titel beiträgt. Der Inhalt hat aber leider ein paar schwächen die hätten ausgebessert werden können.
Prologe und Epiloge liebe ich ja und glücklicherweise hatte das Buch beides. Besonders der Prolog, also generell der Einstieg in die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Es geht gleich zur Sache ohne großes Drumherum was mir immer sehr gut gefällt.
Man lernt die drei Hauptcharaktere auch ohne umschweife kennen. Lieben gelernt habe ich sie leider nicht. Dafür sind sie für mich zu Oberflächlich beschrieben. Ihnen fehlt die Tiefe. Allgemein wurde oft alles zu schnell und ohne einen wirklichen Tiefgang erzählt. So als ob die Autorin sich nicht genügend Zeit mit der Handlung und den Personen genommen hätte. Das viel besonders gegen Ende auf. Damit hätte man sich definitiv noch mehr Zeit lassen können. Auch die ganze Geschichte um Mika und Johannes ging mir zu schnell. Mehr Tiefe und mehr Gefühl wäre da angesagt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Glaubwürdigkeit des ganze. Keine Frage, die Idee ist wundervoll. Ein Roadtrip nach Dänemark. Traumhaft. Aber sich mit 15 schon so durchschlagen zu können ist vielleicht ein Tick zu früh. Und ich rede aus Erfahrung, da ich ebenfalls gerade 15 bin. Zwar bin ich Taff aber das ist doch noch eine Hürde zu groß. Man hätte die Hauptcharaktere um ein oder zwei Jahre älter machen können.
Die Autorin schickt die drei Kids an wunderschöne Orte. Man ließt diese Stellen und sieht sich selbst vor dem Leuchtturm oder dem Strand. Das ist einfach so wunderbar. Mit ihrem Jugendlichen Schreibstil schafft die Autorin es -zumindest bei mir- einen super schnell durch das Buch zu begleiten, selbst wenn manchmal die Spannung hängenbleibt.