Auf der falschen Seite der 40
Wenn man im Teenageralter gefragt wird, wie man sich sein Leben in zehn oder zwanzig Jahren vorstellt, sagen wahrscheinlich viele Frauen, sie sehen sich dann glücklich verheiratet, mit Kindern und beruflich ...
Wenn man im Teenageralter gefragt wird, wie man sich sein Leben in zehn oder zwanzig Jahren vorstellt, sagen wahrscheinlich viele Frauen, sie sehen sich dann glücklich verheiratet, mit Kindern und beruflich erfolgreich. Aber was ist, wenn das Leben andere Pläne hat?
Auch Nell, die Protagonistin in diesem Buch hatte sich ihr Leben anders vorgestellt. Stattdessen ist nun ihr Verlobter weg, ihr Geschäft ist pleite und sie zieht zur Untermiete bei einem sehr umweltbewussten Typen und seinem Hund ein.
Als sie dann auch noch erfährt, dass ihr kleiner Bruder Vater wird und sich verlobt hat, beginnt sie frustriert mit ihrem Podcast „Auf der falschen Seite der 40“, von dem sie nicht glaubt, dass jemand zuhört. Während ihre Freunde das scheinbar perfekte Leben führen, fühlt Nell sich wie eine Versagerin.
Durch ihren Job als Nachrufschreiberin lernt Nell die unkonventionelle und lebenslustige Witwe Cricket kennen, die schon bald zu einer Freundin wird. Sie helfen sich gegenseitig mit dem Abschied von ihrem alten Leben fertig zu werden.
Zunächst erwartet man hier vielleicht nur eine kurzweilige und lustige Liebesgeschichte, aber dieses Buch ist sehr viel mehr als das. Es ist tiefgründig und bringt die Selbstzweifel, die besonders Frauen zwischen 30 und 40 manchmal haben, sehr gut auf den Punkt.
Nell war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.
Die Geschchichte zeigt, dass es nicht nur den einen „richtigen“ Weg im Leben gibt. Jeder ist mit anderen Dingen zufrieden und glücklich. Oft macht man sich das Leben mit all den Selbstzweifeln, die auch durch unsere Gesellschaft ausgelöst werden, unnötig selbst schwer.
Für mich ist dieses Buch eine klare Hör-/Leseempfehlung.