Cover-Bild Geschichte des Materialismus
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Salier Verlag
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 03.2017
  • ISBN: 9783943539738
Alfred Schmidt

Geschichte des Materialismus

Klaus-Jürgen Grün (Herausgeber), Oliver Hein (Herausgeber)

Die amerikanische Komikerin Julia Sweeney sagte einmal: „Meine Eltern waren ein wenig enttäuscht, als ich ihnen sagte, dass ich nicht mehr an Gott glaube, aber eine Atheistin zu sein – das war etwas ganz anderes.“ – Schlimmer noch verhält es sich mit dem Wort „Materialismus“. Es ist ganz normal, dass wir nicht auf die Wirkung von Gebeten oder Verheißungen bauen, sondern auf die Bewegungsgesetze und die Festigkeit der Materie, wenn wir Häuser, Brücken oder einfach nur einen Tisch herstellen, und wenn wir auf die Verlässlichkeit der Materie beim Gebrauch von Handys und GPS-Berechnungen vertrauen. Aber Materialist zu sein, das geht über die Verneinung der Existenz eines Gottes. Denn der Materialist verzichtet auch auf die zahlreichen Ersatzreligionen wie Spinozismus, Kantianismus, Hegelianismus und schließlich die modernen Lehren des Geistes. Für Materialisten gibt es auch keine Metaphysik der Sitten mehr. Materialismus schöpft den Sinn des Daseins aus keinerlei übernatürlichen Kräften und Substanzen. Er ist die Anerkennung, dass es nur eine einheitliche Substanz der Welt gibt, die manche Metaphysiker „Materie“ nennen.
Doch es ist der Name dafür nicht wichtig. Es ist die Unglaubwürdigkeit solcher Denkschulen, die die Worte eines Kochrezepts mit den Substanzen der Suppe verwechseln, die von Zeit zu Zeit einen Widerstand erzeugen, den wir als Kritischen Materialismus bezeichnen können.
Alfred Schmidt (1931-2012) hat sich als Schüler Max Horkheimers und Theodor W. Adornos ein akademisches Leben lang mit der Frage befasst, was wir unter „Materialismus“ sinnvollerweise verstehen dürfen. Seine Studien derjenigen europäischen Denker, die als Materialisten bezichtigt wurden oder sich selbst dafür erkannten, bildeten für Schmidt die Quellen zu einem vorläufigen Begriff des „Materialismus“. Die Herausgeber stellen diese unvollendet gebliebene Geschichte des Materialismus auch denjenigen zur Verfügung, die bereit sind, eine bessere Welt nicht aus der Überschätzung der Vernunft und den philosophischen Dogmen eines intelligenten Weltlaufs abzuleiten.

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