Nothomb hat an Wortgewandtheit zugelegt, die Magie früherer Werke und ihr Charme sind allerdings etwas verloren gegangen – Nichtsdestotrotz ein schönes Buch!
Amélie Nothomb schafft es immer wieder, mich zu überraschen. Sei es durch gefühlte fünf Bucherscheinungen im Jahr oder dadurch, dass sie immer neue Erlebnisse aus ihrem Leben findet, die sie erzählen kann. ...
Amélie Nothomb schafft es immer wieder, mich zu überraschen. Sei es durch gefühlte fünf Bucherscheinungen im Jahr oder dadurch, dass sie immer neue Erlebnisse aus ihrem Leben findet, die sie erzählen kann. Und auch in „Eine heitere Wehmut“ schreibt sie einen Teil ihrer Lebensgeschichte nieder: Mit 40 Jahren, 16 Jahre nach ihrem letzten Besuch, fliegt sie nach Japan. In ihrer Heimat des Herzens, mit der sie sich immer noch sehr verbunden fühlt, soll eine Dokumentation über ihre Kindheit gedreht werden. Bevor sie abreist, ruft sie bei Rinri, ihrem damaligen Verlobten, und bei Nishio-san, dem Kindermädchen ihrer jungen Tage, an, um ein Treffen zu vereinbaren. Als Amélie ins Flugzeug steigt, beginnt das kleine Abenteuer.
In „Eine heitere Wehmut“ hat Nothomb von ihrer flapsigen, frechen Sprache Abschied genommen und ist sprachlich „erwachsen geworden“. Meiner Meinung nach geht so allerdings auch ein wenig der Magie verloren, mit der „Metaphysik der Röhren“ mich vor einiger Zeit so wahnsinnig begeistert konnte. Ihre witzige Art hat sie jedoch beibehalten, was auch diesen Auszug ihres Lebens absolut lesenswert macht. Die Wiederkehr in ihre alte Heimat, die Treffen mit ihrem ehemaligen Verlobten und ihrer Kinderfrau, das Filmen der Dokumentation – in diesem Büchlein passiert nicht viel, allerdings hat man nach dem Lesen wie bei jedem Nothomb-Buch, das ich bisher gelesen habe, das Gefühl, schlauer aus dem Buch herauszugehen.
Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog:: http://killmonotony.wordpress.com