Ein augenöffnendes, entmystifizierendes Plädoyer über die Realität, die uns im Wald erwartet, wenn wir uns nach Freiheit sehnen.
Mit „Wir hier draußen: Eine Familie zieht in den Wald“ vonAndrea Hejlskov ist im Mairisch Verlag ein erzählendes Sachbuch erschienen, das sich mit dem Weg einer Familie aus der engmaschigen Gesellschaft ...
Mit „Wir hier draußen: Eine Familie zieht in den Wald“ vonAndrea Hejlskov ist im Mairisch Verlag ein erzählendes Sachbuch erschienen, das sich mit dem Weg einer Familie aus der engmaschigen Gesellschaft und hinaus in ein freieres Leben im Wald befasst. Andrea und ihr Mann Jeppe beschließen, zunächst für ein Jahr als Experiment mit ihrem vier Kindern in den Wald zu ziehen. Dort wohnen sie zunächst auf kuscheligen 16m² in einer winzigen Hütte, während Jeppe und „der Kapitän“, ein alter „Waldveteran“, beginnen, eine Blockhütte für die Familie zu bauen. Doch was Andrea Hejlskov in ihrem Buch beschreibt, sind nicht nur Sonnenschein und schöne Tage, sondern vor allem handelt das Buch von den Schwierigkeiten, die mit dem enormen Wandel einhergehen: aus dem behüteten Heim mit Computer und Kühlschrank raus in den Wald, ohne fließend Wasser und den Supermarkt um die Ecke. Brutal ehrlich und mit keiner Scheu berichtet Hejlskov von ihrem ersten Jahr im Wald, und wie ihre Familie das Zusammenhalten lernt.
Ich habe viel, vielleicht zu viel, über unsere Probleme geschrieben. Doch da war auch immer diese überwältigende Schönheit. Aber ich wollte eben keine Geschichte über überwältigende Schönheit erzählen, eine leichte Geschichte, nein, ich wollte eine wahre Geschichte erzählen — also habe ich über all die Probleme geschrieben und das Schöne weggelassen, aber es war da, und es war überwältigend!
Dieses Buch hätte ein Loblied auf das freie, unabhängige Leben sein können, das Menschen, die in den Wald ziehen, erwartet. Doch Andrea Hejlskov nimmt davon Abstand und berichtet von der ungeschönten Wahrheit, erzählt von den harten Proben, auf die sie das Waldleben gestellt hat: Ihre Ehe zerbricht beinahe, ihre Kinder sind nicht immer hundertprozentig zufrieden und sehnen sich nach Struktur im Leben, sie selbst fällt in eine Depression und hat schwerwiegende gesundheitliche Probleme, mit denen sie tagtäglich kämpfen muss. Das Leben im Wald ist eine Zerreißprobe für die Familie — und schweißt sie doch mehr denn je zusammen.
Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: https://killmonotony.de