Cover-Bild Das Arkonadia-Rätsel
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Ersterscheinung: 02.05.2017
  • ISBN: 9783492965842
Andreas Brandhorst

Das Arkonadia-Rätsel

Ein Roman aus dem Omniversum
Ein Bund von mächtigen Völkern, Omni genannt, wacht in der Milchstraße über die Entwicklung von Leben und Zivilisationen. Jasper und seine Tochter Jasmin gehören zu den wenigen Auserwählten, die in den Diensten Omnis stehen. Ihr Auftrag führt sie zu dem fernen Planeten Arkonadia. Seit Jahrtausenden stranden dort immer wieder Raumschiffe unter dem Einfluss einer unerklärlichen Raumzeit-Anomalie. Zudem bewirkt das geheimnisvolle Nerox, das alle 453 Jahre auftritt, technologischen Stillstand und stürzt den ganzen Planeten ins Chaos. Niemand kennt den Ursprung des Phänomens. Jasper und Jasmin sollen das Rätsel von Arkonadia lösen und stoßen dabei auf ein Geheimnis, das eine Milliarde Jahre alt ist und auch Omni betrifft …

Weitere Formate

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2018

Zweiter Band aus dem Omniversum

0

Die beiden Reisenden Jasper und Jasmin, die im Namen von Omni unterwegs sind, sollen das Rätsel um das Nerox auf dem Planeten Arkonadias lösen. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, welches sich alle ...

Die beiden Reisenden Jasper und Jasmin, die im Namen von Omni unterwegs sind, sollen das Rätsel um das Nerox auf dem Planeten Arkonadias lösen. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, welches sich alle 453 Jahre wiederholt: das Nerox erscheint für kurze Zeit und lockt die Bewohner von Arkonadia, in dem es demjenigen, der es schafft, hineinzugelangen, Macht und Einfluss über den Planeten in Aussicht stellt. Das nächste Erscheinen des Nerox steht kurz bevor und das Wettrennen unter den Bewohnern Arkonadias um die Macht hat begonnen – und stürzt dabei den Planeten immer wieder in Chaos und Anarchie.

Da mir der erste Band schon sehr gut gefallen hat, war ich auf die Fortsetzung gespannt. Besonders habe ich mich auf ein Wiedersehen mit Jasper, Jasmin und Cassandra gefreut. Umso erstaunter war ich, dass seit den Geschehnissen in „Omni“ bereits dreißig Jahre vergangen sind. Wobei diese Zeitspanne nur uns Menschen so lange erscheint, aus der Perspektive von Omni, einem Zusammenschluss von derzeit vierzehn Superzivilisationen, entsprechen dreißig Jahre nicht mal einem Wimpernschlag. Diese unterschiedliche Zeitauffassung ist auch immer wieder Thema des Buches, mit seinen Vor- aber auch Nachteilen, je nachdem, auf welcher Seite man steht.

Als Reisende wurden die Menschen Jasmin und Jasper biologisch so verändert, dass auch ihre Lebenserwartung deutlich höher liegt – man denke nur an den zehntausendjährigen Aurelius, ebenfalls einem Reisenden, aus dem ersten Buch.

Jasmin brennt darauf, endlich Gutes im Universum zu tun, die technischen Möglichkeiten, über die Omni verfügt, zum Wohle aller einzusetzen. Daher ist sie immer wieder frustriert, wenn von Omnis Seite aus nichts geschieht, aus Gründen, die sie nicht nachvollziehen kann oder weil Omni eben in ganz anderen Zeitabständen denkt. Außerdem möchte sie sich mehr Wissen über Omni aneigenen, aber die Bibliotheken von Omni sind für solch junge Reisende noch nicht zugänglich. Sie stellt Fragen und reagiert ungeduldig, weil sie keine Antworten darauf bekommt.

Oder ist es vielmehr so, wie es der Arkonadier Balthasar Jasmin gegenüber andeutet, dass Omni einiges zu verbergen hat, was die Zeit ihrer Gründung angeht? Balthasar will das Nerox bezwingen, um den Fluch des ewigen Zyklus zu durchbrechen und damit dem Planeten den Weg in Fortschritt und Wohlstand dauerhaft zu ebnen. Werden seine Zweifel bei Jasmin auf fruchtbaren Boden fallen?

Jasper dagegen vertraut auf die Entscheidung und das Opfer Aurelius', welches ihn und seine Tochter Jasmin zu Reisenden gemacht hat. Jasper kam mir inzwischen gereifter vor und handelt glücklicherweise auch etwas überlegter als im ersten Buch.

Neben Jasper und Jasmin liegt der Erzählfokus auf dem arkonadischen Werkzeugmacher Zirzo, der beauftragt wird, ein Werkzeug herzustellen, mit dem es gelingt, in das Nerox zu gelangen. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum er plötzlich mitten im Geschehen um die Lösung des Rätsels von Arkonadia steht.

Spannend fand ich in diesem Roman, dass auf Arkonadia in der Zeit, in der das Nerox erscheint, sämtlich höherentwickelte Technologie nicht mehr funktionierte; das war für mich in einem Science Fiction-Roman unerwartet, fand ich aber gelungen.
Ebenfalls sehr gut haben mir die surreal anmutenden Szenen rund um die Fallen des Nerox gefallen, die schon phantastische Ausmaße hatten.

Dieser Band liefert dem Leser weitere Einblicke in Omni und beantwortet die eine oder andere Frage, die sich aus dem ersten Buch ergeben haben. Aber Omni bleibt weiterhin geheimnisvoll genug, umso mehr freut es mich, dass es weitere Bände aus dem Omniversum geben soll.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Intelligenter Science-Fiction-Roman und eine starke Fortsetzung von “Omni”

0

Kurzbeschreibung

Der ferne Planet Arkonadia, vier Jahre und sechs Monate vor Beginn einer neuen Ära. Werkzeugmacher Zirzo begibt sich nicht ganz freiwillig auf eine lange und beschwerliche Reise in den ...

Kurzbeschreibung

Der ferne Planet Arkonadia, vier Jahre und sechs Monate vor Beginn einer neuen Ära. Werkzeugmacher Zirzo begibt sich nicht ganz freiwillig auf eine lange und beschwerliche Reise in den Süden des Planeten. Unterwegs soll er ein Werkzeug schaffen - das Beste das er je gemacht hat - um dem Sohn des mächtigen General Tailos Zugang zum “Nerox” zu ermöglichen. Das Nerox, eine Anomalie die alle 453 Jahre auf Arkonadia erscheint und damit eine neue Ära einleitet, verspricht große Macht und die Herrschaft über den gesamten Planeten. Aber der Weg zum Zentrum des Nerox ist mit tödlichen Fallen gespickt und nur das perfekte Werkzeug aus Zirzos begabten Händen, kann Tailos’ despotischen Spross zum Ziel bringen und ihm helfen, sich gegen zahllose Konkurrenten durchzusetzen.
Währenddessen erhalten am anderen Ende der Galaxie Jasper und Jasmin, die seit kurzem Reisende im Dienst von Omni sind, endlich ihren ersten großen Auftrag. Omni, das als Bund der Superzivilisationen über die Milchstraße wacht, schickt die beiden nach Arkonadia, wo sie das Nerox erforschen und sein Geheimnis entschlüsseln sollen.
Der Auftrag ist heikel, nicht nur weil die beiden Reisenden auf dem fernen Planeten von Omnis Einfluss abgeschnitten sind. Für Jasmin ist die Reise zudem eine Bewährungsprobe. Versagt sie auf Arkonadia, wird sie Omni verlassen müssen und damit auch ihren Vater Jasper.


Cover

Ein ansprechend gestaltetes Cover, das aber so gut wie gar nichts verrät, dem des Vorgängerromans “Omni” recht ähnlich. Dieses hier ist allerdings in harmonischen Blautönen gehalten, im Hintergrund ist ein naher Planet zu erkennen, davor schwebt ein Raumschiff. Gefällt mir sehr gut.


Schreibstil

Wie schon im Vorgänger “Omni” überzeugt mich Andreas Brandhorst mit seinem fantasiereichen, bildhaften Schreibstil. Auch im “Arkonadia Rätsel” ist die Wortwahl häufig anspruchsvoll und klingt wissenschaftlich, dabei werden Details aber in ansprechenden, kleinen Portionen geliefert, so dass ich nicht den Anschluss verliere. Alles ist gut verständlich und trotz vieler Informationen bleibt der Lesefluss immer erhalten.
Verschiedene Erzählperspektiven ermöglichen dem Leser von Anfang an unterschiedliche Standpunkte kennenzulernen und die Komplexität der hintergründigen Thematik zu erfassen.
Zu Beginn hilft eine knappe Einleitung, die Erinnerung an den ersten Band aufzufrischen bzw. den Leser, der “Omni” nicht kennt, auf den aktuellen Stand zu bringen. Im Anhang finden sich Glossar, Chronologie und ein paar weitere hilfreiche Informationen.


Meinung

Da ich vom Vorgängerroman “Omni” sehr begeistert war, hatte ich an “Das Arkonadia-Rätsel” natürlich schon recht hohe Erwartungen. Ganz wie ich es erwartet und mir erhofft hatte, begleitet der Leser Jasper und Jasmin auf einem großen Auftrag für Omni. Und das war auch schon alles, was ich “vorhersehen” konnte.
Ganz anders als erwartet verfügen die beiden Reisenden nämlich nicht über die grenzenlose Macht Omnis, sondern sind mehr oder weniger auf sich gestellt. Ohne nennenswerte “Superkräfte” ausgestattet, werden nun Persönlichkeit und Fähigkeiten der Hauptfiguren auf die Probe gestellt, was dem Leser einen tieferen Einblick in ihren Charakter und ihre “menschlichen” Qualitäten ermöglicht.
Die insgesamte Vorstellung der Hauptfiguren ist recht knapp gehalten, ebenso wie Schilderungen der Vorgeschichte. Das gefällt mir ausgesprochen gut, ich hasse es nämlich, wenn mir in einer Fortsetzung noch einmal über gefühlte 100 Seiten der gesamte erste Teil erzählt wird. Den habe ich schließlich schon gelesen und wer das nicht tun will, muss eben damit rechnen, ein paar Details zu verpassen.
Es ist übrigens keinesfalls notwendig den Vorgänger zu lesen um “Das Arkonadia-Rätsel” verstehen zu können, denn der Roman ist in sich abgeschlossen. Empfehlen würde ich es allerdings nicht, den ersten Teil auszulassen, denn “Omni” ist ein hervorragender Roman und die Fortsetzung macht ganz sicher mehr Spaß wenn man Jasmin und Jasper schon im Detail kennengelernt hat.
Die weiteren Figuren sind interessant und vielschichtig, die meisten von ihnen auch schwer zu durchschauen, was Schubladendenken wie “Gut und Böse” erfreulich schwer macht. Ich erinnere mich, dass ich die Figuren in “Omni” als “leicht stereotyp” empfunden habe, was mir angesichts der umfangreichen “neuen Welt” , die ich beim Lesen kennengelernt habe, genau richtig erschien, um einen leichten Einstieg zu finden und mich in die Protagonisten einfühlen zu können. Jetzt, da ich das “Omniversum” kenne und seine Spielregeln soweit begriffen habe, war es eine Freude, all die unberechenbaren, teilweise ziemlich verrückten, Figuren kennenzulernen und die Weiterentwicklung der Protagonisten zu beobachten.
Die Schauplätze sind zum Großteil auf dem Planeten Arkonadia angesiedelt, wo verschiedenartige Spezies unterschiedlicher Entwicklungsstufen zusammenleben. Die ethnische Vielfalt, aber auch die dadurch entstehenden politischen und kulturellen Unstimmigkeiten, sorgen dafür, dass Arkonadia eine vielseitige Welt ist und die eine oder andere Überraschung bereithält. Trotzdem geht der Autor noch weiter und baut einige interessante, surreal anmutende Gegebenheiten ein, die mich vollends aus den Socken hauen. (Jedweder Versuch, hier eine angemessenere Wortwahl zu finden ist leider fehlgeschlagen, als sei’s drum ;) )
Was ich an den Romanen von Andreas Brandhorst inzwischen zu schätzen gelernt habe, ist die Ausgewogenheit zwischen Action/Spannung und inhaltlicher Tiefe. Noch mehr als “Omni” befasst sich “Das Arkonadia-Rätsel” auch mit ethischen Fragestellungen und moralischen Dilemmata, die sich durchaus auch im “wahren Leben” finden lassen. Als relativer Neuling in der Science-Fiction-Literatur hatte ich nicht viel mehr als “Rumballern auf böse Aliens” erwartet und freue mich, dass ich mich geirrt habe :)
Alles in allem gefällt mir “Das Arkonadia-Rätsel” noch ein klitzekleines bisschen besser als Omni und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung!