Als Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Fan wollte ich mal aus der Reihe tanzen und die Reihe um Kommissar Walter Pulaski lesen, die zurzeit zwei Bücher beinhaltet, nämlich Rachesommer und Racheherbst.
Bereits der Prolog nimmt mächtig an Fahrt auf und hat mich so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte. Der Leser erlebt hierbei mit, wie eine Frau namens Lisa einen Mann namens Edward in einem Cabrio ermordete. Die Story beinhaltet zwei Handlungsstränge, die in verschiedenen Städten, nämlich Wien und Leipzig, angesiedelt sind. Zwischendurch werden diese Handlungsstränge kurz durch Rückblenden unterbrochen und man erfährt mehr über die Morde und die mysteriöse Frau aus dem Prolog.
Im ersten Kapitel lernen wir die Anwältin Evelyn Meyers kennen, die an einem Fall arbeitet und dafür sogar privat ermittelt. Ein pensionierter Kinderarzt ist in einem Abwasserkanal ertrunken aufgefunden worden und Evelyn will beweisen, dass der Schacht gut abgesichert war, damit die Baufirma ihres Onkels den Fall gewinnt und nicht insolvent geht. Doch im Laufe der Zeit kommen erneute, ähnliche Fälle hinzu und Evelyn glaubt nicht an einen Zufall. Im 5. Kapitel lernen wir den Kriminaloberkommissar Walter Pulaski kennen, der in Leipzig in Fällen von Jugendlichen in Psychiatrien ermittelt, die allesamt Selbstmord begangen haben sollen. Die Spuren führen Evelyn und Walter nach Norddeutschland, wo sie aufeinandertreffen und merken, dass ihre Fälle zusammenhängen.
Die beiden Protagonisten Evelyn und Walter wurden sehr gut ausgearbeitet und machten auf mich einen symphatischen Eindruck. Ich als Leserin konnte mich gut in sie hineinversetzen und hatte sie immer vor Augen. Bei Pulaski hat mir insbesondere gefallen, dass er sich so für die Opfer einsetzt und die Suche nach Beweisen und Hinweisen nicht erfolglos aufgibt. Pulaski selbst hat seine Frau an den Folgen einer Chemotherapie verloren, hat eine Tochter, ist ein sportlicher Vegetarier, aber auch starker Raucher und braucht ständig schwarzen Kaffee.
Auch bei "Rachesommer" bleibt sich Andreas Gruber wieder seinem Schreibstil treu, einfach und flüssig, dazu hält er seine Sätze überwiegend sehr kurz. Die Geschichte wird aus der Sicht eines auktorialen Erzählers erzählt und die Kapitel sind recht kurz gehalten, was ich bei Büchern ansich sehr mag.
Erneut hat Andreas Gruber es geschafft, mich von sich zu überzeugen und ich konnte das Buch kaum mehr weglegen. Neben Fitzek ist er definitiv zu meinem Lieblings Thriller Autor geworden.
Fazit:
Ich empfehle es allen Thriller-Fans, aber auch Thriller-Neulingen und werde mir nach diesem gelungenen Reihenauftakt nun"Racheherbst" bestellen.