Cover-Bild Rating in der Versicherungswirtschaft
32,00
inkl. MwSt
  • Verlag: VVW GmbH
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 08.06.2006
  • ISBN: 9783899522624
Andreas Horsch

Rating in der Versicherungswirtschaft

Ratings im Sinne standardisierter Wahrscheinlichkeitsaussagen über Kapitaldienstleistungen konnten bereits im 19. Jahrhundert beobachtet werden und sind heute feste Bestandteile des Geschehens auf den Kapitalmärkten. Wenngleich sich darlegen lässt, dass Anbieter von Ratings wie auch andere Informationsintermediäre gerade im Versicherungssektor mit sei-nen Marktunvollkommenheiten in Form von Transaktionskosten und Informationsasymmetrien eine Existenzberechtigung finden sollten, vollzieht sich die Herausbildung einer Rating-Kultur gerade in der deutschen Versicherungswirtschaft mit einem gewissen time lag. Nach den in Ratings gekleideten Produktinformationen etablieren sich inzwischen aber auch solche Unternehmensinformationen über deutsche Versicherer in zunehmendem Maße.

Die ökonomische Analyse zeigt, dass nicht nur unterschiedliche Objekte und Arten, sondern auch verschiedene Interessenten, Initiatoren und Produzenten von Versicherungsratings identifiziert werden können. Gleichwohl dürfte auch künftig die größte Bedeutung den Unternehmensratings zukommen, die internationale, auf Bonitätsurteile spezialisierte Ratingagenturen formulieren. Die Entwicklungspotentiale solcher Ratings in der Versicherungswirtschaft werden maßgeblich von den Wissensdifferenzen zwischen Marktteilnehmern bestimmt. Hinzu treten vermehrt Bestrebungen zu einer Regulierung von Ratingagenturen, die zuletzt angesichts spektakulärer Unternehmensinsolvenzen forciert worden sind. Sichtbarster bisheriger Ausdruck dessen ist der Code of Conduct der IOSCO, der als Auftakt einer rating-bezogenen Regulierung von Ratingagenturen gelten kann.

Gerade die Auseinandersetzungen zwischen deutschen Versicherungs- und internationalen Ratingunternehmen der jüngeren Vergangenheit zeigen Verbesserungspotentiale in den Beziehungen zwischen den Unternehmen auf. Für die Zukunft von Versicherungs- wie Informationsintermediären wird indes entscheidend sein, neben den gegenseitigen Ansprüchen auch die der anderen betroffenen Marktteilnehmer und Regulierer zu würdigen.

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