Cover-Bild Das Konzept des geistlichen Gehorsams bei Johannes Sinaites
Band der Reihe "Studien und Texte zu Antike und Christentum /Studies and Texts in Antiquity and Christianity"
109,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Mohr Siebeck
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Ersterscheinung: 08.2020
  • ISBN: 9783161586477
Andreas Müller

Das Konzept des geistlichen Gehorsams bei Johannes Sinaites

Zur Entwicklungsgeschichte eines Elements orthodoxer Konfessionskultur
Autorität ist in allen Zivilisationen, Gesellschaften und Religionen zu finden. Im Christentum spielt die charismatische Autorität besonders in den ostkirchlichen Traditionen noch heute eine Schlüsselrolle. Insbesondere in der evangelischen Patristik ist das Charisma gegenüber dem Amt stets positiv beurteilt worden. Dabei wurden die Schattenseiten wie die Forderung nach absolutem Gehorsam kaum wahrgenommen. Andreas Müller stellt dar, wie diese Forderung im 6. Jahrhundert in ein "spirituelles System" integriert und Gehorsam gegenüber "Geistlichen Vätern" heilsnotwendig wurde. Dabei analysiert er einen ursprünglich für Mönche verfaßten Text, die Klimax des Johannes Sinaites. Diese interpretiert er zum ersten Mal aus ihrer konkreten Entstehungssituation heraus, auch unter sozialgeschichtlichen Fragestellungen. Johannes bot demnach mit seinem geistlichen Handbuch einen Gegenentwurf zu Autoritätskonzepten in der Gesetzgebung des Kaisers Justinian. Dieser hatte versucht, das Mönchtum hierarchisch-institutionell zu organisieren. Ein Vergleich des Gehorsamskonzeptes der Klimax mit denen bei Pachomios, Basileios dem Großen und den Apophthegmata Patrum profiliert den Ansatz des Sinaiten. Dieser Ansatz hat letztlich über seine ursprüngliche Adressatengruppe des Mönchtums hinaus eine breite Rezeption erfahren. Andreas Müller bietet einen Einblick in die Entwicklung von Autoritätsstrukturen, die heute selbst in fundamentalistisch orientierten Kreisen zu finden sind. Diese Arbeit wurde mit dem Habilitationspreis der Münchener Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.

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