Brennpunkt Berlin-Kreuzberg

Auch in seinem authentischen Kriminalroman „Mord im Drogenpark“
hält sich der Autor mit Gesellschaftskritik nicht zurück – breit
gefächert von subtil bis brachial.
Als ein schwarzafrikanischer Drogendealer im berüchtigten
Görlitzer Park mit einer Drahtschlinge ermordet aufgefunden wird –
noch dazu mit aufgesetzter Theatermaske, eingeflößten Drogen und
gefalteten Händen vor einem Baum liegend zur Schau gestellt – ruft
das die neugegründete Spezialeinheit SoKo KM1 auf den Plan. Dabei
scheint die aus Leipzig strafversetzte Einzelgängerin Amber
Bellona Lessig zunächst mehr brennende Lunte als Bereicherung zu
sein, was schließlich in ein blutiges Katz- und Mausspiel mit dem
zwielichtigen Geschäftsmann und Drogenboss Jamal Akhbar mündet.
Doch auch ein früherer LKA-Beamter rückt in den Fokus der
Ermittler ...
Der spannungs- und aktionsgeladene Berlin-Krimi legt die soziale
und gesellschaftspolitische Gemengelage in einem ambivalenten
Hauptstadtbezirk schonungslos offen. Die Vision von einer
verklärenden Multikulti-Romantik findet hier ihr jähes Ende.
Zugleich kreiert Andreas Reinhardt auch die einfühlsame
Charakterstudie einer getriebenen Frau, die gängigen weiblichen
Klischees weder privat genügt noch als Polizeibeamtin gerecht
wird.