Frisch gezapft und gemordet
Konrad Haslinger will sein erstes Bier-Wellness-Hotel eröffnen und zu diesem Anlass ein frisch gebrautes Weißbier kredenzen. Doch da sein Braumeister ausfällt, soll Alfred Sanktjohannser, kurz der Sanktus, ...
Konrad Haslinger will sein erstes Bier-Wellness-Hotel eröffnen und zu diesem Anlass ein frisch gebrautes Weißbier kredenzen. Doch da sein Braumeister ausfällt, soll Alfred Sanktjohannser, kurz der Sanktus, einspringen. Als kleines Dankeschön, darf er mit Familie anreisen und gleich die Annehmlichkeiten genießen. Doch daraus wird nichts. Denn schon am ersten Festabend spürt Sanktus große Spannungen unter den Gästen und am Morgen sieht er den Haslinger tot im Pool treiben. Doch bis er die Polizei informieren kann, ist die Leiche spurlos verschwunden.
Als muss wieder einmal der Sanktus ran! Zusammen mit seinem Spezl, dem Graffiti begibt er sich auf Spurensuche.
Der neue Krimi um den Bierspezialisten Sanktus und seinen ganz besonderen Ermittlungsmethoden – süffig wie eh und je. Wieder ein ausgefuchster Plot um Bier und Brauwesen und die Eitelkeiten hinter der vorgeschobenen Trachtenseligkeit. Der Autor kennt sein Thema und es macht Spaß, mit ihm den Dialektausflügen zu folgen, ob das Fränkisch eines Polizeibeamten oder die bodenständige bayrische Mundart von Sanktus und seinen Freunden. Wer nicht alles versteht, muss nicht verzweifeln: im Anhang gibt es eine ausführliche Worterklärung.
Für manche Leser ist vielleicht der besondere Sprachstil gewöhnungsbedürftig, denn ganz wie im Gespräch wird manchmal auf das Verb verzichtet. Das ergibt eine sehr unmittelbare, originelle Sprache bei den Dialogen und da nur sehr dosiert eingesetzt – auch Sprachspaß.
Der Sanktus hat ja nun schon einige Fälle lösen können und ist im Lauf der Jahre nicht nur zum Ehemann und Vater, sondern auch zum erfolgreichen Craft-Brauer geworden und in seinem Bierwerkel würde ich nur allzu gern mal seine Sorten verkosten. Allerdings muss man nicht die Vorläufer kennen oder in Chronologie lesen, um mit dem Weißbier-Requiem seinen Krimispaß zu haben.