Rezension: Die Reise nach Sofia
Das Buch besteht aus drei kleinen Geschichten. Die erste beschreibt die Anreise Angelikas von Paris nach Sofia, bei der es Schwierigkeiten mit dem Flug gibt, so dass sie mit dem Zug quer durch Bulgarien ...
Das Buch besteht aus drei kleinen Geschichten. Die erste beschreibt die Anreise Angelikas von Paris nach Sofia, bei der es Schwierigkeiten mit dem Flug gibt, so dass sie mit dem Zug quer durch Bulgarien fahren muss. Sie selbst hat ihre Kindheit und Jugend in Sofia verbracht und möchte eine alte Schulfreundin besuchen. In der zweiten Geschichte ist sie dort angekommen. Die dritte Geschichte spielt dann in Paris. Angelika bekommt Besuch von ihrer bulgarischen Freundin, die zum ersten Mal im Westen ist.
Wie immer bei diesem Thema, fühle ich mich unbehaglich und irgendwie schuldig: schuldig, daß ich im Westen lebte, schuldig, daß ich herumreisen konnte, schuldig, weil meine Strümpfe keine Laufmaschen hatten, schuldig, weil ich meine Zigarette nur halb aufgeraucht ausdrückte.
Angelika Schrobsdorff – Die Reise nach Sofia
Das Buch hat mir gut gefallen. Es lässt sich einfach lesen und gerade dadurch, dass ich momentan selbst seit wenigen Wochen in Sofia lebe, macht es die ganze Thematik noch interessanter. In dem Buch wird der Unterschied zwischen Westen und Ostern sehr deutlich – die unterschiedlichen Lebensumstände, Werte, Sorgen und Gedanken. Wie stark das heutzutage immer noch so ist, kann ich nicht beurteilen, aber es ist auf jeden Fall noch so und regt auf jeden Fall dazu an, über seine eigenen Privilegien nachzudenken.