Cover-Bild Methodische Grundlagen und Ergebnisse initiierter Vegetationsentwicklung auf  xerothermen Extremstandorten des ehemaligen Braunkohlentagebaus in Sachsen-Anhalt
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inkl. MwSt
  • Verlag: Borntraeger
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 167
  • Ersterscheinung: 20.05.2004
  • ISBN: 9783443642983
Anita Kirmer

Methodische Grundlagen und Ergebnisse initiierter Vegetationsentwicklung auf xerothermen Extremstandorten des ehemaligen Braunkohlentagebaus in Sachsen-Anhalt

Die Arbeit aus Halle ist ein schönes Beispiel angewandter Pflanzensoziologie aus dem mitteldeutschen Braunkohle-Abbaugebiet, wo nach der Wende große Bereiche stillgelegt wurden und sich in Melioration befinden. Untersuchungsgebiet sind Hänge des ehemaligen Tagebaus Goitsche bei Bitterfeld, wo sich stellenweise bereits in natürlicher Sukzession Sandtrockenrasen entwickelt haben. Unter dieser Zielvorstellung wurden auf drei Substraten (I quartäre Decksande, III sehr saurer tertiärer Aushub, II Mischung von I + III) kleine und große Dauerflächen über 7 Jahre untersucht. Neben spontaner Sukzession gab es Entwicklungshilfen durch Aufbringung von Mähgut benachbarter Sandtrockenrasen sowie Verpflanzung bzw. Aufschüttung entsprechender Rasensoden. Die Ergebnisse beruhen u. a. auf detaillierten Untersuchungen der Vegetationsentwicklung (z. T. mit Zählung und Verfolgung von Keimlingen), Untersuchungen des Diasporeneintrags und der Samenbank im Boden, sowie auf Keimungsexperimenten einiger Arten im Gewächshaus. Die sehr zahlreichen Daten sind in vielen Diagrammen übersichtlich zusammengestellt. Abschließende Hinweise für die Praxis lassen den Mähgutauftrag auf Sand als die beste Methode erscheinen. Auf ungünstigeren Substraten (das reine Tertiärmaterial war kaum zu begrünen) hat Sodenschüttung bessere Erfolge. Kostenkalkulationen zeigen, dass die hier verwendeten Methoden durchaus mit sonst üblichen Meliorationen mithalten können oder sogar billiger sind. Was von angewandten Vegetationskundlern schon seit über einem halben Jahrhundert angeboten wird, zeigt sich hier erneut: wenn man der Natur (bei kleinen Starthilfen) ihren Lauf lässt, gibt es teilweise bessere Erfolge der Begrünung, hier sogar mit Resultaten, die dem Naturschutz dienen können. So kann man nur hoffen, dass das Buch (40 EUR) die Praktiker von solchem Vorgehen überzeugt, wenn dabei auch Samenhandel und Baumschulen leer ausgehen. Hartmut Dierschke Tuexenia 25, 2005

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