Zu Beginn ein abwechslungsreicher Roadtrip, der zum Ende hin zu konstruiert war
Wieder einmal ist Mädelsabend, doch diesmal ist einfach alles anders. Die zufällige Frage nach der späteren Rente lässt die Stimmung in Null-Komm-Nix auf den Gefrierpunkt sinken. Damit aus der Katerstimmung ...
Wieder einmal ist Mädelsabend, doch diesmal ist einfach alles anders. Die zufällige Frage nach der späteren Rente lässt die Stimmung in Null-Komm-Nix auf den Gefrierpunkt sinken. Damit aus der Katerstimmung nach viel Prosecco nicht noch das böse Erwachen kommt, beschließen die Mädels einen Spontantrip an den Gardasee. Doch statt wie geplant, mit vier Frauen zu fahren, sehen sich zwei Tage später Sabine und Maria alleine Richtung Süden starten. Und dann kommt ein verhängnisvoller Tankstopp, der den Trip in den Süden zu einem echten Abenteuer werden lässt...
Anna Simon hat mit ihrem neuen Roman einen Roadtrip aufs Papier gebracht, der in den ersten beiden Dritteln voller Witz, Elan, Spannung und Abenteuer steckt. Die Geschichte wird mit einem sehr flüssigem Schreibstil erzählt und man kann ihr sehr gut folgen. Tolle Schlagabtausche und spitzige Dialoge geben den gelungenen Charakteren etwas Lebendiges und so fällt es mir leicht, den Protagonisten auf die Reise an den Gardasee zu folgen. Doch statt südlichem Flair und Dolce Vita erwartet mich am Gardasee leider eine böse Überraschung. Dort angekommen, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse, es geschehen zu viele Zufälle und die Geschichte wirkt plötzlich so, als müsse man auf dem letzten Drittel, das die Zielgerade einläutet, noch schnell alle Ideen und Wendungen einbringen, die es überhaupt in einem Buch geben kann. Dadurch wirkt der Roman sehr aufgesetzt und konstruiert, sodass mir leider in diesem Abschnitt der Lesespaß verloren gegangen ist.
Schade, denn der Roadtrip hat durchaus das Potential für einen echten Gassenhauer ...