Cover-Bild Von Nesthockern und Boomerang Kids
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inkl. MwSt
  • Verlag: Mensch & Buch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziologie und Anthropologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 284
  • Ersterscheinung: 12.2013
  • ISBN: 9783863874094
Anne Berngruber

Von Nesthockern und Boomerang Kids

Der Auszug aus dem Elternhaus als ein Schritt im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen
In dieser Arbeit ist einerseits von Interesse, wann junge Menschen faktisch von Zuhause ausziehen und welche Determinanten zu einem zeitlich früheren oder späteren Auszug sowie zu einer Rückkehr ins Elternhaus führen können. Als Determinanten werden soziodemographische Merkmale und die Verknüpfung mit anderen Statusübergängen im Lebensverlauf betrachtet.
Andererseits wird berücksichtigt, welche Folgen ein erster Auszug oder eine Rückkehr für die Ablösung von der Herkunftsfamilie haben können. Es besteht zum einen die Annahme, dass der Auszug zugleich mit einem stärkeren Gefühl des Erwachsenseins einhergeht. In diesem Kontext ist von besonderem Interesse, ob eine Rückkehr ins Elternhaus gleichzeitig auch die Reversibilität dieses Selbstverständnisses bedeutet. Das heißt, ob sich junge Menschen dann auch wieder eher als Jugendliche fühlen. Zum anderen wird untersucht, ob ein Auszug und eine Rückkehr die Beziehung zwischen Eltern und erwachsenen Kindern verändert. Beeinflussen Haushaltsgrenzen die jungen Erwachsenen bei ihren Eltern in schwierigen Situationen Rat und Unterstützung zu suchen?
Die empirische Grundlage dieser Arbeit sind die Daten der Studie „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A)“ des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Die hier herangezogene Untersuchungspopulation umfasst junge Erwachsene im Alter von 18 bis 32 Jahren. Mit Hilfe retrospektiv gestellter Fragen bietet die Querschnittserhebung AID:A zum einen die Möglichkeit, verschiedene Statusübergänge wie den ersten Auszug aus dem Elternhaus längsschnittlich zu untersuchen. Zum anderen können die jungen Erwachsenen durch Fragen zu ihrer momentanen Lebenssituation im Kontext ihrer räumlichen Selbständigkeit miteinander verglichen werden. Hierfür eignet sich AID:A insbesondere durch die Vielfalt an Fragen, die gerade bevölkerungsstatistische Daten wie beispielsweise der Mikrozensus oder auch andere Surveys nicht bieten. Während andere Studien den Fokus auf den Zeitpunkt des Auszugs aus dem Elternhaus und dessen Determinanten oder auch dessen Auswirkungen auf andere Statusübergänge legen, bietet AID:A ein breites Spektrum an Fragen zu Einstellungen, Befindlichkeiten und Lebenslagen der Befragten. Hinzu kommt, dass mit 7.584 Fällen auf eine verhältnismäßig große Untersuchungspopulation für die Auswertungen zurückgegriffen werden kann. Diese erlaubt beispielsweise eine Differenzierung der jungen Erwachsenen danach, ob sie in Ost- oder Westdeutschland geboren wurden, sowie nach ihrem kulturellen Hintergrund. Ein weiterer zu erwähnender Vorteil von AID:A ist die Berücksichtigung der zum Zeitpunkt der Befragung wieder ins Elternhaus zurückgekehrten jungen Erwachsenen, die in anderen deutschen Studien in dieser Form bislang nicht möglich ist.

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