Berührend, ehrlich uns aufwühlend
In Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens erzählt Anne Hoffmann die Geschichte der 17jährigen Elisa, deren Leben sich von heute auf morgen ändert.
Elisa besucht die Abschlussklasse eines Gymnasiums ...
In Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens erzählt Anne Hoffmann die Geschichte der 17jährigen Elisa, deren Leben sich von heute auf morgen ändert.
Elisa besucht die Abschlussklasse eines Gymnasiums und steht kurz vor dem Abutur, als sie das erste Mal eine Panikattacke bekommt. Sie ist mit der Situation komplett überfordert, da sie nicht weiß, was mit ihr und ihrem Körper geschieht und flüchtet sich auf die Toilette. Dort wird sie von Leo überrascht. Sie spielt alles herunter und kehrt in ihre Vorprüfung zurück, aber die Angst, dass es wieder passieren könnte bleibt. Und es passiert wieder. Ihr Zusatnd verschlechtert sich, sie schläft schlecht, kann sich kaum konzentrieren und verliebt sich zudem auch noch in Leo.
Um niemandem von ihren Problemen erzählen zu müssen, erfindet sie Geschichten, die das ganze aber nur noch schlimmer machen.
Der Schreibstil von Anne Hoffmann ist trotz des schweren Themas locker und leicht. Es gibt immer wieder Passagen, welche einen schmunzeln lassen. Vor allem aber für Betroffene oder ehemals Betroffene gibt es auch Stellen, die sehr schwer sind, daher würde ich das Buch nur bedingt Jugendlichen empfehlen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden, da es schon ziemlich krass triggert.
Der Charakter von Elisa ist sehr gut ausgearbeitet und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Ich habe selbst schon mit Pannikattacken zu tun gehabt und kann ihr handeln sehr gut nachempfinden, ebenso die Gefühle, die sie dabei hat und die Angst und Ungewissheit, was das alles zu bedeuten hat.
Auch die übrigen Charaktere sind sympathisch. Sie reagieren sehr gut auf das Thema, was im richtigen Leben leider nicht immer der Fall ist.
Es ist der Autorin sehr gut gelungen, den langen beschwerlichen Weg zu beschreiben, den Betroffene gehen. Angefangen bei den ersten Symptomen, über die Verdrängung und Verhamlosung, bis zur Einsicht, dass man Hilfe braucht. Auch zeigt es, dass selbst unter Kindern ein so enormer Leistungsdruck herrscht und die Erwartungen einfach so überspitzt sind, dass es zu solchen psychischen Erkrankungen ja leider immer häufiger kommt.