Das F im Feminismus steht für Freiheit
Der Feminismus in Europa hat eine lange, umstrittene und schwierige Geschichte seit der Aufklärung.
Seitdem (und auch davor) haben viele Menschen für die Gleichberechtigung und Menschenwürde sowie gegen ...
Der Feminismus in Europa hat eine lange, umstrittene und schwierige Geschichte seit der Aufklärung.
Seitdem (und auch davor) haben viele Menschen für die Gleichberechtigung und Menschenwürde sowie gegen alle Formen von Sexismus gekämpft.
Auch Viele haben schon Bücher über diesen Kampf geschrieben und versucht Lösungen zu finden. Anne Wizorek ist eine von ihnen. Die junge deutsche Frau ist Digital Media Consultant, Bloggerin, Autorin und Speakerin. Und eine Kämpferin, für einen Feminismus von heute. Darum geht es in ihrem ersten Buch.
„Weil ein Aufschrei nicht reicht. Für einen Feminismus von heute“ (Oktober 2014, Fischer Verlag) ist kein wissenschaftliches Buch, kein Sachbuch.
Es ist ein leidenschaftliches Buch. Der Stil der Autorin ist locker, leicht zu lesen, man spürt aber die vielen Emotionen - v.a. die Wut (Wut ist auch feminin!), die in ihr stecken.
In sieben Kapitel versucht sie darzustellen, dass wir immer noch in einer Gesellschaft, in einer Welt leben wo nicht alle Menschen die gleichen Rechte haben, wo immer noch schwerwiegende Diskriminierungen gegen Frauen bzw. gegen „Anderssein“ geschehen. Die Autorin benennt und beschuldigt auch die gesellschaftlichen Systeme, die diese Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten unterstützen und am Leben halten. Diese Systeme müssen aber einmal fallen, und es sind Viele, die dafür kämpfen – sagt der zweite Teil des Buches, in dem die MitstreiterInnen und Aktionen dargestellt, sogar Handlungsanweisungen gegen Hilfslosigkeit gegeben werden.
Ich muss gestehen, je mehr ich vom diesen Buch gelesen habe, desto wütender wurde ich auch. Wütend, betroffen, angesprochen. Meine Emotionen, meine Erfahrungen bezüglich Sexismus kamen in meinem Kopf hoch. Ich habe gemerkt, dass ich die Nachrichten im Fernsehen oder im Internet mehr sensibler verfolge, meine alltägliche Verhaltensweise gegenüber solchen Themen überprüfe, sogar verändere. Und ich denke, das ist das Ziel des Buches: Augen zu öffnen. Heute und jetzt.
Unsere Gesellschaft braucht solche Bücher und solche Bücher brauchen uns, LeserInnen, die ihre Botschaft in die Gesellschaft hinaustragen und selbst vermitteln. „Weil ein Aufschrei nicht reicht“, weil ein Buch nicht reicht. Wir gestalten unsere Zukunft, wie der letzte Satz des Buches sagt:
"Das F in Feminismus steht für Freiheit".