Band
der Reihe "Symposion / Philosophische Schriftenreihe"
48,00
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inkl. MwSt
- Verlag: Verlag Karl Alber
- Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 432
- Ersterscheinung: 06.2005
- ISBN: 9783495481561
Ousia - Psyche - Nous
Aristoteles' Philosophie der Lebendigkeit
Lebendigkeit wird von Aristoteles mit dem Begriff der psyche gefaßt. Mit ihm wird ein ganzheitliches Verständnis von Leben in einer komplexen Struktur der verschiedenen Vermögen eines Lebewesens, seiner Organe und seines Verhältnisses zur Umwelt entwickelt: Psyche geht als ontologische Grundkategorie des Lebendigen der Unterscheidung von Körper und Geist voraus, sie ist analog zur ousia der Grund von ›Lebendigem, insofern es lebendig ist‹.
Zentral dafür, was ein Wesen lebendig macht, sind neben seiner Selbstbewegtheit Wahrnehmung und Empfindungsfähigkeit; durch sie öffnet sich das leibliche Wesen zu seiner Welt, was Aristoteles mit einem vom physikalischen unterschiedenen Bewegungsbegriff zu beschreiben sucht. Der beseelte Körper, der Leib, ist das Band zwischen äußerer Umwelt und innerer Erfahrung. Die pathische Erfahrung von Welt ist zugleich ein aktives Sich-Verhalten des Lebewesens zu seiner Umwelt und zu sich als Selbst seiner Widerfahrnisse. In dieser aisthetischen, vorrationalen Erfahrung sind alle anderen bewußten Vermögen wie Denken, Urteilen und Handeln gegründet. Auch der nous ist für Aristoteles Teil der psyche und ihres Leibes; sein Tätigsein, Denken und vernunftgemäßes Handeln, ist Ausdruck von Lebendigkeit, die in den Kosmos aller anderen Lebewesen bis hin zum unbewegt bewegenden Gott eingebettet ist, deren Kenntnis Bedingung für ein geglücktes Leben gemäß der Aristotelischen Tugendlehre ist.
Erst in der modernen Phänomenologie erhielt der Leib und seine vorrationale Erfahrung wieder eine ähnliche Schlüsselstellung für das menschliche Selbstverständnis - jedoch ohne den weiten metaphysischen und kosmologischen Horizont, in dem Aristoteles' Lebendigkeitsbegriff steht. Die gegenwärtige philosophische Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Leben an die antike ganzheitliche Theorie des Lebendigen wieder anzuschließen, ist ein Anliegen dieser Arbeit.
Zentral dafür, was ein Wesen lebendig macht, sind neben seiner Selbstbewegtheit Wahrnehmung und Empfindungsfähigkeit; durch sie öffnet sich das leibliche Wesen zu seiner Welt, was Aristoteles mit einem vom physikalischen unterschiedenen Bewegungsbegriff zu beschreiben sucht. Der beseelte Körper, der Leib, ist das Band zwischen äußerer Umwelt und innerer Erfahrung. Die pathische Erfahrung von Welt ist zugleich ein aktives Sich-Verhalten des Lebewesens zu seiner Umwelt und zu sich als Selbst seiner Widerfahrnisse. In dieser aisthetischen, vorrationalen Erfahrung sind alle anderen bewußten Vermögen wie Denken, Urteilen und Handeln gegründet. Auch der nous ist für Aristoteles Teil der psyche und ihres Leibes; sein Tätigsein, Denken und vernunftgemäßes Handeln, ist Ausdruck von Lebendigkeit, die in den Kosmos aller anderen Lebewesen bis hin zum unbewegt bewegenden Gott eingebettet ist, deren Kenntnis Bedingung für ein geglücktes Leben gemäß der Aristotelischen Tugendlehre ist.
Erst in der modernen Phänomenologie erhielt der Leib und seine vorrationale Erfahrung wieder eine ähnliche Schlüsselstellung für das menschliche Selbstverständnis - jedoch ohne den weiten metaphysischen und kosmologischen Horizont, in dem Aristoteles' Lebendigkeitsbegriff steht. Die gegenwärtige philosophische Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Leben an die antike ganzheitliche Theorie des Lebendigen wieder anzuschließen, ist ein Anliegen dieser Arbeit.
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