Cover-Bild Going Zero
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Techno
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 26.04.2023
  • ISBN: 9783257071924
Anthony McCarten

Going Zero

Manfred Allié (Übersetzer)

Hat man als Einzelner überhaupt eine Chance gegen das System? Eine junge Bibliothekarin aus Boston ist entschlossen, es zu versuchen – ihr bleibt keine Wahl. Und so greift sie zu, als sich die Einladung zu einem ungewöhnlichen Kräftemessen bietet: dem Betatest von FUSION, einem Projekt der US-Geheimdienste und des Social-Media-Moguls Cy Baxter. Wem es gelingt, 30 Tage unauffindbar zu bleiben, dem winken 3 Millionen Dollar. Doch Kaitlyn geht es um etwas anderes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2023

Packende science fiction - oder doch realer Thriller?

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In einem Betatest eines riesigen Datensammelunternehmens und der CIA in den USA sollen 10 Versuchspersonen 30 Tage für jede Technik unauffindbar sein. Unter den "Zeros" ist auch eine Bibliothekarin, von ...

In einem Betatest eines riesigen Datensammelunternehmens und der CIA in den USA sollen 10 Versuchspersonen 30 Tage für jede Technik unauffindbar sein. Unter den "Zeros" ist auch eine Bibliothekarin, von der man annimmt, dass sie schnell gefunden werden wird. Was sollte sie auch gegen ein weltweit agierendes Sozial-Media-Unternehmen ausrichten, das die besten Hacker, die ausgeklügeltste Analyse- und Spysoftware hat und sogar die Geheiminformationen der CIA nutzen kann?

Kaitlyn ist eine sympathische Hauptfigur, die es nach dem Vorbild "David gegen Goliath", gegen die Macht eines ganzen Landes aufnimmt. Sie scheint gebrochen, einsam und als hätte sie nichts zu verlieren. Im Gegensatz zu den anderen Zeros, deren Beweggründe und Lebensrealitäten anschaulich beschrieben werden, bleiben ihre Beweggründe lange unklar. Unklar bleibt auch wegen der Andeutung ihrer psychischen Erkrankung lange, ob alles wirklich geschieht, oder ob sie es psychotisch erlebt. Es scheint alles möglich.

Der Roman, ob real-Thriller oder science fiction entwickelt bereits am Anfang einen großen Sog und eine knisternde Spannung. Es ist unglaublich real, was das Sozial-Media-Unternehmen mit ihren gesammelten Datenbergen und den extrem findigen Techniker*innen ans Licht bringen kann. Nichts bleibt verborgen, alles wird ans Licht gezerrt, in die Einzelteile zerlegt, Zusammenhänge hergestellt, alles bis ins Kleinste analysiert, sodass der Staat handhabe gegen alles und jeden hat. Die Geschichte bekommt einen derben Geschmack von Orwells 1984 und ist auch ähnlich bedrückend. Das macht es auch so spannend und greifbar.

Anthony McCarten gelingt es, wie in seinen anderen Romanen, unser soziales Gefüge und unser gesellschaftliches Leben und Streben infrage zu stellen. Die Moralische Frage drängt sich auf. Alles kommt auf den Prüfstand. Mit seinen klugen existenziellen Fragen regt er nachhaltig zum Nachdenken an. Es gelingt im hervorragend die Einzelnen glaubwürdig in das Geschehen zu bringen und deren Möglichkeiten sich zu verhalten auszuloten. Schwierige Entscheidungen müssen getroffen werden, manchmal mit dem Risiko um das eigene Leben. Denn das Experiment wirkt sich nicht nur auf die Versuchspersonen aus, es bringt auch das schlimmste aus den Beteiligten hervor, löst eine Dynamik aus, die die Kraft hat, alles zu zerstören.

Packender Thriller mit science fiction-Anteilen, nach dem Vorbild George Orwells. Ein Roman zum Nachdenken.

Veröffentlicht am 10.05.2023

Interessant umgesetzt

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In Going Zero geht es insgesamt um sehr viel: um einen Traum von einer sicheren Welt, um Mut, grenzenlose Freundschaft, Verrat und eine dystopische Vision. Die Idee hinter Going Zero ist, dass sich zehn ...

In Going Zero geht es insgesamt um sehr viel: um einen Traum von einer sicheren Welt, um Mut, grenzenlose Freundschaft, Verrat und eine dystopische Vision. Die Idee hinter Going Zero ist, dass sich zehn unterschiedliche Menschen vor einem hyperintelligenten System verstecken müssen. Dieses System soll die Sicherheit des Landes erhöhen und steht somit auf der Probe. Das Buch zeigt sehr gut auf, dass letztendlich die Menschen hinter den Systemen oft das eigentliche Problem sind. Diese Menschen werden in dem Buch sehr interessant beschrieben, sodass man als Leser schnell mit den Beteiligten mitfiebert. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man kommt schon allein durch die Spannung schnell durch das Buch. Der Spannungsbogen flacht allerdings ein paar Mal etwas ab, da einige Punkte relativ vorhersehbar sind. Einige Fragen bleiben am Ende leider offen und einige Informationen werden dem Leser vorenthalten. Insgesamt ist das Buch dennoch sehr spannend zu lesen und ist durchaus eine Lektüre, die einen auf mehreren Ebenen zum Nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 05.05.2023

Temporeiche Verfolgungsjagd

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Zehn Kandidaten haben in einem Betatest der US-Geheimdienste die Chance auf drei Millionen Dollar Preisgeld, wenn sie es schaffen, dreißig Tage unterzutauchen, ohne gefunden zu werden.

"Going Zero" hat ...

Zehn Kandidaten haben in einem Betatest der US-Geheimdienste die Chance auf drei Millionen Dollar Preisgeld, wenn sie es schaffen, dreißig Tage unterzutauchen, ohne gefunden zu werden.

"Going Zero" hat mich von Anfang an gefesselt. Der Countdown, die Perspektivenwechsel, der Einfallsreichtum der Kandidaten, um nicht gefasst zu werden, die kritische Betrachtung der Überwachung und derer erschreckend vielfältigen Möglichkeiten - all das fand ich faszinierend und klug inszeniert. Der Stil von Anthony McCarten ist prägnant, tempo- und handlungsreich. Die Kapitel sind dementsprechend kurz, häufiger Szenenwechsel und mit jeder Seite wird man schlauer. Während sich der erste Teil noch der Jagd widmet und die Zahl der gefassten Kandidaten rasant voranschreitet, überrascht Anthony McCarten im zweiten Teil mit einem Twist und einer zähen Bibliothekarin, die keiner auf dem Schirm hatte. Sehr unterhaltsam, wenn ich an die Überheblichkeit mancher Kandidaten denke, die glaubten, spielerisch leicht das Überwachungssystem zu überlisten und die so normal erscheinende Kaitlyn, die als letzter Zero im Fokus steht.

Fazit: Spannende und temporeiche Verfolgungsjagd mit überraschender Wende, tollem Schreibstil und einer Vielzahl an Überwachungsmöglichkeiten. Könnte mir eine Verfilmung gut vorstellen.

Veröffentlicht am 01.05.2023

Spannendes Katz- und Mausspiel

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Der Social-Media-Mogul Cy Baxter behauptet, dass FUSION, eine von ihm entwickelte Software, Terroristen und potentielle Gefährder schnell lokalisieren kann und dass FUSION, aufgrund der von ihr gesammelten ...

Der Social-Media-Mogul Cy Baxter behauptet, dass FUSION, eine von ihm entwickelte Software, Terroristen und potentielle Gefährder schnell lokalisieren kann und dass FUSION, aufgrund der von ihr gesammelten Daten, sogar dazu in der Lage ist, mögliche Gefahren zu erkennen und diese so zu verhindern. Die amerikanischen Geheimdienste sind interessiert. Deshalb steht der geheime Betatest der Software bevor. Zehn ausgesuchte Bewerber stellen sich der Herausforderung, 30 Tage unauffindbar zu bleiben. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 3 Millionen Dollar. Auch Kaitlyn, eine Bibliothekarin aus Boston, versucht Fusion die Stirn zu bieten und unterzutauchen. Cy Baxter ist sich sicher, dass die unscheinbare Bibliothekarin unter den ersten Kandidaten sein wird, die FUSION aufspürt. Doch Kaitlyn entwickelt sich schon bald zu einer großen Herausforderung...

Der Autor versteht es von Anfang an, Interesse an der Handlung zu wecken. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man schaut dabei sowohl den Jägern als auch den Gejagten über die Schulter. Dabei beobachtet man fasziniert, aber dennoch fassungslos, wozu die Software in der Lage ist. Beim Lesen schleicht sich deshalb ein mulmiges Gefühl ein.

An diesem Test nehmen nicht nur normale Bürger, wie die scheinbar arglose Bibliothekarin Kaitlyn teil, sondern auch Menschen, die aufgrund ihres beruflichen Hintergrunds ein große Herausforderung für FUSION sein sollten. Doch FUSION vermeldet schnell Erfolge. Dabei verfolgt man fasziniert, welche Vorkehrungen die Kandidaten treffen, um dann doch aufgespürt zu werden. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und wird außerdem zum Nachdenken angeregt.

In diesem Thriller erlebt man nicht nur ein spannendes Katz- und Mausspiel, sondern wird außerdem mit einigen Wendungen überrascht. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Spannung kann dadurch nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigt stetig an.

Ein hochspannendes Katz- und Mausspiel, das zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

wunderbar

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Laut seinem Erfinder ist das Programm "Fusion" in der Lage, jeden Menschen auf der Welt zu finden. Dabei können sämliche digitalen Fingerabdrücke, die jeder Mensch hinterlässt, zusammengeführt und ausgewertet ...

Laut seinem Erfinder ist das Programm "Fusion" in der Lage, jeden Menschen auf der Welt zu finden. Dabei können sämliche digitalen Fingerabdrücke, die jeder Mensch hinterlässt, zusammengeführt und ausgewertet und zur Ermittlung von Straftätern jeder Art verwendet werden. Als letzten Test werden 10 Personen ausgewählt, die freiwillig untertauchen und versuchen müssen 6 Wochen unauffindbar zu bleiben. Wer das schafft wird mehrere Millionen gewinnen.

Die Ausgangssituation ist spannend und wer Anthony McCarten kennt weiß, dass er beim Erzählen mit verschiedenen Handlungssträngen ein hohes Tempo vorlegen kann. Auch seinen ausgefeilten Schreibstil stellt er hier wunderbar vor. Vor allem mit der Bibliothekarin Kaitlyn weckt sofort die Sympathien der Leserschaft. Schnell wird klar, dass sie keineswegs ein dummes graues Mäuschen ist, sondern ziemlich ausgebufft darin, die scheinbar allmächtige Fusion-Software auszutricksen. Mit wunderbar kleinen und klugen Tricks, ohne Technik nur mit Frechheit und Schläue.

Ich mag einfach, wie McCarten erzählt. Der feinsinnige Humor, der immer wieder mal aufblitzt, die Verzweiflung der Fusion-Programmierer, Kaitlyns Ruhe und Engergie. Das gibt ein wunderbar rundes Leseerlebnis.