Cover-Bild Mascha, du darfst sterben
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 25.04.2016
  • ISBN: 9783579086347
Antje May

Mascha, du darfst sterben

Wenn der Tod Erlösung ist
Der schmerzvolle Weg einer Mutter, die für den Tod ihrer Tochter gekämpft hatDie 17jährige Mascha erlitt bei einem Verkehrsunfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Ihre Mutter kämpfte dafür, Maschas Leiden beenden zu dürfen, nachdem klar war, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen der Intensivmedizin für sie mehr Fluch als Segen waren. Antje Mays Buch ist der berührende Nachlass einer Mutter, der den schwierigen Entscheidungsprozess, die Tochter letztendlich aufzugeben, dokumentiert. Ihr bewegender Erfahrungsbericht nimmt die Leser mit in die Welt der Krankenhäuser, wo es häufig an Wärme, Menschlichkeit und Empathie fehlt.Ein Beitrag zur aktuellen Debatte um Sterbehilfe und IntensivmedizinEine außergewöhnliche SterbebegleitungÜber die Würde des Menschen in seiner letzten Lebensphase

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2016

Berührend, mutig, wichtig!

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-Zum Inhalt-

In „Mascha, du darfst sterben“ erzählt die zweifache, alleinerziehende Mutter – und gleichzeitig Autorin des Buches – Antje May von dem schweren Schicksal, das ihre Familie und ganz besonders ...

-Zum Inhalt-

In „Mascha, du darfst sterben“ erzählt die zweifache, alleinerziehende Mutter – und gleichzeitig Autorin des Buches – Antje May von dem schweren Schicksal, das ihre Familie und ganz besonders ihre Tochter Mascha getroffen hat.
Wie so oft beginnt die schicksalshafte Veränderung im Leben der Familie an einem ganz normalen Tag. Mascha ist auf dem Weg zum Bus, als sie vor der Tür ihres Wohnhauses von einem Auto angefahren wird. Schnell wird die Diagnose schweres Schädel-Hirn-Trauma gestellt und Mascha und ihre Angehörigen müssen von nun an eine scheinbar endlose Kette medizinischer Behandlungen über sich ergehen lassen.

May beschreibt ihre Erlebnisse in dieser Zeit – angefangen am Unfalltag, über Intensivstation, Reha und Hospiz – bis hin zu dem Tag, an dem sie Mascha gehen lassen darf. Schon nach kurzer Zeit ist absehbar, dass Mascha vermutlich nie wieder volles Bewusstsein erlangen wird, sonder stattdessen in einem Zustand des Wachkomas verbleiben wird.

Der festen Überzeugung nach, dass Mascha in einem solchen Zustand nicht hätte weiterleben wollen, kämpft ihre Mutter für das Recht, sie sterben zu lassen.

Geschrieben hat die Autorin das Buch kurz nach Maschas Tod in Finnland, wo sie in einsamer Atmosphäre versucht, wieder zu sich selbst zu finden. Als Leitfaden benutzt sie dafür ein Tagebuch, das die Angehörigen während der Klinikzeit geführt haben. So wechseln sich innerhalb des Buches eher nüchterne Darstellungen medizinischer Vorgänge, mit sehr emotionalen und persönlichen Gedankengängen ab.

-Meine Meinung-

„Vor dem Tod habe ich keine Angst, aber vor dem Sterben“
(-Mascha; S. 24)


„Mascha, du darfst sterben“ – das sagt schon den Titel, soll nicht unterhalten. Es ist kein schönes Buch und es ist auch kein einfaches Buch. Es ist ein Buch, über ein lebensbedrohlich erkranktes Kind, geschrieben von eben jenem Menschen, der so dicht dran ist, wie nur möglich. Der Mutter.
Und es ist ein Buch geprägt von einer schweren Frage:
Können wir uns in Zeiten des medizinischen Fortschritts, vor dem Hintergrund unseres Menschenbildes, unserer Vorstellung von Ethik und Würde, ganz bewusst dafür entscheiden, einen Menschen sterben zu lassen – ein Kind sterben zu lassen?
Antje May glaubt, dass sie diese Entscheidung treffen kann, denn sie ist sich ganz sicher, dass ihre Tochter sich ein solches Leben nicht gewünscht hätte.
Sie kritisiert ganz bewusst Aspekte der modernen Medizin, hinterfragt deren Sinn und Nutzen.
In diesem Buch spürt man das enorme Leid, das sie und ihre Familie zu tragen haben, nicht nur durch die schweren Verletzungen ihrer Tochter, Schwester, Enkelin, sonder ganz besonders, weil sie das Gefühl haben, sie mit den lebenserhaltenden Maßnahmen ihrer Würde und ihres freien Willens zu berauben.

Maschas Mutter konnte die Entscheidung, sie gehen zu lassen, für ihre Tochter treffen, denn zum Zeitpunkt des Unfalls wusste sie durch zufällige Gespräche sehr genau, was ihre Tochter wollte.
Aber nicht jeder weiß genau, wie seine Liebsten zu diesem Thema stehen und meist weiß man es ja nicht einmal selbst so genau.
Auch genau darauf will May aufmerksam machen. Jeder Mensch sollte sich entscheiden dürfen, wie sein Lebensende auszusehen hat. Die Autorin selber musste um das Sorgerecht für ihr Kind fürchten, als sie den Wunsch, ihre Tochter sterben zu lassen, laut aussprach. Sie möchte, dass es nie wieder jemandem so gehen muss. Möchte dem Tod ihrer Tochter durch den Einsatz für ein bewussteren Umgang mit unseren Kranken eine Art von Sinn geben.

-Fazit-

Ein mutiges, kritisches und vor allem wichtiges Buch!
Es ist Teil unseres „Menschseins“, das wir uns nicht gerne mit dem Thema Tod auseinandersetzen, ganz besonders nicht mit unserem eigenen. Wenn er dann noch plötzlich und unerwartet kommt, sind wir schnell damit überfordert.
Die Autorin hat es geschafft tiefe – auch für Laien verständliche – Einblicke in die Reichweite moderner Medizin zu geben, ohne dabei ihren Mittelpunkt – das Leid des Menschen zu lindern – aus den Augen zu verlieren.
Und das heißt nunmal nicht immer nur, die Abwesenheit von Schmerz. Manchmal kann es auch Leid bedeuten, sein Leben nicht zu gestalten, wie man es sich erhofft hatte.
Mascha sagte zu ihrer Mutter: „Ich möchte Leben, nicht nur existieren“.
Es ist ein Appell, sich bewusster den Fragen der Moral und Ethik zu stellen.

„Was Mascha braucht, hat sie vor einigen Monaten selbst gesagt: „Dass jemand einem die Hand hält, wenn man stirbt.“
(S. 160)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Therapie bis zum bitteren Ende

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Mascha du darfst sterben / Antje May 5/5
Mascha ist 17 Jahre alt als sie auf dem Weg zum Bus von einem Auto erfasst wird und ein schweres Schädel-Hirn Trauma erleidet. Sie wird zunächst ins künstliche ...

Mascha du darfst sterben / Antje May 5/5
Mascha ist 17 Jahre alt als sie auf dem Weg zum Bus von einem Auto erfasst wird und ein schweres Schädel-Hirn Trauma erleidet. Sie wird zunächst ins künstliche Koma gelegt und fällt danach über Monate ins Wachkoma. Ihr Gehirn ist aufs schwerste geschädigt und ein langer Leidensweg beginnt, nicht nur für Macha, auch für ihre alleinerziehende Mutter und den Bruder.
Ihre Mutter Antje hat während der ganzen Zeit in der Klinik Tagebuch über den Zustand der Tochter geschrieben und es ist schwer zu lesen was Macha alles mitmachen musste, man kann nur erahnen was sie davon mitbekommen hat, wahrscheinlich viel mehr als man von Wachkomapatienten annimmt.
Besonders schlimm fand ich das Wünsche der Mutter nicht respektiert wurden und alles darauf ausgelegt wurde nicht lebenswertes Leben zu erhalten, obwohl auch die Wünsche der Tochter genau feststanden und sie sich nie gewünscht hat so zu existieren. Zum Teil wird Antje schon mit Entzug des Sorgerechts bedroht wenn sie für Behandlungen gibt. Am Ende schafft sie es dann das ihre Tochter in ein Hospiz verlegt wird wo sie in Frieden sterben darf.
Das Buch ist keine leichte Kost, berührt und macht nachdenklich. Es zeigt wie wichtig es ist eine Patientenverfügung zu haben. Muss wirklich bis zum Ende die komplette Apparate Maschinerie genutzt werden? Was ist Leben, was ist existieren?
Ich konnte die Beweggründe nachvollziehen und stehe voll hinter der Entscheidung der Mutter.