Cover-Bild Lisario oder die unendliche Lust der Frauen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.01.2017
  • ISBN: 9783442714629
Antonella Cilento

Lisario oder die unendliche Lust der Frauen

Historischer Roman
Verena von Koskull (Übersetzer)

Neapel, Mitte des 17. Jahrhunderts. Die seit Kindestagen stumme Lisario erwacht aus einem mysteriösen monatelangen Schlaf. Erweckt hat sie der zwielichtige Arzt Avincente Iguelmano, der sie zum Lohn zur Frau erhält. Er nutzt sie für seine Obsession: Er will die weibliche Lust erkunden, um so die unheimliche Macht des anderen Geschlechts zu bannen. Doch einmal erwacht, sehnt sich Lisario nach einem Leben nach eigenen Vorstellungen – und brennt inmitten der von Pest und Revolten gegen die spanische Vorherrschaft erhitzten Stadt mit dem talentierten Bühnenmaler Jacques Colmar durch … Ein Roman wie ein barockes Wandgemälde: sinnlichopulent, doppelbödig, märchenhaft und doch modern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2017

Spannender, unterhaltsamer, historischer Roman

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Handlung:
Neapel im 17. Jahrhundert:
Lisaro ist stumm, denn ein Arzt hatte einen Fehler gemacht. Lisario wird älter und es ist Zeit, dass sie vermählt wird. Ihr Vater sucht schon nach einem passenden Gemahl ...

Handlung:
Neapel im 17. Jahrhundert:
Lisaro ist stumm, denn ein Arzt hatte einen Fehler gemacht. Lisario wird älter und es ist Zeit, dass sie vermählt wird. Ihr Vater sucht schon nach einem passenden Gemahl für Lisario, jedoch fällt diese in einen mysteriösen Schlaf, aus dem sie niemand erwecken konnte.
Eines Tages taucht der Arzt Avicente auf und er beobachtet Lisario Stunden, Tage und Wochen, an denen er Lisario zu streicheln begann.
Er streichelt sie an Händen, Beinen, und kam auch an Lisarios empfindliche Stelle zwischen ihre Beine, und Lisario erschauerte, jedoch schlief sie weiter.
Da Lisario nicht aufwachte, entließ die Familie Avicente. Doch genau da erwacht Lisario aus ihrem mysteriösen Schlaf... Sie wird mit Avicente vermählt, doch dieser will sie nur beobachten...
Dann trifft Sie auf Jaques, einen talentierten Bühnenmaler ...

Meine persönliche Meinung und Fazit:

Der Schreibstil ist sehr fließend, leicht zu lesen, historisch aber dennoch modern. Namen und kurze Dialoge kommen in Fremdsprachen vor (die Dialoge hätte man auch noch zusätzlich in Deutsch übersetzen können), jedoch mich persönlich hat dies nicht gestört.

Das Cover ist sehr passend für diesen historischen Roman, es ist schlicht gehalten, mit einer wunderschönen Frau in Rückenansicht. Passend zu Lisario...

Die Charaktere wurden sehr gut beschrieben und man kann sich jeden einzelnen Charakter sehr gut vorstellen. Avicente zum Beispiel, wie er sitzt, Lisaro beobachtet, zeichnet, grübelt und schreibt, und dennoch seine Launen..
Lisaro, stumm wie sie ist, jedoch lese gelehrt, schreibt heimlich Briefe an die heilige Mutter Gottes.

Der Roman erzählt von einem Arzt, der die Lust schriftlich erfassen möchte und sich dabei selber "verliert". Er vertieft sich immer mehr in dieses Thema hinein und vernachlässigt seine Frau.
Es wird von Malern und Künstler berichtet, von Prostitution und Homosexuellen.

Das Ende wird leider sehr traurig und dennoch hat mich dieser Roman gefesselt.

Mein Fazit: ein sehr spannender, unterhaltsamer, fabelhafter historischer Roman, bei dem man nicht den Faden beim Lesen verliert.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Trotz guter Charaktere eher nichtssagend

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>> Denn die Liebe ist nur Liebe, wenn sie keine Tücken hat, doch in dieser Ehe gab es eine Tücke, und man kann nicht allzu lange auf dem Teppich bleiben, wenn sich darunter eine Falltür verbirgt.

>> Denn die Liebe ist nur Liebe, wenn sie keine Tücken hat, doch in dieser Ehe gab es eine Tücke, und man kann nicht allzu lange auf dem Teppich bleiben, wenn sich darunter eine Falltür verbirgt. << Seite 72

Erster Satz

O verehrteste, liebste, teuerste Jungfrau Maria, am heutigen Tage, dem 16. März im Jahr des Herrn 1640, beginne ich im Alter von elf Jahren nach schwerer Krankheit, welche eine ewige Schande zu nennen, meine Mutter nicht müde wird und welche Immarella, die Dienerin, ein "maßloses Unglück" schimpft, mit diesem geheimen Briefheft.

Meinung

Seit ihrem elften Lebensjahr ist die junge Lisario stumm und kann ihre Gedanken und Gefühle nu heimlich und für niemanden einsehbar aufschreiben. Keiner weiß, dass sie dazu fähig ist und so wird das stumme Mädchen herum geschubst wie eine Puppe. Doch irgendwann wacht diese nicht mehr aus ihrem Schlaf auf. die Familie und Dienerschaft sind verzweifelt. Der aus der Niederlande geflüchtete Avicente Iguelmano versucht in Neapel als Arzt Fuß zufassen und soll sein Talent bei der schlafenden Schönheit beweisen.

Der Schreibstil ist sehr eigen und gewöhnungsbedürftig, andererseits aber auch sehr passend zur Geschichte und Zeit. Das Buch ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, welche unterteilt in Kapiteln, verschiedene Charaktere und Ereignisse folgen. Die Geschichte wird teils sehr oberflächlich erzählt und mal versinkt sie in Details, die man nicht alle aufnehmen kann, besonders bei den vielen Namen und Künstlern war es schwierig alle auseinander zu halten.
Die Charaktere waren interessant und abwechslungsreich. Lisario, zu Beginn ein Kind, entwickelt sich immer mehr zur Frau und entdeckt ungeahnte Lust und sehnt sich nach nichts sehnlicher als Freiheit. Ihr Ehemann Avicente verrennt sich immer mehr in seine Forschung und der Idee, dass die Frauen auch Lust empfinden können und tut für Beweise dafür vieles. Den Maler Jaques fand ich, entgegen der restlichen Charaktere als etwas schwach und nicht so interessant. Der junge Franzose flüchtet aus Rom vor seinem Künstlerkollegen und dessen Vernarrtheit in ihm. Er verguckt sich in Neapel in Lisario und lebt eigentlich nur noch für sie und denkt über keine Konsequenten nach.

Fazit

Ein Buch, was mich sehr gespalten zurück lässt. Einerseits lustig und amüsant, auf der anderen Seite nicht wirklich packend und so rauschten die Seiten eher nichtssagend an mir vorbei und konnte mich nicht für sich begeistern, trotz der guten Charaktere. 3/5 Sternen