Cover-Bild Gegen alle Regeln
17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.08.2017
  • ISBN: 9783426428153
Ariel Levy

Gegen alle Regeln

Eine Geschichte von Liebe und Verlust
Maria Hochsieder-Belschner (Übersetzer)

Die erfolgreiche New Yorker Journalistin Ariel Levy hat eine aufregende Affäre, eine liebevolle Ehepartnerin und den Wunsch nach einem Kind. Emanzipiert lebt sie nach ihren eigenen Regeln. Doch als sie eine Fehlgeburt erleidet, bricht alles auseinander.
Im fünften Monat schwanger reist Ariel Levy nach Ulan Bator in die Mongolei, um für eine ihrer Reportagen zu recherchieren. Kurz nach der Ankunft hat sie starke Schmerzen im Unterleib und bringt ihr Baby allein auf dem Badezimmerboden des Hotelzimmers zur Welt. Für wenige kostbare Minuten lebt ihr Sohn. Traumatisiert von ihrem Verlust und taub vor Schmerz tritt sie einige Tage später die Heimreise an. Ein Anknüpfen an ihr altes Leben ist nicht möglich, denn sie scheint ihrer Identität beraubt: Ihr Körper schreit nach seiner Mutterrolle und verhindert eine Rückkehr in ein vertrautes Frauendasein. Ariels Ehepartnerin Lucy hat sich zu diesem Zeitpunkt in den Alkohol und aus der Beziehung geflüchtet. So zersplittert das selbstdefinierte Leben der 37-Jährigen. Allem beraubt, bleibt ihr nur noch die Liebe zur Sprache.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2018

Außergewöhnlich

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Außergewöhnlich so ist diese Geschichte von einer Frau die ihr Lebens anders lebt als viele andere Frauen in Amerika. Levy ist Schriftstellerin und Journalistin.
Die Autorin erzählt von einem nicht alltäglichen ...

Außergewöhnlich so ist diese Geschichte von einer Frau die ihr Lebens anders lebt als viele andere Frauen in Amerika. Levy ist Schriftstellerin und Journalistin.
Die Autorin erzählt von einem nicht alltäglichen Leben von Liebe, Sucht und Verlust. Von der Sehnsucht nach Normalität. Die vorgestellten Charaktere haben wir in unserer Modernen Welt häufiger als wir uns das vorstellen können. Schade ist das die Schriftstellerin immer wieder abtriftet in Erzählungen die das Buch eher langweilig erscheinen lassen. Die eigentliche Geschichte die sehr traurig ist kommt dabei leider zu wenig zur Geltung. Man könnte die Geschehnisse noch besser beschreiben, wie Levy mit ihrem Schicksal schlussendlich umgeht.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Die bewegende persönliche Geschichte eines großen Unglücks

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Ariel Levy hat alles, was man sich nur wünschen kann. Sie ist eine äußerst erfolgreiche New Yorker Journalistin, die für außergewöhnliche recherchierte Geschichten durch die Welt reist. Sie ist emanzipiert, ...

Ariel Levy hat alles, was man sich nur wünschen kann. Sie ist eine äußerst erfolgreiche New Yorker Journalistin, die für außergewöhnliche recherchierte Geschichten durch die Welt reist. Sie ist emanzipiert, hat eine liebevolle Partnerin und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Als dieser Traum endlich wahr wird, geschieht das Unfassbare. Als sie für eine Reportage nach Ulan Bator reist, verliert sie ihren Sohn, den sie im 5. Monat schwanger nach starken Schmerzen im Badezimmer zur Welt bringt. Dieses Ereignis hinterlässt tiefe schmerzliche Spuren im Leben von Ariel. Sie muss erkennen, dass ihre heile Welt nicht exisitiert und eine Rückkehr in das normale Frauenleben schier unmöglich scheint.

Mit diesem autobiographischen Roman verarbeitet Ariel Levy ihr eigenes zutiefst schmerzliches Trauma: den Verlust ihres ungeborenen Sohnes. Ich lese nur selten autobiographische Geschichten. Aber dieser Roman hat mich persönlich durch seine emotionale und schonungslos ehrliche Sprache berührt, ja sogar aufgewühlt. Es ist ein sehr ruhiges Buch, das durch seine klare Sprache überzeugt. Ariel berichtet über ihr Kindheit und ihr Verhältnis zu ihren Eltern. Erzählt von ihrer Liebe zu Frauen, ihre Affären, Krankheiten und ihre unglückliche Beziehung zu Lucy, einer erfolgreichen Geschäftsfrau, die sich durch ihren Alkohol-Missbrauch zunehmend Ariel entfremdet. Ariel klagt nicht an, sie verarbeitet. Man spürt auf vielen Seiten die tiefe Hoffnungslosigkeit und auch den tiefen Schmerz, gleichzeitig aber auch die Hoffnung gepaart mit Mut. Ariel hat mir persönlich viel Respekt abgewonnen, da sie trotz allem noch Stärke ausstrahlt und natürlich ihre eigene Geschichte hier für alle offen legt. Sie spart nicht an vielen Denkanstößen, und lädt dadurch zum Nachdenken ein. Sie führt uns als Leser durch ein Tal der Tränen. Manch einer wird die Geschichte vielleicht ein wenig zu emotional, vielleicht teilweise als kitschig und klischeehaft betrachten. Für mich ist es eine offene und zu Herzen gehende Geschichte, die bewegt und klare Wort für eine schonungslose Wahrheit findet.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Etwas ziellos, doch wunderbar berührend

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„Als ich aus der Mongolei zurückkam, war ich so traurig, dass mir das Atmen schwerfiel.“ (S. 126)

Zusammenfassung. Ariel hat alles, was sie will: Eine liebevolle Ehe, einen guten Job und dann ist sie ...

„Als ich aus der Mongolei zurückkam, war ich so traurig, dass mir das Atmen schwerfiel.“ (S. 126)

Zusammenfassung. Ariel hat alles, was sie will: Eine liebevolle Ehe, einen guten Job und dann ist sie auch noch schwanger. Doch als sie auf ihrer letzten großen Reise das Kind verliert, bricht plötzlich alles über ihr zusammen.

Erster Satz. Reden Sie manchmal mit sich selbst?

Cover. Hätte ich mich wegen des Covers für oder gegen dieses Buch entscheiden müssen, dann wäre es sehr wahrscheinlich nichts geworden mit uns. Ich finde, das Cover hat etwas Altmodisches, etwas, das mich denken lässt, dass ich dieses Buch auch im Keller meines Elternhauses hätte finden können, irgendwo unten im Stapel der Bücher meiner Mutter oder meines Vaters. Also nein. Dieses Cover hat mich einfach gar nicht angesprochen.

Inhalt. Im Gegensatz zum Inhalt (zunächst). Es brauchte nur bis Seite sieben, bis zum ersten der gleich folgenden Buchzitate, um mich von der Notwendigkeit zu überzeugen, dieses Buch zu lesen. Die Emotion, die dort sprachlich erzeugt wird, hat mir den Atem geraubt und wäre ich an dem Tag etwas näher am Wasser gebaut gewesen, dann hätte meine Contenance nicht lange gehalten.
Ganz so begeisternd, wie ich die ersten Seiten empfunden habe, ging „Gegen alle Regeln“ dann jedoch leider nicht weiter.
Es änderte sich nichts an der sprachlichen Schönheit, doch ich hatte noch lange das Gefühl, dass alles, was wir hier zu lesen bekommen, irgendwie noch Vorgeplänkel ist. Ist es aber nicht. Natürlich, „Gegen alle Regeln“ ist schon laut Titel ein „Memoir über Liebe und Verlust“ und vielleicht gibt es nichts, was ich sagen könnte, das dieses Buch treffender beschreibt. Und trotzdem hätte ich mir gewünscht, ich hätte zwischendurch das Gefühl gehabt, dass diese Erzählung ein Ziel hat.

Personen. Die Personen sind in meinen Augen ein Pluspunkt dieses Memoirs. Sie sind glaubwürdig in ihrem Gewinnen und Scheitern, in ihren Stärken und Schwächen. Ich konnte der Ich-Erzählerin jede ihrer Emotionen abkaufen und wäre sehr wahrscheinlich bei dem Schicksalsschlag, der sie ihren Sohn verlieren lässt, ein emotionales Wrack gewesen - wenn nicht just in der Umgebung dieser schrecklichen Zeit die Emotionalität zurückgeschraubt schien. Emotion durch bewusste Nicht-Emotion oder schlicht das Unvermögen, sich mit der Unfassbarkeit der Ereignisse gefühlsmäßig näher auseinander zu setzen?
Doch das sind kleine Kritikpunkte. Alles in allem waren die Figuren sehr überzeugend und wirklich gelungen.

Lieblingsstellen. „Immer wieder werde ich von Gefühlen überwältigt, und ich stehe da und muss mich an der Arbeitsplatte in der Küche festhalten, an einer Stange in der U-Bahn oder am Körper eines Freundes, damit ich nicht umfalle.“ (S. 7)
„Sie verbreitete die warme Anständigkeit einer Sonnenblume.“ (S. 46)
„[…] dieses Lächeln, das direkt von der Sonne kommt.“ (S. 152)

Fazit. Eine faszinierende, bewegende Geschichte, der nur leider für mein Empfinden das letzte Fünkchen Großartigkeit fehlt.