Cover-Bild Eine Handvoll Lila
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 18.01.2018
  • ISBN: 9783734850301
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ashley Herring Blake

Eine Handvoll Lila

Birgit Salzmann (Übersetzer)

Lila lackierte Fingernägel sind das Markenzeichen von Grace und ihrer Mutter Maggie. Dabei könnten sie sonst nicht unterschiedlicher sein: die ehrgeizige Grace will nach der Schule Musik studieren, denn sie ist eine begabte Pianistin. Ihre Mutter dagegen ist das personifizierte Chaos und stolpert von einer schlechten Entscheidung in die nächste, ohne zu verstehen, was sie ihrer Tochter damit antut. Erst als Eva in ihr Leben tritt, glaubt Grace, sich mit ihrer Hilfe endlich aus den Fängen ihrer Mutter und der engen Kleinstadt befreien zu können. Doch als Maggie immer mehr an Bodenhaftung verliert, steht auch die Zukunft der beiden Mädchen auf dem Spiel. Jetzt ist es an Grace, sich und Eva zu retten, und endlich zu lernen, wie man liebt und wie man loslässt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2018

Eine bewegende Geschichte

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Inhalt:

Wieder einmal muss Grace umziehen. Dieses Mal heißt der neue Liebhaber ihrer Mutter Pete und wohnt in dem Bungalow, direkt neben Cate Katies einzigem Leuchtturm. Grace liebt diesen Leuchtturm, ...

Inhalt:

Wieder einmal muss Grace umziehen. Dieses Mal heißt der neue Liebhaber ihrer Mutter Pete und wohnt in dem Bungalow, direkt neben Cate Katies einzigem Leuchtturm. Grace liebt diesen Leuchtturm, doch sie sehnt sich auch nach einer festen Struktur. Wie kaum jemand in ihrem Alter sind ihr die Gefahren des Lebens, geprägt von Unsicherheit und Existenzangst, omnipräsent. Je hastiger das Leben, desto stärker das Bedürfnis nach Ruhe. Und je spürbarer die Unsicherheit, desto heftiger die bewusste oder unbewusste Sehnsucht nach Schutz.
Immer wieder geschieht jedoch etwas Unerwartetes und fast immer hat es mit Maggie, Graces Mutter zu tun, die in einer Kneipe dem Alkohol verfällt oder wieder etwas völlig Unüberlegtes tut, was die kleine Familie in Schwierigkeiten bringt.
Als Grace Eva kennenlernt, die vor kurzem ihre Mutter verloren hat, verändert sich einiges für Grace. Die Mädchen kommen sich näher und sind füreinander da. Doch wieder einmal ist es Maggie, die dafür sorgt, dass Graces Zukunft ins Wanken gerät.



Wichtigste Charaktere:

Grace muss stets für ihrer Mutter sorgen und aufpassen, dass diese nicht wieder etwas Unüberlegtes tut, was die „kleine Familie“ in Schwierigkeiten bringt.

Luca ist Graces bester Freund. Mit seiner aufheiternden und unbeschwerten Art, ist er Grace eine große Stütze.

Emmy ist Lucas Mutter. Sie und Maggie waren mal sehr gute Freundinnen.

Maggie ist Graces Mutter. Oft merkt sie gar nicht, welchen Schaden sie anderen Menschen mit ihren Worten und Handlungen zufügt. So vergisst sie den Geburtstag der eigenen Tochter oder klaut Geld von denen, die sie liebt, um jemand anderen etwas Gutes damit zu tun.

Evas Mutter ist erst vor Kurzem verstorben. Der Verlust sitzt noch immer sehr tief.

Pete ist Maggies aktueller Freund.

Jay ist Petes Sohn und Graces Exfreund. Nach der Trennung hat er prekäre Details der Beziehung auf Tumbl geteilt.



Schreibstil:

Als ich mit dem Lesen von „Eine Handvoll Lila“ begonnen habe, ging ich fest davon aus, eine Geschichte zu lesen, die sich mit einer gleichgeschlechtlichen Liebe auseinandersetzt. Ich erwartete die Konflikte, die sich aus den Reaktionen des Umfelds ergeben würden und die sich der Protagonistin stellen, die sich selbst erst einmal eingestehen muss, dass sie sich in die Freundin ihres besten Freundes zu verlieben droht. Die hieraus resultierenden Konflikte bleiben jedoch eher im Hintergrund.
Den Leser erwartet aber dennoch eine sehr zarte und sich langsam entwickelnden Liebesgeschichte der besonderen Art. Eva ist ein wenig verrückt. Sie liebt Erdnussbutter und Ausmalbücher und sie liebt das Ballett und ja, irgendwann liebt sie auch Grace. Grace hingegen hat bislang nur männliche Freunde gehabt. Über ihre Gefühle zum weiblichen Geschlecht ist sie sich aber durchaus bewusst. Die erste große Liebe entwickelt sich langsam und sehr nachvollziehbar.

Der wahre Kern der Geschichte ist aber ein anderer. Maggie, Grace Mutter, leidet, seit Grace sich erinnern kann, an einer psychischen Erkrankung, die sich beide allerdings nicht einzugestehen trauen. Die Tochter ist es, die sich um die Mutter kümmern muss und die dafür sorgt, dass Geld für Nahrung und Lebensunterhalt vorhanden ist. Nicht selten muss Grace Maggie in Kneipen begleiten oder zusehen, wie sie sich mit Herz und Seele in einen neuen Partner verliebt. Diese Eskapaden enden aber meist in einem Desaster. Grace ist es, die einen Ausweg finden muss oder die wieder einmal ihre Koffer packen soll, um in die nächste Stadt zu ziehen, wo gewiss alles besser wird.

Nicht selten hatte ich Mitleid für Grace. Denn Grace hat Ziele und Wünsche, die immer wieder an den Taten und Worten ihrer Mutter zu scheitern drohen. Halt findet das Mädchen nicht selten bei ihrem besten Freund Luca und dessen Mutter Emmy.

Eine Handvoll Lila hat bei mir oft für Unverständnis und Wut gesorgt.
Einen der größten Kritikpunkte sah ich im Verhalten von Graces engsten Bezugspersonen, die stets das Wohlbefinden von Eva im Blick hatten. Dabei wäre es doch eigentlich Grace gewesen, um die man sich hätte kümmern müssen.
Nicht nur, dass die eigene Mutter dazu neigte, den Problemen von anderen Menschen ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken, sich mit Leib und Seele für diese Fremden aufzuopfern und dabei sich selbst und vor allem auch Grace zu vernachlässigen und aufs Übelste zu verletzen, auch Luca und Emmy verlangten so viel von Grace. So sollte das Mädchen Evas Befindlichkeiten über die ihrer Mutter stellen. Sie sollte sich in die Beziehung der zwei Menschen einmischen, die ihr am meisten bedeuteten. Wie man so etwas von Grace verlangen kann, war für mich unverständlich.

Für mich stellte Grace einen unglaublich starken Charakter dar. Ich habe sie bewundert für ihre Loyalität und für den Umgang mit ihrer Mutter, aber auch für das Verständnis gegenüber den Forderungen ihres besten Freundes und dessen Mutter.



Fazit:

"Eine Handvoll Lila" beschäftigt sich mit den Themen gleichgeschlechtliche Liebe und einer sehr schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. Der Leser verfolgt die Geschichte eines Mädchens, das früh lernen muss, dass das Leben sehr unbeständig ist. Träume und Wünsche drohen stets zu zerbrechen. Umso bewundernswerter ist die mentale Stärke der Protagonistin.

Eine Geschichte, die emotional bewegt, die das Thema psychische Störung ausführlich behandelt und zugleich eine sehr zarte und schöne Liebesgeschichte in den Vordergrund stellt.



Buchzitate:

Manchmal reden wir um sie herum, machen Andeutungen über diese beiden Frauen – eine tot, eine lebendig, beide verloren -, aber wir kommen nie richtig auf den Punkt. Wir sind zwei mutterlose Mädchen unter dem schwarzen Nachthimmel.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Eine handvoll Lila

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Ich habe mich sehr gefreut "Eine Handvoll Lila" zu lesen und war gespannt darauf was die Geschichte für mich bereithalten würde. In dem Buch geht es um Grace, welche sehr gut Klavier spielen kann und ihre ...

Ich habe mich sehr gefreut "Eine Handvoll Lila" zu lesen und war gespannt darauf was die Geschichte für mich bereithalten würde. In dem Buch geht es um Grace, welche sehr gut Klavier spielen kann und ihre Finger immer in einem Lila lackiert. Sie hat einen wundervollen besten Freund, der alles für sie tut und die beiden gehen wirklich durch dick und dünn. Dann trifft Grace auf Eva und alles verändert sich. Doch die Beziehung zur ihrer Mutter wird in der Zeit immer schlechter und Grace muss lernen auch endlich mal an sich zu denken.

Ich war wirklich gespannt, wie das Buch sein wird, und hatte sehr hohe Erwartungen an die Geschichte. Doch nicht all meine Erwartungen wurden erfüllt, weil das Buch ein paar kleine Schwachstellen hatte.


Am Anfang des Buches dachte ich, ich würde eine sehr einfache und romantische Geschichte lesen, aber alles wurde schließlich ernster und vor allem auch emotionaler. Es war für Grace mal wieder so weit die Koffer zu packen, weil ihre Mum erneut einen Mann gefunden hatte. Und diese Sache schon zu Anfang zu lesen, hat mich wirklich traurig gemacht. Grace schien gegenüber ihrer Mutter eher die erwachsene zu sein, weil es mir so vorkam, als würde Maggie sich einfach nicht binden können und ihre Tochter immer wieder an einen anderen Ort schleppte. Doch noch trauriger hat mich die Tatsache gemacht, dass Maggie nicht wirklich eine Mutter für Grace war und immer nur zuerst an sich dachte und dann an ihre Tochter. Sie war trotz der Tatsache, dass sie erwachsen ist, einfach vollkommen naiv und dumm. Diese Beziehung zwischen Maggie und Grace ist sehr schwer und ein großer Teil des Buches dreht sich um die beiden, und da ich Maggie wirklich gehasst habe, mochte ich es leider gar nicht über sie zu lesen und da hat sich an diesen Stellen das Buch für mich ein wenig in die Länge gezogen und ich wollte einfach nur weiter.



Dann gab es noch Eva, und als Grace das Mädchen kennengelernt hat, war irgendwie alles anders und auch vollkommen romantisch. Die beiden konnten sehr gut miteinander reden und Eva, welche erst ihre Mutter verloren hat, wirkte nun wieder glücklich und unbeschwert, als wäre ihreganze Last von den Schultern gefallen. Was ich jedoch sehr schade finde, ist die Tatsache, dass durch die Probleme mit Grace und ihrer Mutter die Beziehung der beiden sehr kurz kam und es durch die Probleme mit Maggie auch Probleme mit Eva gab.


Die Beziehung zwischen Lucas und Grace hat mich auch sehr gut gefallen. Die beiden haben eine besondere Beziehung und Lucas ist wie ein großer Bruder für Grace. Sie halten zusammen und vor allem Grace hat so eine Freundschaft wirklich verdient bei dem ganzen Chaos in ihrem Leben. Ebenfalls halt hat ihr Emmy gegeben, die Mutter von Lucas, eine sehr warmherzige Frau, die mich mehr als einmal an Molly aus Harry Potter erinnert hat.



Alles in allem mochte ich die Geschichte um Grace wirklich sehr gerne. Das Einzige, was mich wirklich gestört hat, war Maggie, aber ansonsten fand ich die Stärke von Grace wirklich bewundernswert und ich mochte es auch wie Ashley Blake dieses Buch geschrieben hat. Ich würde gerne wieder ein Buch der Autorin lesen und kann euch die Geschichte wirklich nur empfehlen und vielleicht kommt ihr mit Maggie ja besser klar als ich!

Eure Julia ❤

Veröffentlicht am 13.03.2018

Ein besonderes Buch mit einigen Schwächen und wichtigen Themen!

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Meine Meinung:

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn zum einen finde ich die sehr brisante Thematik interessant, die in vielerlei Hinsicht immer noch so eine Art Tabu-Thema einnimmt, zum anderen ...

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn zum einen finde ich die sehr brisante Thematik interessant, die in vielerlei Hinsicht immer noch so eine Art Tabu-Thema einnimmt, zum anderen ist es die Autorin selbst, die meine Aufmerksamkeit erhascht hat.

Der Schreibstil von Ashley Herring Blake ist sehr sinnlich und gefühlvoll. Sie weiß mit einem Thema umzugehen und mit ihrem Schreibstil sehr offen, leichtfüßig und spielerisch dieses zu inszenieren. Es hat mir sehr gut gefallen wie sie mit dem Thema Bisexualität arbeitet. Auch das gerade Grace, die sonst jegliche soziale Beziehung von sich schiebt, den Menschen mit einer gewissen Grundabneigung entgegen tritt und sie mit ihrer zickigen und missmutigen Art von sich freihält, geht gerade mit diesem Thema sehr offenherzig und selbstverständlich um. Sie verbirgt nicht ihre wahren Gefühle und lernt sich gerade für die Menschen einzusetzen, die ihr nahe stehen.

Schade jedoch finde ich, dass gerade diese Einstellung das ist, was Grace am Ende ausmacht, denn ansonsten hatte sie etwas an sich, was mich mit ihr so gar nicht warm werden lässt. Vielleicht ist es dieses leicht egoistische, dass sie dank der Beziehung zu ihrer Mutter erlernt hat, die sie und ihre Träume und Wünsche immer hinter den Eigenen angestellt hat, oder gar eben die harte Schale welche sie zum Eigenschutz um sich herum aufgebaut hat, die auch gegenüber dem Leser zu existieren scheint und diesen von ihr freihält. Keine Ahnung, wirklich nicht, aber es führte unweigerlich dazu, dass ich zu ihr absolut keine Beziehung aufbauen konnte, was ich persönlich immer noch sehr schade finde.

Die Beziehung zu Eva kam mir irgendwie zu kurz und auch zu oberflächlich herüber. Klar hier handelt es sich um ein Jugendbuch, aber dennoch hätte es etwas mehr Tiefgang vertragen um das Thema so etwas intensiver und auch wichtiger erscheinen zu lassen. Es hat etwas von der ersten Liebe, zärtlich und unerfahren, ängstlich und freundschaftlich. Nun ja, eben einfach nur niedlich zu lesen.

Sehr wichtig empfand ich auf jeden Fall, dass es gegen Ende zu einem klärenden und offenen Gespräch zwischen Mutter und Tochter kommt, denn wenn eins auf jeden Fall wichtig ist, ist es, dass man nicht im Streit auseinandergehen sollt, sondern einen gemeinsamen Weg rRichtung Lösung ebnen sollte.

Das Cover finde ich absolut spitze. Mit seinen Details verkörpert es das Hobby und die Leidenschaft von Grace, aber auch die Farbe Lila kommt in diesem Zusammenhang wunderbar zur Geltung!

Fazit:

Dieses Buch enthält wirklich sehr wichtige Themen, die leider immer noch zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Für mich hat die Autorin gerade die Themen wie Beziehungen, Freundschaften und die eigene Sexualität sehr gut umgesetzt, lediglich scheiterte das perfekte Buch daran, dass die Hauptprotagonistin ein reinstes Nervenbündel ist, der niemanden an sich ran lässt und die Geschichte an sich noch etwas mehr Tiefgang hätte vertragen können.
Davon einmal abgesehen wurde ich gut unterhalten, auch wenn es meinen Geschmack nicht zu 100% getroffen hat.