Cover-Bild Deine Briefe lege ich unter die Matratze
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Kinder & Jugend / Biografien
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 17.09.2015
  • ISBN: 9783789129438
Astrid Lindgren, Sara Schwardt

Deine Briefe lege ich unter die Matratze

Ein Briefwechsel 1971 - 2002
Lena Törnqvist (Herausgeber), Birgitta Kicherer (Übersetzer)

"Deine Briefe lege ich unter die Matratze" ist ein tief berührendes Werk, das aus einer einzigartigen Brieffreundschaft zwischen der legendären Kinderbuchautorin Astrid Lindgren und der jungen Sara Schwardt hervorgeht. Beginnend mit einem Brief von der damals zwölfjährigen Sara an Lindgren im Jahr 1971, entwickelt sich über die Jahre ein außergewöhnlicher Austausch, der nicht nur Einblicke in persönliche Gedanken und Erlebnisse beider bietet, sondern auch eine Generationen übergreifende Verbundenheit offenbart. Trotz eines Altersunterschieds von 50 Jahren teilen sie ihre Sichtweisen auf das Leben, die Liebe und menschliche Beziehungen, was diesen Briefwechsel zu einem Zeugnis tiefer Menschlichkeit und Verständnis macht. Bereichert wird das Buch durch zahlreiche Fotos und Faksimiles der Originalbriefe, die einen authentischen und sehr persönlichen Blick in das Leben und den Charakter von Astrid Lindgren gewähren.

  • Einzigartiger Einblick in das Leben von Astrid Lindgren : Dieses Buch bietet eine seltene Gelegenheit, die persönlichen Gedanken und Ansichten einer der beliebtesten Kinderbuchautorinnen aller Zeiten zu entdecken.
  • Tiefe, generationenübergreifende Freundschaft: Eine berührende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, die zeigt, wie zwei Menschen unterschiedlichen Alters einander verstehen und bereichern können.
  • Umfangreiches Material : Angereichert mit Fotos und Faksimiles der Originalbriefe, bietet das Buch einen authentischen und visuell ansprechenden Einblick in den Briefwechsel.
  • Inspirierend und bewegend : Die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der Sara Schwardt und Astrid Lindgren ihre Gedanken und Gefühle teilen, macht dieses Buch zu einem inspirierenden Leseerlebnis.
  • Hoher literarischer Wert : Die Kritiken heben die literarische Qualität und die menschliche Tiefe des Buches hervor, was es zu einem wertvollen Bestandteil jeder Bibliothek macht.
  • Empfohlen für alle Altersgruppen : Obwohl es die Korrespondenz zwischen einer Erwachsenen und einem Kind darstellt, ist das Buch sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene eine bereichernde Lektüre.
  • Pädagogisch wertvoll : Das Buch wird empfohlen für alle, die mit Kindern, Jugendlichen oder Familien arbeiten, da es wertvolle Einblicke in die Gedankenwelt junger Menschen und die Bedeutung einer Mentorfigur bietet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Astrid Lindgren ganz Privat?

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Der Klappentext:

Säckeweise bringt der Postbote über die Jahre Briefe von Kindern in Astrid Lindgrens Stockholmer Wohnung. Astrid Lindgren bemüht sich nach Kräften, alle Post zu beantworten, aber meist ...

Der Klappentext:

Säckeweise bringt der Postbote über die Jahre Briefe von Kindern in Astrid Lindgrens Stockholmer Wohnung. Astrid Lindgren bemüht sich nach Kräften, alle Post zu beantworten, aber meist bekommen die Kinder nur eine kurze Antwort. Umso erstaunlicher ist es, dass die große Schriftstellerin über Jahrzehnte einen Briefwechsel mit der jungen Sara Schwardt unterhält. Doch ein Gefühl der Verbundenheit lässt sie Anteil nehmen am Leben des einsamen, temperamentvollen Mädchens. So erzählt Sara davon, dass sie sich häßlich fühlt, von ihren Problemen in der Schule und den ständigen Streitereien mit ihren Eltern, von kleinen Kümmernissen und großem Schmerz. Und Astrid Lindgren hört zu, gibt Rat und öffnet sich ihrerseits: Sie schreibt ihre Ferienerlebnisse mit ihren Enkeln, über die Trauer nach dem Tod ihres Bruders und darüber, welch Kopfzerbrechen ihr die schwierigen zwei letzten Kapitel der „Brüder Löwenherz“ machen. Auch wenn die Briefe im Laufe der Zeit spärlicher werden, hört der Kontakt doch nie auf, und so ist dieser Briefwechsel das Zeugnis einer großen Freundschaft zwischen zwei außergewöhnlichen Menschen.

Meine Meinung:

Die kleine Sara schreibt einen Brief an Astrid Lindgren. Wie es scheint, ist das vollkommen normal, denn täglich schreiben hunderte Kinder Briefe an die Autorin. Doch Sara hat eine forsche Bitte: Sie möchte eine Rolle in einem Film – und Astrid Lindgren soll ihr dabei helfen! Sie würde doch bestimmt jemanden kennen, der ihr eine Rolle in dem Film besorgen könnte, sie sei ja schließlich berühmt. Und außerdem wäre Sara sowieso die beste für diese Rolle sie die Rolle nicht bekommen würde, würde sie ihres Lebens nicht mehr froh. Die Autorin antwortet, aber nicht mit ein paar Zeilen, in denen sie Sara vertröstet. Nein, sie liest ihr richtig die Leviten. Das lässt Saras nächster Brief jedenfalls vermuten, denn Sara war so wütend über Astrids Antwort, dass sie ihn einer späteren Aussage nach zerriss und das Klo hinunter spülte. Sara entschuldigt sich und so nimmt eine tiefe, über mehrere Jahrzehnte währende Freundschaft ihren Lauf.

Schon aus ihrem ersten Brief lässt sich herauslesen, dass mit dem kleinen Mädchen Sara etwas nicht stimmt. Sie schreibt keine gewöhnliche Fanpost frei nach dem Motto: „Liebe Astrid, deine Bücher finde ich toll. Bitte schreib mir zurück. XY“. Nein, dieses Mädchen aus dem ersten Brief ist forsch, frech, eingebildet und laut. Doch schon bald wird klar, was für ein falsches Bild man von Sara bekommen hat. Hinter der Fassade kommt schnell das einsame und verletzliche Mädchen mit einer gewissen Tendenz zur Depression zum Vorschein. Jeder Brief kommt einem Hilferuf gleich. Trotz der Hilfe durch ihre lebenserfahrene Freundin Astrid findet Sara sich in der normalen Welt nicht zurecht. Erst in ihrem letzten Brief, den sie extra für dieses Buch verfasst hat, sieht man endlich die selbstbewusste Frau, die sie mit Astrid Lindgrens Hilfe geworden ist.

Zu Beginn des Buches fragt man sich wie dieser Briefwechsel entstehen konnte, denn jeden Tag versuchte Astrid Lindgren mehrere Hundert Briefe von Kinder zu beantworten. Woher rührt das Interesse an der kleinen Sara, an ihren wirren Ideen und ihrer erfolglos versteckten Unsicherheit? Vielleicht hat sich die erfolgreiche Autorin und alte Frau Astrid Lindgren in der kleinen Sara wiedererkannt. Die Autorin geht auf alles was Sara schreibt ein und versucht das Mädchen immer wieder in die richtige Richtung zu lenken. Sie bestärkt sie bei vielen Entscheidungen und macht ihr immer wieder auf neue Mut.

Das Buch gibt einen tollen, leider aber recht kurzen Einblick in die Personen Astrid Lindgren und Sara Schwardt. Trotz den wenigen Briefen die sich beide in den vielen Jahren geschrieben habe, merkt man wie lieb sich beide hatten und welch große Vertrauensbasis zwischen den beiden herrschte.

Im Vorwort erzählt Lena Törnqvist, die nach dem Tod Astrid Lindgrens, beim Sortieren ihres Archivs auf die Briefe gestoßen war, von der Arbeit an dem Buch und den Besonderheiten der Briefe. So schrieb Sara meistens per Hand und mit Bleistift, während Astrid Lindgren als gelernte Sekretärin alles mit ihrer Schreibmaschine tippte. Im Verlauf des Buches finden sich neben den Texten auch einige Fotos von Sara und Astrid, sowie drei Abdrucke der Briefe der beiden. Leider muss ich das zum Anlass nehmen um einen kleinen Wermutstropfen einzubringen. Die Briefe zeigen deutlich wie emotional der Austausch zwischen den beiden war. Saras noch stärker als Astrids, aber dieser Eindruck entsteht wohl auch dadurch, dass Sara in ihrer Handschrift erscheint. Vieles wird hervorgehoben, vieles gar mehrfach unterstrichen oder durchgestrichen und neu verfasst. Es finden sich auch Notizen und Anmerkungen der beiden in den Briefumschlägen, falls ihnen nicht genug Platz auf dem Papier blieb. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man mehr oder sogar alle Briefe passend zu der Übersetzung abgedruckt hätte. Denn leider geht in der Übersetzung und im Druck einiges von der Intensität und Authentizität der Briefe verloren. Ja, ja, ich weiß. Jammern auf hohem Niveau. Aber schön wäre es doch gewesen. Gerade bei Saras Briefen.

Ansonsten war das Buch für mich das pure Vergnügen und mit seinen 204 Seiten eine großartige Lektüre für zwischendurch. Wer Astrid Lindgren mag (oder liebt ) kommt an diesem Buch nicht vorbei! Es gibt einem einen tollen und intimen Einblick in die Frau, Freundin und Mutter Astrid Lindgren.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Ein Briefwechsel, der zeigt wie liebenswürdig und großherzig Astrid Lindgren war!

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Die zwölfjährige Schwedin Sara Ljungcrantz richtet 1971 einen Brief an die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Sara will Schauspielerin werden und erhofft sich dabei Unterstützung. Die Schriftstellerin, ...

Die zwölfjährige Schwedin Sara Ljungcrantz richtet 1971 einen Brief an die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Sara will Schauspielerin werden und erhofft sich dabei Unterstützung. Die Schriftstellerin, die es sonst bei einem kurzen Brief an ihre Fans belässt, antwortet - und schreibt Sara immer wieder. In 30 Jahren kommen über 80 Briefe zusammen.


"Life is not so rotten as it seems" - das Leben ist nicht so mies, wie es erscheint.

Astrid Lindgren ist für mich der Inbegriff einer Autorin. Ihre Figuren, allen voran Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga trugen mich durch meine Kindheit. Ihr verdanke ich meinen Leseeifer, Phantasie und viele Geschichten, an die ich mich auch heute noch gern erinnere. Welches Bild zeigt sich nun in den Briefen über die Person Astrid als Mensch?

Sara, 12 Jahre alt, schwänzt und ist unbeliebt in ihrer Schule. Sie möchte Schauspielerin werden. In ihrem Brief an Astrid Lindgren bittet sie sie um Hilfe für eine Hauptrolle und kritisiert gleichzeitig die schauspielerische Leistung von Annika und Thomas in der Pippi Verfilmung. Die Absage Lindgrens ist scheinbar überdeutlich ablehnend und Sara entschuldigt sich für ihr Anliegen. Diese erste Antwort Lindgrens ist nicht mehr existent, zu eindeutig war vielleicht die Kritik. Jedenfalls schweigt sich Schwardt über den Inhalt aus, angeblich aus Rücksicht auf die Autorin. Was sie aber nicht davon abhält, diese Briefe zu veröffentlichen, die auf Wunsch Astrid Lindgrens unter Geheimhaltung fielen. Waren es finanzielle Gründe oder der Reiz auch berühmt zu sein?

Doch etwas an ihrem Entschuldigungs-Brief rührt die Autorin und es entsteht ein tieferes Interesse für das sprachgewaltige, aber auch schwierige Kind. in den folgenden Jahren gibt es einen regen Briefwechsel, der zeigt wie Astrid Lindgren dem Mädchen Mut zuspricht und sie zu einem positiven Selbst aufbaut, sie immer wieder motiviert. Manchmal kommt mir das Ganze wie eine psychologische Hilfe vor, denn Astrid Lindgren hielt an diesem Briefwechsel trotz eigener Probleme oder Zeitmangel fest.
Ich glaube, Astrid Lindgren ist wohl wirklich so ein liebenswürdiger und herzlicher Mensch gewesen, wie es aus den Briefen zu ahnen ist.
Sie mischte sich immer wieder in aktuelle politische Debatten ein und kämpfte bis zu ihrem Tod 2002 für die Rechte von Kindern.

Doch nun zu Sara! Sie ist ein schwieriger Typ und wurde von Astrid Lindgren stets respektiert und wiederholt ermutigt, ihr Leben in den Griff zu bekommen und auf einen guten Ausgang zu hoffen. Ob es das Schwänzen war, die Raucherei oder ihr angeblich geringes Selbstbild, Astrid fand die richtigen Worte, um dem Kind Verständnis und Nähe zu spenden. Auch als Teenie zeigt Sara wie sie um Aufmerksamkeit buhlt. Sie bezeichnet sich als häßlich, um von ihrer Brieffreundin das Gegenteil zu hören/lesen. Sie bekam stets eine liebevolle Antwort, auch wenn Astrid selbst Sorgen hatte. Wie es Astrid ging, dafür hat sich Sara aber nie wirklich interessiert.
Denn als wirklich Trost nötig war, Lindgren hatte ihren Bruder und die Haushälterin verloren, kam von Sara kein Brief, keine Anteilnahme.

Diese Brieffreundschaft ist in meinen Augen eine sehr einseitige und zeugt von dem selbstlosen Einsatz einer wunderbaren Frau und einem großherzigen Menschen, Astrid Lindgren. Inwieweit die Briefe von Sara ehrlich waren, bleibt für mich fraglich. Mich hat die Bettelei nach Jobs und Geld unangenehm berührt und besonders die Veröffentlichung der Briefe unter Missachtung des Geheimhaltungswunsches erscheint mir suspekt.