Cover-Bild Das zweite Leben des Monsieur Moustier
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 186
  • Ersterscheinung: 11.09.2016
  • ISBN: 9783458361695
Aude Le Corff

Das zweite Leben des Monsieur Moustier

Roman
Anne Braun (Übersetzer)

Als sie das Steinhäuschen an der bretonischen Küste zum ersten Mal betritt, weiß sie, dass sie angekommen ist: Es duftet nach Jasmin, ein Kakadu singt aus einer Voliere, und der Garten erscheint ihr als paradiesischer Ort. Hier wird die junge Pariserin in Ruhe ihre Romane schreiben können. Doch eines Tages steht plötzlich ein alter Mann in ihrem Wohnzimmer und spaziert mit größter Selbstverständlichkeit in den Werkzeugkeller und den Rosengarten.

Wer ist der ungebetene Gast, weshalb besitzt er einen Hausschlüssel, und was hat es mit seinen sonderbaren Besuchen auf sich? Nach und nach schafft es die junge Frau, ihn aus der Reserve zu locken: der Anfang einer ungewöhnlichen und berührenden Freundschaft.

Das zweite Leben des Monsieur Moustier ist eine bewegende Geschichte über abwesende Väter und die Verwundbarkeit der menschlichen Seele. Zugleich beschwört der Roman die wunderbare Kraft der Freundschaft und die Einsicht, dass es nie zu spät ist für ein neues Leben.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2016

Ein kleines feines Buch

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Eine Schriftstellerin zieht zusammen mit ihrer Familie von Paris in ein kleines Haus auf dem Land. Einige Monate nach ihrem Einzug betritt plötzlich ein älterer Mann das Haus und bewegt sich wie selbstverständlich ...

Eine Schriftstellerin zieht zusammen mit ihrer Familie von Paris in ein kleines Haus auf dem Land. Einige Monate nach ihrem Einzug betritt plötzlich ein älterer Mann das Haus und bewegt sich wie selbstverständlich in Keller und Garten. Er ist wortkarg, abweisend und mürrisch. Sie lässt ihn gewähren und fortan kommt er fast täglich. Ganz langsam kommen die Beiden ins Gespräch. Vor allem die Geschichte ihrer Familien und das Verhältnis zu ihren Vätern ist Thema ihrer Zusammentreffen.

Das Buch wird aus Sicht der Schriftstellerin erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und gefällig, was das Buch zu einem echten Lesegenuss macht. Der Leser erfährt wenig über die Familie der Ich-Erzählerin oder andere Personen. Die Handlung beschränkt sich im Wesentlichen auf die beiden Protagonisten und macht sie dadurch noch eindringlicher. Wie prägt die Geschichte einen Menschen, was passiert, wenn ein Vater seine Rolle nicht oder nicht gut ausüben kann und inwieweit hat dies Auswirkungen auf die nächsten Generationen. Zudem erhält man einen Einblick in die Gedanken eines Schriftstellers, was die Vermutung aufkommen lässt, dass die Protagonistin autobiographische Züge der Autorin trägt. Stellenweise ist die beschriebene Stimmung sehr gedämpft, grau und fast schwermütig, aber nie auf unangenehme Art und Weise.

Alles in allem ein leises, unaufdringliches und dennoch intensives, tiefgründiges Buch.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Ruhig und einfühlsam

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Eine junge Familie zieht von Paris in die Bretagne. Sie kaufen ein altes Haus, dessen früherer Bewohner mittlerweile im Heim wohnt. Alles scheint in Ordnung, bis der ehemalige Bewohner ständig in seinem ...

Eine junge Familie zieht von Paris in die Bretagne. Sie kaufen ein altes Haus, dessen früherer Bewohner mittlerweile im Heim wohnt. Alles scheint in Ordnung, bis der ehemalige Bewohner ständig in seinem alten Zuhause auftaucht. Die junge Mutter und Schriftstellerin schafft es nicht den Mann abzuweisen und nähert sich dem Griesgram an. Nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft und ein Verständnis füreinander…
Das Buch war angenehm zu lesen und auch recht tiefgründig und interessant, allerdings hatte mich „Bäume reisen nachts“ irgendwie einen Tick mehr angesprochen als dieses Buch. Auch diese Geschichte ist ruhiger, einfühlsamer Natur und an sich schön, aber die Freundschaft zwischen der Autorin und dem alten Mann hatte mich ein bisschen weniger berühren können, als die in „Bäume reise nachts“ mit dem kleinen Mädchen und dem alten Mann. Trotzdem haben mich die Hintergründe, der Schreibstil und vor allem die Charaktere überzeugen können.
Inhaltlich hat das Buch sich einem wichtigen Thema gewidmet, welches gerne mal in den Hintergrund rückt, obwohl es so elementar ist. Wie beeinflussen die vorangegangenen Generationen das eigene Leben? Was geben Eltern und Großeltern wirklich alles mit auf den Weg? Es sind nicht immer nur gute Dinge, sondern auch Belastende. Zeitgleich zeigt die Autorin beeindruckend, warum es sich immer lohnt Menschen nicht auf den ersten Eindruck zu reduzieren, sondern einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Objektiv betrachtet sind sich die beiden Bücher auch sehr ähnlich, daher würde ich empfehlen auch dieses zu lesen, wenn man die Autorin und ihren einfühlsamen Schreibstil mag.