Cover-Bild 200 Jahre Corps Franconia-Jena
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50,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Akademischer Verlag München
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 15.12.2022
  • ISBN: 9783940732590
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren

200 Jahre Corps Franconia-Jena

Festschrift
Prolog
Markus Wilson-Zwilling

Im Frühjahr 2019 fragte ich den Doyen des Corps Franconia-Jena,
Wiesner II, den Primus Praeceptor Franconiae-Jena, wer denn die
Veröffentlichung zum 200. Stiftungsfest betreuen würde. Die Antwort
war, dass ich das hiermit sei. Denn bislang war in dieser Richtung
keinerlei Planung aufgesetzt worden.
Dieser Aufgabe wollte ich mich nicht verschließen, und so begann
ich, Themen abzustecken und Aufsätze zu sammeln. Leider stellten sich
gesundheitliche Probleme ein, die Arbeit musste mehrmals ruhen. Und
nachdem dann Anfang 2020 die Coronapandemie begonnen hatte, musste
auch das Jubiläums-Stiftungsfest im Sommer 2021 abgesagt werden.
Und die Arbeiten an der Festschrift verlangsamten sich dadurch stark.
Das vorliegende Werk ist ein Gemeinschaftsprodukt von Jenschen
Franken und Freunden dieses Corps. Inhaltlich ist es vor allem ein
Florilegium verschiedener Beiträge zu einzelnen Themen, eine Blütenlese
im besten Sinne. Die Themenfolge beginnt mit dem Jubiläums-
Stiftungsfest im Herbst 2021, dem 200ten Geburtstag unseres lieben
Corps Franconia-Jena zu Regensburg. Freilich ist Regensburg nur die letzte
Stadt in einer Reihe von Universitätsstandorten unseres Corps. Die erste
Heimat war, wie bereits aus dem Namenszusatz ersichtlich, die große
Salana in Jena. Dann, nach dem Verbot durch das nationalsozialistische
Unrechtsregime, nach Flucht und Vertreibung, wurde 1950 Frankfurt
am Main eine prägende Zwischenstation. Bis dann seit 1967 die oberpfälzische
Regierungshauptstadt Regensburg mit der 1962 gegründeten
Universität die neue Heimat unserer lieben Franconia-Jena wurde.
Es folgt ein kurzer Ausflug in die Corpsgeschichte. Dieser soll und
kann in keinerlei Hinsicht eine allgemeine Corpsgeschichte ersetzen.
Die bleibt nach wie vor ein Desiderat. Anschließend werden verschiedene
Aspekte rund um Regensburg und das Innenleben des Corps behandelt,
bis dann eines der beiden Kartelle des Corps Franconia-Jena, Franconia
München, herausgegriffen wird. Besonders sei auf das Kapitel „Studentenlieder“
hingewiesen, mit dem in genialer Weise von Franconia-Jena
besonders gern gesungene Lieder vor dem Hintergrund ihrer Entstehung
einordnet werden. Gegen Ende der Festschrift wird ein Schlaglicht auf
den Hoftag, das Alter Ego der Franconia-Jena, und ein Blick auf die
symbiotische Beziehung von Corps und Hoftag zueinander geworfen.
Das Kapitel „Miszellen“ endlich schließt den Themenreigen ab.
Die Festschrift konnte nur entstehen durch die dankenswerte Unterstützung
vieler Menschen. Da sind zunächst die Autoren zu nennen,
sie seien hier alphabetisch aufgezählt: S.K.H. Dr. Prinz Asfa-Wossen
Asserate, Christian Wilhelm Baumann, Wolfgang Bayer, Ernst Brenning,
Burkhard v. Grafenstein, Gunther Hauck, Ferdinand Hetzer, Dr. Henning
Kahmann, Prof. Dr. Frank Michael Köhn, Prof. Raimund Lang, Prof.
Markus Lüpertz, Jason Müllersch.n, Dr. Werner Nuernbergk, Emil Pegau,
Maximilian Seeliger, Dr. Sebastian Sigler, Hartwin Vieweg und Jörg
Wiesner. Herzlicher Dank sei den vielen Spendern gezollt, die diesen
Buchdruck durch ihre gro.zügigen Spenden erst ermöglicht haben.
Ihre Namen sind in der Donatorenliste hier im Buch veröffentlicht.
Doch einige, die für meine Fragen und Verzagtheiten stets ein offenes
Ohr hatten und mir mit Rat und Tat zur Seite standen, seien hier noch
einmal namentlich hervorgehoben: Jörg Wiesner, Andreas Schurek,
Burkhard v. Grafenstein, Henning Kahmann, Prof. Dr. Frank Michael
Köhn, Michael Collisi, Dr. Sebastian Sigler, Frank Loeser, Dr. Peter Müller-
Peddinghaus, Peter Größl, Dr. Annette Semrau und Peter Albert.
Alle, die an dieser Festschrift gearbeitet haben, wünschen nun viel
Vergnügen beim Lesen und Schmökern sowie einen gütigen Sinn und ein
gnädiges Auge: „Ergänzt unsere Unvollkommenheit mit euren Gedanken!
Wie dieser Prolog um eure gnädige Geduld bittet, unser Spiel wohlwollend
zu hören, und gütig zu lesen!“ (frei nach Shakespeare, Henry V.)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2023

200 Jahre: Corps Franconia-Jena gibt sich bemerkenswerte Festschrift

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Seit 1821 gab es eine Franconia in Jena? Oh, das offizielle Gründungsdatum täuscht. Bereits in den frühen 1790er Jahren gab es Jensche Franken, und ihre späteren Corpsbrüder haben sie auch anerkannt. Mangels ...

Seit 1821 gab es eine Franconia in Jena? Oh, das offizielle Gründungsdatum täuscht. Bereits in den frühen 1790er Jahren gab es Jensche Franken, und ihre späteren Corpsbrüder haben sie auch anerkannt. Mangels validierbarer Akten zur Stiftung feierte Franconia-Jena, heute in Regensburg, in den Jahren 2021 und 2022 ihr rundes Jubiläum – mit einer Festschrift, der namhafte Gastautoren ihren Stempel aufdrückten, darunter Raimund Lang, Asfa Wossen Asserate und Markus Lüpertz.

Organisiert, zusammengetragen und mit vielen lesenswerten Beiträgen aus der eigenen Feder abgerundet hat Markus Wilson-Zwilling Franconiae München, Franconiae-Jena zu Regensburg diese wirklich rundum gelungene Festschrift. Die Festivitäten anläßlich des 200. Stiftungsfestes der Jenschen Franken finden in darin ebenso breiten Niederschlag wie die Erinnerungen an die alte Alma Mater in Jena und die wahrlich idyllischen Gegebenheiten, die die Franconia dort hatte, bis hin zum einst wahrlich schönen Corpshaus, das alle Zeitläufte der Diktaturen überdauert hat, derzeit ohne seine angestammten Bewohner aber schwere Zeiten durchmacht.

Für eine gute Festschrift durchaus passend – aber auch sehr würdig – sind die Beiträge prominenter Autoren, darunter Prinz Asfa Wossen Asserate Sueviae Tübingen, und mehrerer Kösener Corpsstudenten bis hin zum derzeitigen VAC-Vorsitzenden Brenning Normanniae Berlin, Rhenaniae Bonn, und Jörg Wiesner, der den Jenschen Franken als ihr Alter Herr mit dem größten Überblick über Geschichte und Brauchtum gilt, und zwar von Jena über Frankfurt bis nach Regensburg. Wie konsequent, ideenreich und manchmal sogar listig Wiesner, immerhin lange Jahre Kanzler der Universität Regensburg, für seine Jenschen Franken lebte, wie er immer ansprechbar war, dokumentiert der Herausgeber Markus Wilson-Zwilling, dessen herausgeberische Handschrift ohnehin diesen Band wie ein fein-dezenter, grün-rot-goldener Faden durchzieht; mehrere Beiträge aus eigener Feder steuerte er selbst auch bei. Und natürlich dürfen mehrere umfangreiche und höchst amüsierliche Berichte über den Bierstaat der Franconia-Jena, den Hofstaat der gefürsteten Grafen zu Henneberg-Wöllnitz nicht fehlen.

Gleich viermal ist Raimund Lang, der viele Bänder und Ehrenbänder des MKV und des ÖCV trägt und mit einem Professorentitel geehrt wurde, in dieser Festschrift vertreten. Einen seiner Texte dokumentieren wir auf diesem Portal, „Ergo cantemus – Fiktionen und Realitäten im studentischen Liedgut“, er war auch andernorts schon zu lesen. Mit einer Abhandlung zum frech-ironischen „Und in Jene lebt sich’s bene“ geht es weiter, um dann mit ernsteren Tönen zu Max von Schenkendorfs Hymne „Erneuter Schwur“ fortzufahren, aber spätestens bei „Auf dem Karzer lebt sich’s frei“, einem vagantisch anmutenden Lied, das von lebenden Personen handelt, die den Zeitgenossen durchaus erkennbar waren, ist er dann wieder, der „grüne“, jedenfalls fröhliche, immer etwas freche Ton, der in diesem Werk von Zeit zu Zeit durchaus anklingt. Text und Melodie sind im Anschluß im Faksimile wiedergegeben. Insgesamt ist dieser Abschnitt des Werkes zu einem kleinen Raimund-Lang-Festival geraten! Chapeau!

Ungewöhnlich ist die Umschlaggestaltung. Das Prunkwappen, das im Original von 1823 stammt und erhalten ist, wurde auf der Rückseite des Buches platziert. Die vordere Seite ist von einem Bild geprägt, das vier junge Männer in grün-rot-goldenem Couleur vor einem mutmaßlich sehr gediegenen Altbau zeigt, der indes nur teilweise zu erkennen ist. Es handelt sich um die vier Aktiven des Corps im Sommersemester 2022 vor ihrem in der Tat höchst gediegenen und bewährten Corpshaus in der Regensburger Ludwig-Eckert-Straße. Nach Auskunft des Herausgebers soll ebendieses Bild die ständige Erneuerung symbolisieren, die das Corps erfährt, ja, erfahren muß, um fortbestehen zu können. Wie der Phönix aus der Asche.

Ja, der Phönix. Bei Franconia-Jena ist man zurecht besonders stolz auf einen ganz speziellen Gast des 200. Stiftungsfestes, der als wahrlich prominent gelten darf: Markus Lüpertz. Der Düsseldorfer Malerfürst und Bildhauer kam durchaus nicht mit leeren Händen, sondern brachte der Franconia-Jena eine eigens gestaltete Skulptur ihres Wappentieres mit, des Phönix, die in einer exklusiven Auflage in Bronze gegossen wurde, jeweils individuell koloriert ist und ab sofort ein Stück deutscher Kunstgeschichte darstellt.

Dieser Phönix ist es, der die aus Jena vertriebene, in Frankfurt zeitweise ansässige und nun in Regensburg sehr erfolgreiche Franconia-Jena prägt. Immer wieder erneuert sich der alte und immer junge Jensche Franconia, wie diese frische und stellenweise sogar freche Festschrift belegt. Schön und handlich, fest eingebunden, von kundiger Hand gestaltet, drei Lesefäden in den Corpsfarben: eine runde Sache! Nichts ist zu spüren von einer Asche der Vergangenheit, aus der sie erstehen müsste. Die Aktivengenerationen kommen, immer neu – immer jung und frisch ist Franconia-Jena. Ganz wie es das Titelbild zeigt, konkret und symbolisch zugleich. Und so wie dieses eigenwillige, aber doch so sinnstiftende Titelbild, wobei das rückseitige Hermelinwappen als Grundlage natürlich nicht vergessen werden darf.

Sebastian Sigler

Corps Franconia-Jena zu Regensburg (Hrsg.), 200 Jahre Corps Franconia-Jena, Redaktion Markus Wilson-Zwilling, München 2022, Hardcover, drei Lesefäden, ISBN 978-3-940732-59-0, 50 Euro.

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