Cover-Bild Atlas der Umweltmigration
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: oekom verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 18.04.2017
  • ISBN: 9783865818379

Atlas der Umweltmigration

Dina Ionesco (Herausgeber), Daria Mokhnacheva (Herausgeber), François Gemenne (Herausgeber)

Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Ende 2015 waren 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Doch was, wenn in den nächsten Jahrzehnten weitere 200 Millionen hinzukommen? – Menschen, die vor allem vor den Auswirkungen des Klimawandels fliehen: vor steigenden Meeresspiegeln, Waldbränden und Dürre oder Mangel an Trinkwasser.
Der 'Atlas der Umweltmigration' bringt die Megaherausforderung, vor der die Menschheit im 21. Jahrhundert steht, auf die Agenda. Aufwendige Grafiken und detaillierte Karten liefern eine Fülle an Information, illustrierte und bebilderte Fallstudien aus aller Welt sensibilisieren für die Situation der Menschen vor Ort. Im Stil des beliebten 'Atlas der Globalisierung' der Le Monde diplomatique informiert der Atlas
der Hilfsorganisation IOM erstmals über alle Facetten des komplexen Phänomens 'Umweltflucht'. Wer über Gründe und Umfang sowie Auswirkungen und Chancen der kommenden Völkerwanderung informiert sein will, kommt an diesem Atlas nicht vorbei.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2017

Warum Menschen fliehen aus ihrer angestammten Heimat

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Dina Ionesco, Atlas der Umweltmigration, Oekom 2017, ISBN 978-3-86581-837-9

Dieses für alle in den Fragen der Umwelt, des Klimawandels und der Migration engagierten und politisch und gesellschaftlich ...

Dina Ionesco, Atlas der Umweltmigration, Oekom 2017, ISBN 978-3-86581-837-9

Dieses für alle in den Fragen der Umwelt, des Klimawandels und der Migration engagierten und politisch und gesellschaftlich verantwortlichen und interessierten Menschen sehr empfehlenswerte Buch, das zunächst in England erschienen ist, zeigt verständlich und anschaulich, dabei wissenschaftlich auf der Höhe der Forschung, warum Menschen fliehen aus ihrer angestammten Heimat. Waren es bisher meist kriegerische Auseinandersetzungen in ihrer Heimat, die Millionen von Menschen zur Flucht trieben (bestes Beispiel in der letzten Zeit ist Syrien), so zeichnet sich schon jetzt deutlich ab, dass in der Zukunft als Folge des Klimawandels mit weiteren Flüchtlingsströmen bisher ungekannten Ausmaßes zu rechnen sein wird.

Die Internationale Organisation für Migration hat dafür folgende Definition gefunden die auch in diesem Buch verwendet wird:
"Personen oder Personengruppen, die aufgrund plötzlicher oder fortschreitender deutlicher Veränderungen der ihr Leben beeinflussenden Umwelt- und Lebensbedingungen gezwungen sind oder sich veranlasst sehen, ihr Zuhause zu verlassen, sei es zeitweise oder permanent, und die sich innerhalb ihres Heimatlandes oder über dessen Grenzen hinaus bewegen."

Der Atlas zeigt, wie sich die Debatten über Umweltmigration entwickelt haben und liefert auch einen Überblick, wann es in der Vergangenheit zu größeren Flüchtlingswellen und Umsiedlungen auf Grund von Naturkatastrophen kam:
"Seit 2009 haben durchschnittlich 22,5 Millionen Menschen aufgrund von klima- oder wetterbedingten Katastrophen ihr Zuhause verlassen. Das bedeutet, über 80 Prozent aller Vertreibungen werden durch Klimakatastrophen ausgelöst."

Als Lösungsansatz schlagen die Autoren neben der Weiterentwicklung schon erfolgreich angewandter Strategien auf nationaler und internationaler Ebene vor, dass sich sowohl nationale Behörden in potentiell gefährdeten Gebieten als auch internationale Akteure besser auf Katastrophenfälle vorbereiten.

Viele Grafiken und Karten machen die zunächst unübersichtliche Informationsflut durchaus anschaulich, aber man droht, bringt man nicht ein großes Interesse am Thema mit, darin zu ertrinken. Fakt ist und bleibt wohl, dass dieses Thema auf Jahrzehnte auf der politischen Agenda nicht nur unseres Landes bleiben wird. Denn kurzfristige Lösungen sind in den betroffenen Gebieten nicht in Sicht, wie die große Zahl von Flüchtlingen zeigt, die allein in Afrika im Augenblick sich mehr oder weniger auf die gefährliche Flucht über das Mittelmeer vorbereiten.

Offen bleibt auch, wie die europäischen Länder mit diesen extremen Herausforderungen umgehen werden und wie sie sich dadurch verändern.