Bella Ciao
Das Lied „Bella Ciao“ lief vor einiger Zeit als „Sommerhit“ im Radio rauf und runter und insbesondere über die deutsche Version von DJ Ötzi hat mein Mann sich furchtbar aufgeregt und die Frage gestellt ...
Das Lied „Bella Ciao“ lief vor einiger Zeit als „Sommerhit“ im Radio rauf und runter und insbesondere über die deutsche Version von DJ Ötzi hat mein Mann sich furchtbar aufgeregt und die Frage gestellt „Weiß der eigentlich, um was es in dem Lied geht!?“. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass mir das nicht so bewusst war und als ich im letzten Sommer bei einer Comic-Ausstellung eine Graphic Novel von Maurizio A.C. Quarello zu dem Lied entdeckt habe, wusste ich schon, was ich meinem Mann zu Weihnachten schenke
Aber auch mich hat das Ganze interessiert und so habe ich natürlich einen Blick in das Buch geworfen.
Der Autor widmet das Buch seinen Großeltern Maria und Maurizio und die im Buch beschriebene Episode hat sich laut Epilog zu den historischen Hintergründen wohl so auf dem Bauernhof der Großeltern zugetragen.
Das Buch kommt völlig ohne Worte aus, aber die in sechs Kapiteln erzählte Geschichte benötigt diese auch nicht wirklich. Die Illustrationen sind schnörkellos und eher in gedeckten bzw. dunklen Farben gehalten, was aber nichts an ihrer Eindrücklichkeit ändert.
Über die Partisanenkämpfe im 2. Weltkrieg habe ich – da bin ich ehrlich – noch nicht allzu viel gelesen oder mich mit dem Thema auseinander gesetzt. „Bella Ciao“ zeigt den Kampf, den Mut und das Risiko dieser Menschen, die für die Freiheit ihrer Heimat gekämpft haben und damit nicht weniger Mut als die Soldaten auf den offiziellen Schlachtfeldern gezeigt haben. Gleichzeitig zeigt die Graphic Novel aber auch eine „menschliche“ Seite der Geschichte und ruft uns ins Gedächtnis, dass es nie ganz eindeutig „die Guten“ und „die Bösen“ gegeben hat und auch nie geben wird.
Von mir bekommt diese "wortlose" Graphic Novel, die gar keine Worte braucht, um mich zu berühren, 5 Bewertungssterne.