Cover-Bild Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft
24,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lehner, Johann
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 175
  • Ersterscheinung: 10.2024
  • ISBN: 9783902850256

Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft

3. Folge, Band 30
Robert Pichl (Herausgeber), Margarete Wagner (Herausgeber)

Die Beiträge des vorliegenden Bandes lassen sich grob unter dem Rahmenthema „Das Eigene im Fremden und das Fremde im Eigenen“ subsummieren, wobei sich der erste Abschnitt mit Grillparzers Œuvre und dessen Rezeption befasst. Katalin Blaskós Darstellung des Stücks Ein treuer Diener seines Herrn im Vergleich mit József Katonas Drama Bánk bán bietet einen erhellenden Einblick in die unterschiedliche Rezeption beider Stücke in Ungarn, wobei auch ein bezeichnendes Streiflicht auf Die Geschichte der Königin Gertrude in der österreichischen Literatur fällt. Daniel Milkovits wiederum zeichnet in Vom „gute[n] Land“ zum „fürchterlichsten aller Staaten“ die Reminiszenzen auf Ottokar von Horneks Lobgesang auf Österreich aus Grillparzers Trauerspiel König Ottokars Glück und Ende nach, die sich in Carl Merzens und Helmut Qualtingers Herrn Karl und in Thomas Bernhards Heldenplatz auf ironische Weise zu einem negativen Identitätsbild verkehren. Der sehr persönlich gehaltene Essay über Franz Grillparzer und die protestantischen Polen im Zusammenhang mit Grillparzers Novelle Das Kloster bei Sendomir führt dagegen Ruth Aspöck – auf der Suche nach einer neuen Lesart – nach Sandomierz und auf verschlungenen Wegen in unterschiedliche Vergangenheitsebenen. Der zweite Schwerpunkt des Bandes liegt auf der Literatur Österreichs in der Ersten und Zweiten Republik. Während Margarete Wagner in ihrem Aufsatz den bisher nur wenig beachteten, aber für das Verständnis des ‚Büchermenschen‘ Stefan Zweig und seines Romans Ungeduld des Herzens nicht unwesentlichen Stellenwert der Märchensammlung Tausend und eine Nacht in den Fokus ihrer Untersuchungen rückt, sollen dagegen die folgenden drei Beiträge eine nachträgliche Hommage auf 2021 und die 100-Jahr-Feier von Österreichs jüngstem Bundesland, dem Burgenland, darstellen. Dabei versucht Margarete Wagner in einem Kurzüberblick schwerpunktmäßig die literarischen Entwicklungen der deutschsprachigen Literatur des Burgenlandes in ihrer Vielfalt bis zur Gegenwart herauf akzentuiert zu skizzieren, während Nikolaus Bencsics in Neubeginn und Entfaltung ein Panorama des kulturellen Schaffens der Burgenlandkroaten entwirft, deren Liedrepertoire sich Sándor Horváth unter dem Aspekt der kulturellen nachbarschaftlichen Verknüpfungen widmet.

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