Cover-Bild Pack die Badehose ein...
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inkl. MwSt
  • Verlag: Schröderscher Buchvlg
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 124
  • Ersterscheinung: 01.01.2001
  • ISBN: 9783897280427
Axel Fahl-Dreger, Sabine Hacke, Manfred Hitschfeld, Ralf Vogeding

Pack die Badehose ein...

Badeleben in den Landkreisen Diepholz und Vechta
Mit der Ausstellung "Pack die Badehose ein" wird von den Museen in Vechta und Syke zum zweiten Mal - nach "Kino ist das Größte" - ein Thema der Freizeitkultur unter dem Aspekt der vergleichenden Regionalforschung behandelt. Nach einleitenden Kapiteln zur Geschichte des Badelebens in den Landkreisen Diepholz und Vechta und des "Bade(un)wesens" allgemein werden die Bademöglichkeiten in den einzelnen Städten und Gemeinden im Überblick geschildert. Im Landkreis Vechta wird dabei alphabetisch, im Landkreis Diepholz gegliedert nach den Altkreisen Grafschaft Diepholz und Hoya vorgegangen.
Schon bei dem ersten Hinweis auf Badende im Vechta des 16. Jahrhunderts wird das Spannungsfeld zwischen Lust und Moral bei der gesellschaftlichen Wahrnehmung des nassen Vergnügens deutlich. Die Obrigkeit - ob Staat und/oder Kirche - hat immer wieder versucht, die Art und Weise des Badens zu reglementieren - in Südoldenburg mehr als im Hannover-Diepholz’schen.
Von der spätmittelalterlichen / frühneuzeitlichen Ächtung des Badens, dem Motto der Aufklärung "Zurück zur Natur", der propagandistischen Vermarktung im Nationalsozialismus bis hin zu der heutigen individuellen, freizügigen Gestaltung des Badevergnügens reichen die Facetten dieser Freizeitkultur. Anschaulich wird auch, dass sich letztlich die Bevölkerung ihr Bedürfnis nach der heilenden und abkühlenden Kraft des Wasser nicht hat nehmen lassen. Besonders den Kindern wurde scheinbar ein größerer Freiraum als den Erwachsenen, z.B. beim Nacktbaden, zugestanden. Dabei sind noch Unterschiede zwischen Stadt und Land zu verzeichnen.
In der Zeit nach 1950 stand die Entwicklung der freien Badeplätze und öffentlichen Badeanstalten immer wieder unter dem Diktat der Finanzen. Machte das Wirtschaftswunder den Bau von neuen Anlagen möglich, werden sie heute wegen ihrer hohen Folgekosten immer wieder in Frage gestellt. Aber das Beispiel Syke mit seiner aktuellen Diskussion um den Fortbestand des Freibades zeigt einmal mehr: Das Baden macht zuviel Spaß, als dass die Bevölkerung es sich nehmen ließe.

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