Cover-Bild DIALOGE. Mit Fotografien von Phillip Zwanzig
Band der Reihe "Reihe 1 / Deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur"
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: OPEN HOUSE
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 140
  • Ersterscheinung: 11.09.2015
  • ISBN: 9783944122144
Babet Mader

DIALOGE. Mit Fotografien von Phillip Zwanzig

Gutsituierte Männer und Frauen im Restaurant ringen um Selbstachtung und Freude. Seltsam verlorene Teenager diskutieren über verschiedene Arten der Selbsttötung. Schwestern, die auch als Erwachsene immer noch darüber streiten, welche die tollere von beiden ist. Kunstgeraune. Gespräche über Ausländer, Nazis, Bärte, Erziehung, Einsamkeit im Alter und natürlich 'Liebe' – alles was das Land bewegt.

Wunderbar auf den Punkt gebrachte, witzige Dialoge, die Menschen quer durch alle Gesellschafts- und Altersschichten hörbar machen: in ihren Hoffnungen, Ängsten, Verstrickungen, ihren vertrackten, oft versteckten zärtlichen Gesten und ihrer Sehnsucht nach ein wenig Anerkennung und Freundlichkeit. Von einer Autorin, die ein großartiges Gehör für die Farben und Zwischentöne eines Gesprächs besitzt.

'Typisch für Open House: anspruchsvoll, unkonventionell und unterhaltsam'
– MDR Figaro

'FLOSKELN

– Ich hatte mal einen Freund mit Zwangsstörung.
– Was hat er denn gehabt? Ich hatte mal einen, der konnte nicht aus Tassen im Restaurant trinken und hat immer seine eigene mitgebracht. Gläser waren hingegen okay.
– Meiner konnte Sachen nicht vom Boden aufheben. Wenn was auf den Boden gefallen ist, war es kontaminiert.
– Alles?
– Alles. Hosen, Schlüssel, Geld. Wenn ihm in der Öffentlichkeit Geld runtergefallen ist, hat er es liegen lassen.
– Und du hast es aber dann mitgenommen?
– Heimlich.
– Wieso heimlich?
– Na, wenn ich den Boden berührt habe, war ich ja auch kontaminiert.
– Ach, du Scheiße. Wieso sucht man sich so was?
– Wusste ich doch nich!
– Das merkt man doch!
– Aber doch nicht gleich, wenn man sich kennenlernt.
–.
– Wenn wir uns gestritten haben, habe ich oft mit Absicht Sachen von ihm auf den Boden geworfen.
– Hahahaa.
– Das fand er gar nicht lustig.
– Ich schon. Man nimmt halt immer die Dinge in die Hand, die den anderen am meisten verletzen.
– Hör auf mich zuzufloskeln.
– Hahahaa. Warte. einen habe ich noch: Warum verletzt man die Menschen, die einem am nächsten stehen, immer am schwersten?
– Weil es so einfach ist, du Floskelkönig! Saueinfach.'

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