Cover-Bild Mila spricht!
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Ernst Reinhardt Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Sachbilderbücher
  • Seitenzahl: 32
  • Ersterscheinung: 09.03.2020
  • ISBN: 9783497029471
Babette Bürgi Wirth, Stefanie Kolb

Mila spricht!

Ein Bilderbuch zum selektiven Mutismus
Mit ihrer Familie spricht sie wie ein Wasserfall, im Kindergarten aber kein Wort – Mila leidet an selektivem Mutismus. Ansprechend illustriert erzählt dieses Kinderbuch, wie schwer der verzweifelten Mila der Kindergartenbesuch aufgrund ihres Schweigens fällt. Was tun? Eine Therapeutin hilft Mila, ihre Sprechangst in kleinen Schritten zu überwinden: erst zuhause mit einer Freundin, dann mit ein paar Kindern im Kindergarten, später in einer Bäckerei. Schließlich schafft sie sogar die größte Herausforderung und steht vor Eltern und Kindern auf einer Bühne … Das Buch zeigt betroffenen Kindern (und ihren Eltern) einen alltagsnahen und ermutigenden Weg aus dem Schweigen. Es kann in der Familie, im Kindergarten oder auch im therapeutischen Setting eingesetzt werden.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2020

Wie Kinder selektiven Mutimus überwinden können.

0

Ich habe euch schon einige Bücher zum Thema Mutismus vorgestellt, da mir das Thema sehr am Herzen liegt. Der Ernst Reinhardt Verlag hat nun ein weiteres Buch zum Thema herausgebracht und ich habe es mir ...

Ich habe euch schon einige Bücher zum Thema Mutismus vorgestellt, da mir das Thema sehr am Herzen liegt. Der Ernst Reinhardt Verlag hat nun ein weiteres Buch zum Thema herausgebracht und ich habe es mir näher angeschaut. In "Mila spricht!" erfahren wir, wie es dem Mädchen im Kindergartenalter mit ihrer Erkrankung ergeht und wie sie lernt, ihre Ängste zu überwinden.

Die Autorin und die Illustratorin:
Babette Bürgi Wirth ist Lehrerin und Psychotherapeutin. Sie arbeitet vor allem mit Kindern, die an selektivem Mutismus erkrankt sind. Sie hat eine eigene Praxis, besucht aber auch Kindergärten oder Schulen.
Stefanie Kolb zeichnet seit Kindertagen. Nach ihrem Kunststudium und einer Ausbildung zur Computergrafikerin ist sie inzwischen als freischaffende Illustratorin tätig.

Inhalt:
„Mit ihrer Familie spricht sie wie ein Wasserfall, im Kindergarten aber kein Wort – Mila leidet an selektivem Mutismus. Das Kinderbuch erzählt, wie schwer der verzweifelten Mila der Kindergartenbesuch aufgrund ihres Schweigens fällt. Was tun? Eine Therapeutin hilft Mila, ihre Sprechangst in kleinen Schritten zu überwinden: erst zuhause mit einer Freundin, dann mit ein paar Kindern im Kindergarten, später in einer Bäckerei. Schließlich schafft Mila sogar die größte Herausforderung und steht vor Eltern und Kindern auf einer Bühne …
Das Buch zeigt Kindern (und ihren Eltern) einen alltagsnahen und ermutigenden Weg aus dem Schweigen.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover zeigt Mila, ein Mädchen im Kindergartenalter, um welches es in diesem Buch geht. Sie schaut uns mit großen Augen an und hält dabei ihren Teddy fest in den Armen. Im Hintergrund lässt sich eine Treppe oder Leiter erahnen. Vielleicht stellt sie die einzelnen Herausforderungen dar, welche Mila auf sich nimmt, um ihre Krankheit zu überwinden.

Die Geschichte wird in sehr einfachen Worten erzählt. Hin und wieder war mir die Satzstellung etwas zu einfach: Mila macht dies, Mila macht das, Mila…, Mila… Aber das ist sicherlich auch ein wenig der Altersgruppe geschuldet. Dennoch könnten auch Kinder ab drei einen etwas ausgefeilteren Sprachstil verstehen.

Die kurzen Textpassagen auf den linken Buchseiten werden mit großen, farbenfrohen und fröhlichen Bildern kombiniert. Sie lassen den kindlichen Zuhörer die Geschichte gut verfolgen. Außerdem werden die Emotionen in den Gesichtern gut transportiert und so sehen wir vor allem Mila immer genau an, wie es ihr in den verschiedenen Situationen geht.

Leider empfand ich den Genesungsweg von Mila zu simpel dargestellt. Sie bekommt von ihrer Therapeutin Herausforderungen gestellt, die nur damit zusammenhängen, mit Personen zu sprechen. Dass Mila am Ende, nach nicht mal einem Jahr Therapie auf einer Bühne steht und sogar die Hauptrolle des Theaterstücks übernimmt, erscheint mir als zu hoch gegriffen. Außerdem sollte das nicht das Ziel sein. Selektiver Mutismus ist eine Krankheit, die Kind und Erwachsenen ein Leben lang begleiten wird. Sie ist ein Wesenszug, der bei diesen Kindern eben besonders stark hervortritt und den es gilt in Schach zu halten und soweit zu überwinden, dass ein normales Leben möglich ist. Menschen mit selektiven Mutismus werden in den seltensten Fällen zu wahren „Rampensäuen“, die in der Öffentlichkeit ohne Scheu auftreten. Und das müssen sie ja auch gar nicht. Sie haben andere Qualitäten, die sie im späteren Leben nutzen können. Ziel sollte es nicht sein, sich selbst präsentieren zu können, sondern vielmehr die Angst soweit im Griff zu haben, dass ein schönes Leben ohne große Einschränkungen möglich ist.

So kann ich "Mila spricht!" nur bedingt empfehlen, da ich der Meinung bin, dass mit diesem Buch zu große Erwartungen an eine Psychotherapie und vor allem an das erkrankte Kind gestellt werden. Die Illustrationen sind wirklich sehr schön und die Geschichte beschreibt auch gut, was in einem Kind vor sich geht, welches an selektiven Mutismus leidet. Aber der Therapieweg ist in meinen Augen leider nicht gelungen. Da gibt bessere Kinderbücher, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und sowohl dem Kind helfen, als auch den Erwachsenen drum herum.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere